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Westdeutsche Zeitschrift für Geschichte und Kunst / Korrespondenzblatt — 12.1893

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Nr. 8 & 9 (August & September)
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https://doi.org/10.11588/diglit.37293#0108
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•worden. Der Herausgeber selbst bat die
sehr ansehnlichen Reste des Aktenstoffs
für die Jahre 1608—10 in den Münchner
Archiven erledigt, und würde bereits den
Druck des 6. Bandes begonnen haben,
wenn nicht die Yerlagshandlung Schwierig-
keiten erhoben hätte, die erst durch die
Plenarversammlung beseitigt werden konn-
ten. Jetzt wird der 6. und unmittelbar danach
der 7. Band gedruckt werden. Beide Bände
zusammen umfassen die Jahre 1608—1610.
Dr. Mayr-Deisinger setzte zunächst
in München die Ausbeutung der neuer-
dings zugänglich gewordenen wichtigen
Pfälzischen Papiere der Periode 1618 bis
1620 im Staatsarchiv fort. Auch bisher
unbekannte Akten des Reichsarchivs zur
Geschichte der Liga und der Verwaltung
Maximilians wurden herangezogen. Sodann
hat ein dreimonatlicher Aufenthalt in Wien
sich sehr ergiebig erwiesen. Von ganz be-
sonderem Wert ist der Fund einer Serie
von über dreissig eigenhändigen Briefen
Maximilians an Ferdinand II. Jetzt be-
findet sich Dr. Mayr seit einigen Wochen
in Simancas, um die auf deutsche und
■österreichische Angelegenheiten der Jahre
1608—1620 bezüglichen Akten durchzu-
arbeiten. Er hat mit der Korrespondenz
der spanischen Botschafter am kaiserlichen
Hof begonnen, und namentlich aus den
Depeschen Baltasars de Züniga bereits
höchst erfreuliche Ausbeute gewonnen.
Privatdozent Dr. Cliroust beendete in
Wiener Archiven die Bearbeitung der von
Prof. Stieve bezeichneten Aktenstücke
aus den Jahren 1608—10. Nach München
■zurückgekehrt, unterstützte er Professor
Stieve in der Bearbeitung von Münchener
Akten und setzte das Verzeichnis der
Tageslitteratur aus den Jahren 1550—1650
und die Zusammenstellung der neueren
Litteratur zur Geschichte der Jahre 1600
bis 1650 fort. Daneben hat er begonnen,
selbständig die Geschichte des Reichstags
von 1613 und der ihn begleitenden oder
vorbereitenden Ereignisse zu bearbeiten.
Vereinsnachrichten
unter Redaction der Vereinsvorstände.
99. Trier, Gesellschaft für nützliche
Forschungen. Am 18. März hielten die

ordentlichen Mitglieder unter dem Vor-
sitze des Herrn Regierungspräsidenten
von Heppe eine Sitzung ab. Der Vor-
sitzende gedachte der verstorbenen Mit-
glieder Geh. Rat Kellner und Karl Rau-
tenstrauch, zu deren Andenken sich die
Anwesenden von ihren Plätzen erhoben.
Zu ordentlichen Mitgliedern werden ge-
wählt die Herren Baurat Brauweiler, Dr.
Lehner, Konsul Rautenstrauch, zum Ehren-
mitglied der nach Metz versetzte Herr
Gymnasialoberlehrer Keune. An Stelle des
zur Reichslimesforschung beurlaubten Hrn.
Prof. Dr. Hettner wurde auf dessen An-
trag Herr Dr. Lehner zum ersten Sekretär
gewählt. Die übrigen Vorstandsmitglieder
werden wiedergewählt. Es wird beschlos-
sen einen neuen Jahresbericht herauszu-
gebe, und für diesen vor allem die Druck-
legung einer Abhandlung von Dr. Lehner
über die prähistorischen Funde des Be-
zirkes in Aussicht genommen.
Für die auf den 11. Juni anbe-
raumte Generalversammlung der Ge-
sellschaft werden Vorträge von Herrn Dr.
Lehner „über die letztjährigen Unterneh-
mungen und Erwerbungen des Provinzial-
museums“, von Herrn Gymnasialprofessor
Dr. van Iloffs „über Friedrich Spe von
Langenfeld“ und von Herrn Rechtsanwalt
Dr. Görtz „über die Trierische Stadtver-
fassung im Mittelalter“ angemeldet.
(Schluss folgt).

Soeben erschien:
R. Forrer: Die frühchristlichen Alter-
tümer aus dem Gräberfelde von
Achmim-Panopolis (nebst analogen un-
edierten Funden aus 2£öln etc.). Mit 18 Tafeln,
250 Abbildungen, in Pliototypie und Chromo-
lithographie, nebst Clichöabbildungen im Text.
Preis gebunden Mk. 35.—.
(Ölfläschchen als Totenbeigaben, christliche
Thonlampen, Bronzelampen, frühe Bäuchergefässe,
Weihbrodstempel, Holzpyxis, liturgische Löffel
und Kämme, Styli mit christlichen Symbolen, Fu-
neralsymbole, Kreuzanhänger, Blattgoldkreuze,
eine Goldplatte mit Christus am Kreuz, Fibeln und
Agrafen, Fingerringe, Gemmen, Glaspasten, Gold-
glasperlen, Goldgläser, figurale Bullen und Amu-
lete. — Die Textilien von Achmim und ihr Ver-
hältnis zu den Katakombenmalereien. Die christ-
lichen Tiersymbole auf den Gewändern von Achmim.
Christusmonogramme und Kreuze auf den Textilien.
Altbibliche Figuren. Maria mit Christuskind. Wun-
der- und Passionsbilder Christi. Christus in sym-
bolischen Darstellungen. Oranten und Märtyrer.
Über liturgische Ornatteile von Achmim).
B. Forrer,
Strassburg i. E., Steinring 1, I.
Hierzu als Beilage: Limesblatt Nr. 5.

Druck u. Verlag der Fr. Lintz’sehen Buchhandlung in Trier.
 
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