6r Von dem allen Schullehrer.
eine gar große Wvhlthat, wenn ein Ort einen gu-
ten fleißigen, geschickten und frommen Schulleh-
rer hat. Jetzt hat man sogar hie und da ordent-
liche Schulen, wo die Schulmeister selbst erst ler-
nen müssen, was sie künftig einmal viele andere
lehren sollen. Damals/ als der alte Schulmei-
ster, Brummer hieß er, ins Amt kam, war das
alles noch nicht so gut. Und da giengs auch zur
Noth noch an; denn die Welt war damals bei-
weitem noch nicht so klug, und man brauchte we-
niger nützliche Sachen zu wissen, um fortzukom-
men. Jetzt aber kamen wir damit gewislich nicht
mehr durch ; denn wer heutiges Tages nichts rechts
gelernt hat. nicht schreiben, nicht rechnen kann,
und viele nützliche Sachen nicht weiß, der kann
sein Glück nicht machen, und wird von allen ver-
ständigen Leuten verachtet, und von bösen auch
viel leichter betrogen. Aber wieder auf den alten
Brummer zu kommen, so hatte er, was das al-
lerschlimmste war, nun auch nicht mehr Lust, et-
was zu lernen, besser zu machen, oder in seiner
Schule zu ändern, was nicht taugte. Rieth ihm
der Prediger so etwas: so war er böse — und
oft gar unhöflich ,, Ey was! sagte er denn wohl,
das sind Possen! Ich bin ein alter Mann! Was
ich die Kinder lehre, ist für die Bauern lange
gut. Ich kann mich in die neuen Bücher nicht fin-
den. " Auch verlästerte er oft seinen Prediger ,
der es doch so gut meinte, und ihn seines Alters
wegen wirklich sehr schonte, und machte ihm viel
Verdruß. Recht sehen konnte er auch nicht meyr;
' und
eine gar große Wvhlthat, wenn ein Ort einen gu-
ten fleißigen, geschickten und frommen Schulleh-
rer hat. Jetzt hat man sogar hie und da ordent-
liche Schulen, wo die Schulmeister selbst erst ler-
nen müssen, was sie künftig einmal viele andere
lehren sollen. Damals/ als der alte Schulmei-
ster, Brummer hieß er, ins Amt kam, war das
alles noch nicht so gut. Und da giengs auch zur
Noth noch an; denn die Welt war damals bei-
weitem noch nicht so klug, und man brauchte we-
niger nützliche Sachen zu wissen, um fortzukom-
men. Jetzt aber kamen wir damit gewislich nicht
mehr durch ; denn wer heutiges Tages nichts rechts
gelernt hat. nicht schreiben, nicht rechnen kann,
und viele nützliche Sachen nicht weiß, der kann
sein Glück nicht machen, und wird von allen ver-
ständigen Leuten verachtet, und von bösen auch
viel leichter betrogen. Aber wieder auf den alten
Brummer zu kommen, so hatte er, was das al-
lerschlimmste war, nun auch nicht mehr Lust, et-
was zu lernen, besser zu machen, oder in seiner
Schule zu ändern, was nicht taugte. Rieth ihm
der Prediger so etwas: so war er böse — und
oft gar unhöflich ,, Ey was! sagte er denn wohl,
das sind Possen! Ich bin ein alter Mann! Was
ich die Kinder lehre, ist für die Bauern lange
gut. Ich kann mich in die neuen Bücher nicht fin-
den. " Auch verlästerte er oft seinen Prediger ,
der es doch so gut meinte, und ihn seines Alters
wegen wirklich sehr schonte, und machte ihm viel
Verdruß. Recht sehen konnte er auch nicht meyr;
' und