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Zerrenner, Heinrich Gottlieb
Volksbuch: Ein faßlicher Unterricht in nützlichen Erkenntnissen und Sachen mittelst einer zusammenhängenden Erzählung für Landleute um sie verständig, gut, wohlhabend, zufriedener und für die Gesellschaft brauchbarer zu machen (1. Theil, 1. Abtheilung) — [Erscheinungsort nicht ermittelbar]: [Verlag nicht ermittelbar], 1788 [VD18 90783131]

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https://doi.org/10.11588/diglit.49043#0107
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Lesen in der Bibel. 87
alsdann, wenn ein Kind vorzüglich und lange Zeit
aufmerksam gewesen war, und viel nützliche Sachen
schon wußte, und einmal ganz etwas ausserordentli-
ches Gutes gethan hatte, und recht wohl gesittet und
gehorsam war, bekam es zu einer ausserordentlichen
Belohnung die Bibel in die Hände , und durfte nun
drin lesen. Das war nun aber eine recht rührende
Feyerlichkeit. Der Lehrer und die Kinder stunden alle
auf. Darauf redete der Schullehrer das Kind an,
lobte dessen bisherigen Fleiß und M'ohlverhalken, und
dankte Gott in einem kurzen, aber rührenden Gebcth,
Daß er dies liebe Kind habe so lange Leben lassen, bis
es so verständig geworden, daß es nun in seinem
Bucke lesen, und daraus ihn und seinen Erlöserund
dessen Willen kennen lernen, und dadurch, wenn eS
darnach thäte, auch recht gut und glücklich werdet»
könnte ; und daß er doch dem Kinde immer rechte Lust
schenken wollte, nach dem zu thun, was darin stün-
de, und es ja bewahren, daß es niemals dagegen
handelte, damit cs ihm nicht sehr übel gehe. Dann
sagte er dem Kinde, was das für ein schönes, herr-
liches, ja das herrlichste Buch sey, worin Gott und
sein Sohn Jesus uns alles sage, was uns zurecht
guten Menschen macht, die er recht lieb haben, und
die im ganzen Leben ungemein froh, in aller Noch
getrost , im Tode einst ruhig und nach diesem Leben
in einem viel bessern ganz unaussprechlich glücklich
werden könnten. Das würden aber alle gewiß, dje
das thaten, und es so machten, wie es in Gottes
Bibel stünde. Und da ermahnte und bat er denn
das Kind mit sichtbarer Rührung, ja oft mit Thrä-
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