Bewahrung vor unnöthiger Furcht. 22;
und er fragte denn immer genau, wozu sie das
Geld angewandt, und wie viel sie dafür gegeben;
damit sie frühzeitig Geld kennen und mit Geld
umgehen und den Nutzen desselben einsehen und
haushälterisch werden lernten. Sitzen aber durf-
ten die Kinder gar nicht viel, besonders nicht
krumm; weil sie dadurch unlustig würden, und
Vies ihnen an ihrer Gesundheit schadete. Inson-
derheit hielt er die Kinder dazu an, gerade zu
sitzen, wenn sie schreiben oder rechnen lernten,
und dabey durften sie denn nicht über ein Viertel-
stündchen sitzen. Auch bat er den Schullehrer
recht sehr darum, auch in der Schule hierauf
zu sehen.
Des Abends, wenn denn alle Leute in der
Stube waren, und die Mädchen spannen, war
es denn freylich zu enge, daß die Kinder nicht so
herum springen und spielen konnten. Da sasen
sie denn, weil sie überdem schon müde waren,
oft stille; oder besahen ihre Bilderchen, oder hör-
ten zu, was der Vater erzehlte. Zuweilen er-
zehlten auch die andern etwas. Aber das litten
Georg und Marie niemals, daß einer sich unter-
stehen durfte, von Gespenstern, Räubern, Spitz-
buben, vom schwarzen Manne und dergleichen
dummen Zeuge etwas zu erzehlen. Denn, ihr
lieben Leute! das thut gewiß denn Kindern auf
Lebenslang einen unersetzlichen Schaden. Solche
Historien sind größtentheilS nicht wahr, und machen
doch die armen Kinder in ihrem ganzen Leben
furchtsam, wo sie es doch gar nicht Ursache hät-
ten.
und er fragte denn immer genau, wozu sie das
Geld angewandt, und wie viel sie dafür gegeben;
damit sie frühzeitig Geld kennen und mit Geld
umgehen und den Nutzen desselben einsehen und
haushälterisch werden lernten. Sitzen aber durf-
ten die Kinder gar nicht viel, besonders nicht
krumm; weil sie dadurch unlustig würden, und
Vies ihnen an ihrer Gesundheit schadete. Inson-
derheit hielt er die Kinder dazu an, gerade zu
sitzen, wenn sie schreiben oder rechnen lernten,
und dabey durften sie denn nicht über ein Viertel-
stündchen sitzen. Auch bat er den Schullehrer
recht sehr darum, auch in der Schule hierauf
zu sehen.
Des Abends, wenn denn alle Leute in der
Stube waren, und die Mädchen spannen, war
es denn freylich zu enge, daß die Kinder nicht so
herum springen und spielen konnten. Da sasen
sie denn, weil sie überdem schon müde waren,
oft stille; oder besahen ihre Bilderchen, oder hör-
ten zu, was der Vater erzehlte. Zuweilen er-
zehlten auch die andern etwas. Aber das litten
Georg und Marie niemals, daß einer sich unter-
stehen durfte, von Gespenstern, Räubern, Spitz-
buben, vom schwarzen Manne und dergleichen
dummen Zeuge etwas zu erzehlen. Denn, ihr
lieben Leute! das thut gewiß denn Kindern auf
Lebenslang einen unersetzlichen Schaden. Solche
Historien sind größtentheilS nicht wahr, und machen
doch die armen Kinder in ihrem ganzen Leben
furchtsam, wo sie es doch gar nicht Ursache hät-
ten.