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Zerrenner, Heinrich Gottlieb
Volksbuch: Ein faßlicher Unterricht in nützlichen Erkenntnissen und Sachen mittelst einer zusammenhängenden Erzählung für Landleute um sie verständig, gut, wohlhabend, zufriedener und für die Gesellschaft brauchbarer zu machen (1. Theil, 1. Abtheilung) — [Erscheinungsort nicht ermittelbar]: [Verlag nicht ermittelbar], 1788 [VD18 90783131]

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https://doi.org/10.11588/diglit.49043#0109
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Gerade und schön schreiben- LA.
schmähten Büchelchett etwa drei) bis vier ganz feine
Punkte in der Reihe oder Zeile: und da mußten denn
die Kinder sich alle Mühe geben, daß sie nur immer
von einem Punkt bis zum andern — und was tvar
denn leicht, — gerade schrieben ; dann vom jwey-
ten — und dann vom dritten bis zum vierten ; und
so war denn am Ende die ganze Linie gerade. Wenn
sie das nun so vierzehn Tage getrieben hatten,so mach-
te er, statt viere, drey Punkte, endlich zwey, end-
lich gar nur in der Mitte der Linie einen Punkt, end-
lich blieb auch der weg; und siche da, sie konnten
nun ohne alle Punkte gerade schreiben. Dann wur-
den die Schreibebücher schon etwas breiter — her-
nach mit der Zeit immer breiter, bis die Kinder or-
dentlich gerade Zeilen, wenn sie auch noch so lang
waren , schreiben konnten. Linienblätter aber litt er
gar nicht, weil er dieß für einen Betrug hielt; indem
die Kinder dadurch andere bereden konnten, daß sie
ohne Linien geschrieben hatten. Fernerhin mußten
sie auch nach zierlichen Vorschriften, die er mit vie-
lem Fleiß, da er eine schöne Hand schrieb, gemacht
hatte, schreiben; uud diese Vorschriften waren so
schön , daß man es saft nicht für Geschriebenes gehal,
ten hatte. Auf einer solchen Vorschrift stunden denn
auch allerley gute Lehren, Wahrheiten, Erzehlungen
von nützlichen Sachen, von Städten, Thiercn u.
s. w. Auch sagte er ihnen, wie wir vorhin hörten,
oft etwas vor, das sic hinschreiben mußten ; wobci-
es ihnen denn gar sehr zu statten kam, daß sie so fer-
tig alles aus dem Kopfe buchstabieren konnten. Bey
dem vierteljährigen Schulexamen, wozu denn auch
dis
 
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