r?6 Ein böser Sohn.
fegte: o was ist doch mein Georg für ein guter
Sobn'. Gott sev Lob und Dank, daß ich ihn so
habe erziehen können, das ich nun Freude an ihm
«riebe. Niemals hat auch einer im Dorfe ihn
über seinen Sohn klagen hö'en. Der alte Vater
aber that ihm dafür auch wieder alles zu Gekästen.
Der Sohn hatte, als er den Hof übernahm, dem
Vater ein ziemlich starkes Altentheil oder einen
Auszug gerichtlich geloben müssen: Er sollte ihm
einen Mispel Roggen, sechs Scheffel Weitzen, ein
fettes Schwein ein Viertel vom Rinde, Hoi; ,
und was dergleichen mehr war, jährlich abgeben.
Da aber sich der gute Sohn so wohl betrug und
seine S chw ^gertochter ihm auch gut, und wie es
sich für Kinder geziemet, begegnete: so nahm der
alte Vater das alles nicht: sondern schenkte es ih-
nen , und war zufrieden mit dem was sie aßen —>
Das bekam denn Georgen bey seiner Wirthschaft
gar wohl, und machte - daß er sichtbar vorwärts
kam. Auch waren sie alle immer herzlich vergnügt
und froh, weil sie friedlich und einig mit einan-
Ler lebten. Wie ganz anders machte es dagegen
Georgens Nachbar, Raspar. Der hatte auch
eine alte Schwiegermutter, mit deren Tochter er
den Hof erheurathet hatte. Ach! das war wohl
recht erbärmlich, wie es dahergieng. Da war
«in beständiges Lärmen, Schelten und Schlagen.
Kaspar that der alten Schwiegermutter alles ge-
brannte Herzenleid an; aber sie machte ihn durch
ihren Eigensinn und durch ihre Zanksucht das Le-
ben wieder herzlich sauer, so daß er einigemal
gar
fegte: o was ist doch mein Georg für ein guter
Sobn'. Gott sev Lob und Dank, daß ich ihn so
habe erziehen können, das ich nun Freude an ihm
«riebe. Niemals hat auch einer im Dorfe ihn
über seinen Sohn klagen hö'en. Der alte Vater
aber that ihm dafür auch wieder alles zu Gekästen.
Der Sohn hatte, als er den Hof übernahm, dem
Vater ein ziemlich starkes Altentheil oder einen
Auszug gerichtlich geloben müssen: Er sollte ihm
einen Mispel Roggen, sechs Scheffel Weitzen, ein
fettes Schwein ein Viertel vom Rinde, Hoi; ,
und was dergleichen mehr war, jährlich abgeben.
Da aber sich der gute Sohn so wohl betrug und
seine S chw ^gertochter ihm auch gut, und wie es
sich für Kinder geziemet, begegnete: so nahm der
alte Vater das alles nicht: sondern schenkte es ih-
nen , und war zufrieden mit dem was sie aßen —>
Das bekam denn Georgen bey seiner Wirthschaft
gar wohl, und machte - daß er sichtbar vorwärts
kam. Auch waren sie alle immer herzlich vergnügt
und froh, weil sie friedlich und einig mit einan-
Ler lebten. Wie ganz anders machte es dagegen
Georgens Nachbar, Raspar. Der hatte auch
eine alte Schwiegermutter, mit deren Tochter er
den Hof erheurathet hatte. Ach! das war wohl
recht erbärmlich, wie es dahergieng. Da war
«in beständiges Lärmen, Schelten und Schlagen.
Kaspar that der alten Schwiegermutter alles ge-
brannte Herzenleid an; aber sie machte ihn durch
ihren Eigensinn und durch ihre Zanksucht das Le-
ben wieder herzlich sauer, so daß er einigemal
gar