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Zerrenner, Heinrich Gottlieb
Volksbuch: Ein faßlicher Unterricht in nützlichen Erkenntnissen und Sachen mittelst einer zusammenhängenden Erzählung für Landleute um sie verständig, gut, wohlhabend, zufriedener und für die Gesellschaft brauchbarer zu machen (1. Theil, 1. Abtheilung) — [Erscheinungsort nicht ermittelbar]: [Verlag nicht ermittelbar], 1788 [VD18 90783131]

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https://doi.org/10.11588/diglit.49043#0235
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Gewöhnung zur Verträglichkeit, rif
gen, und da waren sie denn auch viel besser ange-
bracht. Zur Verträglichkeit und Aufrichtigkeit
wurden die Kinder denn auch mit allem Fleiß ange-
wähnt , weil diese nächst dem Gehorsam die vornehm-
sten Tugendendes kindlichen Alters sind. Sie muß-
ten schlechterdings friedlich seyn bey ihren Spielen;
sie durften sich nicht schelten oder gar schlagett-
Vergieng sich eines oder das andere auf diese Art:
so durfte es einige Tage hindurch an den Vergnü-
gen und Spielen der andern nicht Theil nehmen,
und wenn denn das Kind sagte: Kommt, laßt uns
Loch dies und das spielen! so sagte der Vater:
Geh doch > du kannst ja nicht Friede halten
Du ladest jedermann zu deinen Spielen ein,
lind zankst, sobald du spielst; geh, Zänker,
spiel allein!
Das that denn dem Kinde sehr weh, und es hü-
tete sich lange, ehe es sich durch Unftiedsamkeit wie-
der vergieng. Auch durften die Kinder dem Gesin-
de nie grob begegnen oder gar mit demselben zan-
ken , oder es stossen und schlagen. Die Aeltern sag-
ten es bei) aller Gelegenheit den Kindern, wie gut
der liebe Gott das gemacht habe, daß auch arme
Leute waren , die weniger Geld hatten, wie wir,
und also für unser Geld uns unsre Arbeit thaten,
und uns dadurch unser Leben bequemer machten,
als es sonst seyn würde, wenn wir das alles allein
und selbst thun sollten , wobei) wir uns gar nicht
gut befinden wittden. Das erfuhren denn auch die
O 4 Km-
 
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