Für Mütter.
177
weinte vor Freuden, daß er Hoffnung hätte , sein
liebes Kind zu behalten. Unterdessen waren noch
mehr gute Freundinnen gekommen, die aus dem
Umstande, daß der Prediger geholt wurde, und
Georg gar so schleunig nach der Stadt geritten war,
die Gefahr ihrer Freundinn , die sie fast insgesammt
lieoten, vermutheken. Dre Männer derselben hat-
ten denn, ein jeder zu der seinigen, gesagt: „Laß
alles stehen und liegen und lauf zu Marien ; es muß
nicht gut da aussehen. Cs wäre doch Jammerscha-
de um die herzensgute Frau. Sie hat ja auch uns
immer in Noch und Tod treulich beygesianden."
Allein der Chhrurgus war damit nicht zufrieden, und
erklärte sich: es sey nicht gut, wenn so viel Leute
bey einer solchen Frau wären; sie würde dadurch
nur noch ängstiglicher gemacht; die eine redete
denn dies, die andere das. Inzwischen, da er
hoffe, daß keine Gefahr sey , so möchten sie immer
da bleiben. Er setzte sich darauf mit dem Pastor
nieder, nachdem er der Kreisenden ein, zu diesem
Behufmitgebrachtes, Pulver eingegeben hatte; wor-
auf sie ruhiger ward , und in einen sanften und er-
quickenden Schlaf fiel. Das war dem Manne sehr
lieb, weil er hoffte , daß sie dadurch neue Kräfte
sammlen sollte; denn Wehen hatte sie jetzt nicht
mehr, sonst würde er sie nicht haben schlaft» lassen.
Zndeß nutzte er diese Gelegenheit, den guten Bau-
erweibern einige sehr nützliche Verhaltungsregeln
bey solchen Vorfällen zu geben. Er sprach aber
ganz leise, damit Marie nicht aufgeweckt würde.
Unter andern ließ er sich vernehmen ; Ihr guten
Volksbuch j, Th. M Leute!
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weinte vor Freuden, daß er Hoffnung hätte , sein
liebes Kind zu behalten. Unterdessen waren noch
mehr gute Freundinnen gekommen, die aus dem
Umstande, daß der Prediger geholt wurde, und
Georg gar so schleunig nach der Stadt geritten war,
die Gefahr ihrer Freundinn , die sie fast insgesammt
lieoten, vermutheken. Dre Männer derselben hat-
ten denn, ein jeder zu der seinigen, gesagt: „Laß
alles stehen und liegen und lauf zu Marien ; es muß
nicht gut da aussehen. Cs wäre doch Jammerscha-
de um die herzensgute Frau. Sie hat ja auch uns
immer in Noch und Tod treulich beygesianden."
Allein der Chhrurgus war damit nicht zufrieden, und
erklärte sich: es sey nicht gut, wenn so viel Leute
bey einer solchen Frau wären; sie würde dadurch
nur noch ängstiglicher gemacht; die eine redete
denn dies, die andere das. Inzwischen, da er
hoffe, daß keine Gefahr sey , so möchten sie immer
da bleiben. Er setzte sich darauf mit dem Pastor
nieder, nachdem er der Kreisenden ein, zu diesem
Behufmitgebrachtes, Pulver eingegeben hatte; wor-
auf sie ruhiger ward , und in einen sanften und er-
quickenden Schlaf fiel. Das war dem Manne sehr
lieb, weil er hoffte , daß sie dadurch neue Kräfte
sammlen sollte; denn Wehen hatte sie jetzt nicht
mehr, sonst würde er sie nicht haben schlaft» lassen.
Zndeß nutzte er diese Gelegenheit, den guten Bau-
erweibern einige sehr nützliche Verhaltungsregeln
bey solchen Vorfällen zu geben. Er sprach aber
ganz leise, damit Marie nicht aufgeweckt würde.
Unter andern ließ er sich vernehmen ; Ihr guten
Volksbuch j, Th. M Leute!