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Zeitschrift für christliche Kunst — 15.1902

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Schnütgen, Alexander: Die kunsthistorische Ausstellung in Düsseldorf, [3]
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https://doi.org/10.11588/diglit.4074#0122

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185

1902.

ZEITSCHRIFT FÜR CHRISTLICHE KUNST

Nr 6.

186

Seite 331 und 332 darlegte, sind diese beiden
Bestienpaare, die hier in natürlicher Gröfse
abgezeichnet sind, nicht durch
Gravirung, sondern durch ganz
flache Pressung gewonnen, wo-

Farben: Orange, Grün, Rothviolett bewirkt
wird, indem der Hinterkörper mit der heraus-
gepressten Punktirmusterung,
das faltig drapirte und her-
unterhängende Halstuch, der

Abb. 4.
Hochgothisches Reliquienkästchen in St. Ursula zu Köln.

durch auch sogleich erklärlich, dafs je zwei
derselben in der Zeichnung ganz genau überein-
stimmen, also für die vier Figuren nur zwei
Stempel verwendet sind. Diese beiden Stempel
zeigen,bei vielfachen Uebereinstimmungen, kleine
Verschiedenheiten, die aber nicht hinreichen
würden, einen verschiedenen Eindruck zu
machen, wenn nicht die Farbenzusammenstel-
lung überall eine ganz verschiedene wäre.
Ganz frappant ist die Mannigfaltigkeit, die bei
der Uebereinstimmung im schwarzem Grund,
durch die wechselnde Gruppirung der drei

gehörnte Kopf jedesmal eine andere Farbenkom-
bination zeigen, zu der die Verschiedenheit in
der Färbung des Blattwerks noch hinzukommt.
Die Uebertragung der drei durchsichtigen
Schmelzfarben auf das ganz flache, stellenweise
nur eine Papierstärke betragende und hier dann
ganz lichte Relief war ein ganz einfaches Ver-
fahren, bei dem ein einmaliger Brennprozefs
ausreichend, Abschleifen überflüssig gewesen
sein wird.

Die ganze Technik bietet mithin keine be-
sonderen Schwierigkeiten, so dafs die Arbeit
 
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