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Zerrenner, Heinrich Gottlieb
Volksbuch: Ein faßlicher Unterricht in nützlichen Erkenntnissen und Sachen mittelst einer zusammenhängenden Erzählung für Landleute um sie verständig, gut, wohlhabend, zufriedener und für die Gesellschaft brauchbarer zu machen (1. Theil, 1. Abtheilung) — [Erscheinungsort nicht ermittelbar]: [Verlag nicht ermittelbar], 1788 [VD18 90783131]

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https://doi.org/10.11588/diglit.49043#0232
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LiL Ungehorsam muß gestraft werden.
th-urr oder nicht thun dürsten, und Key allem furcht-
sam und schüchtern gewo ben seyn. Oder sie hätten
gar gemeint: man wolle denn Kindern auch alle
Freuden versagen und habe sie nicht lieb. Und fast
immer waren die Kinder ihren Aeltern gehor-
sam , weil sie dieselben lieb hatten; denn wenn
man einen liebt, thut man ihm ia gern alles zu
Gefallen. Bisweilen ftgren die Aeltern den Kin-
dern denn auch, warum sie ihnen das befählen, dies
und das haben wollten- und wozu dies gut sey ;
aber meistens waren die Kinder schon geneigt-, aufs
Wort zu gehörchen ; weit sie daran gewöhnt waren ,
immer zu glauben , daß ihre Aeltern nichts wollen
könnten , als was ihnen recht gut sey. Auch war
das deswegen gut, daß die Aeltern ihnen nicht
immer sagten: warum sie gehorchen müßten; weil
die Kinder künftig manchen Verordnungen der Qb-
brigkeit gehorchen mußten, wobey dieselbe den Leu-
ten dis Gründe nicht sagest könnte, warum sie dies
und jenes befähle. Aber Ungehorsam wurde nie ge-
duldet, sondern allemal- auch wol mit der Ruthe,
bestraft - aber jedesmal vorher dem Kinde gesagt, wa-
rum es die Strafe bekomme , damit es selbst den
Aeltern Recht geben, und den Gehorsam - als et-
wasWunschenswürdiges u.Gutechden seinenUngehor-
sam aber, als etwas sehr Schädliches empfinde»
mußte. Daher wurden dem Kinde denn auch allemal
die üblen Folgen vorgestellt, die es sich durch Un-
gehorsam zugezogen habe;E. daß ferne Aeltern nur»
betrübt wären, daß es nun dies und jenes Vergnü-
gen nicht mitgenießen könnte, daß es selbst nun so
froh
 
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