Nützliche Gonntagschule. 109
erklärt, daß sie die jungen Leute verstehen, und sich
daraus vernehmen konnten. Alsdann mußten eini-
ge schreiben ; E. sie schrieben sich etwas aus dem
Buche ab, woraus so eben gelesen war, oder es
wurden ihnen Quittungen, Scheine, Schmiede-
und Stellmacherrechnungen und dergleichen vorge-
lcgt, die sie abschreiben und mitnehmen mußten;
und so verlernten sie denn das Schreiben auch nicht
wieder, wie sonst leicht geschieht, wenn man es nicht
übt. Auch wurden Exempel ausgerechnet, derglei-
chen alle Tage im Landleben vorkamen. Wenn die
Mädchen und Töchter kamen , so wars eben so; nur
daß sie sich etwas zu arbeiten mitbringen konnten. Des
Schullehrers Frau, welche eine sehr wirthschastliche
und geschickte Hausfrau war, lehrte sie dann aller-
hand nützliche weibliche Arbeiten : Nehm, Stricken,
Wasche zeichnen, Hemden zuschneiden und nehm,
und wies den Mädchen, wie sie ihre zerrissenen Sa-
chen recht gut wieder ausbessern sollten. Dabey wur-
den nun allerhand nützliche Sachen aiis Büchern,
die besonders fürs weibliche Geschlecht brauchbar wa-
ren , vorgelesen; z. E. aus einem Buche, welches
die Hausmuyer hieß , und worinn sehr viel stand,
woraus die Mädchen Reinlichkeit, Ordnung und vie-
le gute Wirthschaftskenntnisse lernen konnten; auch
von Waschen, Platten, Einschlachten, Erhaltung
des Fleisches und anderer Lebensmittel, daß sie nicht
verdürben, stand in dem Buche. Diese Sonntags-
schulen für Mädchen giengen denn auch meistens de»
Sommer über ordentlich fort; und da setzten sie sich
anch wohl zusammen im Garten unter die schönen
Bäu-
erklärt, daß sie die jungen Leute verstehen, und sich
daraus vernehmen konnten. Alsdann mußten eini-
ge schreiben ; E. sie schrieben sich etwas aus dem
Buche ab, woraus so eben gelesen war, oder es
wurden ihnen Quittungen, Scheine, Schmiede-
und Stellmacherrechnungen und dergleichen vorge-
lcgt, die sie abschreiben und mitnehmen mußten;
und so verlernten sie denn das Schreiben auch nicht
wieder, wie sonst leicht geschieht, wenn man es nicht
übt. Auch wurden Exempel ausgerechnet, derglei-
chen alle Tage im Landleben vorkamen. Wenn die
Mädchen und Töchter kamen , so wars eben so; nur
daß sie sich etwas zu arbeiten mitbringen konnten. Des
Schullehrers Frau, welche eine sehr wirthschastliche
und geschickte Hausfrau war, lehrte sie dann aller-
hand nützliche weibliche Arbeiten : Nehm, Stricken,
Wasche zeichnen, Hemden zuschneiden und nehm,
und wies den Mädchen, wie sie ihre zerrissenen Sa-
chen recht gut wieder ausbessern sollten. Dabey wur-
den nun allerhand nützliche Sachen aiis Büchern,
die besonders fürs weibliche Geschlecht brauchbar wa-
ren , vorgelesen; z. E. aus einem Buche, welches
die Hausmuyer hieß , und worinn sehr viel stand,
woraus die Mädchen Reinlichkeit, Ordnung und vie-
le gute Wirthschaftskenntnisse lernen konnten; auch
von Waschen, Platten, Einschlachten, Erhaltung
des Fleisches und anderer Lebensmittel, daß sie nicht
verdürben, stand in dem Buche. Diese Sonntags-
schulen für Mädchen giengen denn auch meistens de»
Sommer über ordentlich fort; und da setzten sie sich
anch wohl zusammen im Garten unter die schönen
Bäu-