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Zeitschrift für Ästhetik und allgemeine Kunstwissenschaft — 29.1935

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Kainz, Friedrich: Sprachphilosophie und Ästhetik
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https://doi.org/10.11588/diglit.14176#0172
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BEMERKUNGEN

Daß die hier eingehend besprochene Sprachtheorie die sprachästhetische For-
schungsarbeit in fruchtbarer Weise anzuregen vermag, dafür ist der Beweis bereits
erbracht. Ein Schüler B.s, j. Klanfer, hat in Anschluß an dessen Felderlehre eine inter-
essante Abhandlung über das Wortspiel und die komische Rede verfaßt. Durch ge-
schickte Auswertung Bühlerscher Gedankengänge gelingt ihm eine verdienstliche
Bereicherung der sprachästhetischen Kategorientafel. So scheint mir Klanfers Begriff
des „Feldspiels", der neben die üblichen Begriffe des Klangspiels und des etymologi-
schen Wortspiels tritt, wohl geeignet, auf bestimmte sprachästhetische Sachverhalte
hinzuweisen, die vordem nicht in dieser prägnanten Weise erfaßt und bezeichnet wer-
den konnten. Zudem wird dadurch die komische Relevanz der Kontextfaktoren gebüh-
rend herausgestellt.

Die beiden hier besprochenen Bücher von Stenzel und Bühler gehören zu den
Hauptwerken der philosophischen Sprachtheorie in der Gegenwart; sie sind die bedeu-
tendsten Ergebnisse einer augenblicklich sehr regen Forschungstätigkeit. Dieses
lebendige und tatkräftige Interesse der Philosophen und Psychologen für allgemeine
Wesens- und Leistungsfragen der Sprache setzt für die Ästhetik die wichtige Ver-
pflichtung, auch ihrerseits etwas beizutragen zur Bearbeitung jenes Problemgebiets;
auf einige Berührungspunkte zwischen Sprachphilosophie und Sprachästhetik sowie
die daraus erwachsenden Möglichkeiten der Zusammenarbeit hat sich die vorliegende
Besprechung hinzuweisen bemüht.
 
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