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Zeitschrift für christliche Kunst — 15.1902

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Schnütgen, Alexander: Die kunsthistorische Ausstellung in Düsseldorf, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.4074#0105

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— ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST

Nr. 5.

158

werden, scheint diese
Technik schon früh
bei uns Eingang ge-
funden zu haben, da
schon das Lothar-
kreuz des Aachener
Münsterschatzes den
so behandelten Sie-
gelring des Kaisers

zeigt mit seinem
Brustbild und der
Umschrift f XPR

ADIVVA HLO-
THARIVM REG.
Auch auf dem Re-
liquienkreuz des Her-
forder Schatzes im

Kunstgewerbemu-
seum zu Berlin (Nr.
217 des Ausstellungs-
katalogs) deckt ein
mit eingeschliffener
Engelfigur verzierter
Bergkrystall die

Kreuzpartikel der
Mitte.

Die Schräge der
Platte ist mit einem
gestanzten Blattorna-
ment geschmückt,
das Band darunter

abwechselnd aus
Email- und Filigran-
streifen mit Stein-
fassungen zusammen-
gesetzt. In den geo-
metrisch gemusterten

Grubenschmelzen
mit eingesetzten Zel-
len herrschen auf
Goldgrund die tiefen,
ganz opaken Töne
vor, die Filigran-
ranken sind gekörnt,

in Knöpfe und
Schleifen auslaufend,
die Cabochons da-
zwischen in ausge-
kerbten Blätterkranz
gebettet.

Die Tönung des
klar, aber nicht hell

5. Hochgothisches Ciborium der Burgkapelle von Eltz.

zwischen den west-
fälischen und kölni-
schen Exemplaren,
weist auf die Maas-
gegend hin, der auch
die tieferen Farben
des Grubenschmel-
zes das Wort reden,
sehr verwandt den-
jenigen an der Re-
liquientafel von St.
Mathias in Trier, de-
ren die Schmalseiten
ringsumlaufende ge-
stanzte Borten in
vergröfserter Form
dasselbe Ornament
erkennen lassen.

4. Hochgothische
Medaillonmon-
stranz der Burg-
kapelle von Eltz.

In der Burg Eltz,
die durch gute Er-
haltung, bezw. Re-
staurirung und male-
rische Gruppirung in
hohem Maafse sich
auszeichnet, ist sogar
die metallische Aus-
stattung der Kapelle
erhalten geblieben:
eine Monstranz, ein
Ciborium, ein Kelch.
Der letztere hat nichts
Aufsergewöhnliches,
die beiden ersteren
Figuren verdienen
ihrer Form, Durch-
führung und ganz ur-
sprünglichen, von
keiner Restauration
berührten Beschaffen-
heit wegen besondere
Beachtung, und sol-
len deswegen hier
abbildlich vorgeführt
und kurz beschrie-

Schmelzfirnisses, welcher
ist, die Mitte behauptend

ben werden.

Diese silbervergoldete Monstranz, 46l/ä cm
hoch (Nr. 873 des Ausstellungskatalogs), ist der-
 
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