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Barod — Schadetet — drotestenmert

gerabe für bie auf bie Renai}}ance folgende Stilperiobe Rnertennung fanb.
(d. Reumann, Rembranbt 3. H. 553). dine uon Profe}}or (5. d. paßaured im
Kunftmanberer 1925 Reft 1/2 $. 150 uertretene Hn}icht, bas R)ort Barod
oon „Perüde" abßuleiten, als dgp ber )chmul}tigen Rberlabenheit einer 3oit,
ber baoon bet Schimpfname „bie Barode" angehängt mürbe, bebürfte bod/ bet
Belegung burQ {id/ere Quellen.
3n bet formalen Sogit bes Rtittelalters hei^t bet oierte RIobus bet ßmeiten
Sd/luhfigur: Barocod Ubungs)ähe, berart e^emplari}ch aufgeStellt, tonnen
{el;t leid/t lomifQe Re}ultate ergeben, um So mehr, menn ben Sd?ület bie
Sangemeile bet pi?ilo^opi?ie^unbe ßu d^traoaganßen uerführt. gn bet granB
furter Stabtbibliothet gab es bafüt ein ^el?t bemertensmertes Dokument, bas
bet DominiianetHo^etfchule entstammt. dine gntunabel bet octo libri physn
corum unb bet tres libri de Anima bes Rrijtoteles enthält eine 1497 angefetiigie
3eiQnung eines Dominitanermönches als Sehrfigur für bie Demonstration
bet philo[ophi}chen Begriffe, mie ]ie ähnlich bie frühen Büd?et bet Rhetorit
bieten. Dem Klo}ietbtuber i}t bie gnSd/rift beigefe^t: Kod/egn h^i^ ich in
baroco, bie befugt, ba^ im philofophifchen Sehtfgftem (baroco) eine betattige
gnftruttionsfigur ben Spilßnamen „Kod/hogn" führte, oielleicht nur im granR
furter Pennalismus, etma meil bet Sel/rer peinß Koch h^^- gebenfalls ift
hier 1497 im Kopf bes Schülers — et ift bet Später berühmte Bibelübetfeißet
ßohann Diebenbetget — eine Detbinbung oon baroco, philosophischem Schmust
unb IDih oothanben, biefe formale Sogit unb ihre gigur }amt baroco tarnen
ihm höchSt „batod" oot!
Sauarg unb 3obler befinieten in ihrem Septon für bie geit um 1700
bas R)ort baroque bahin: So nennt man Perlen, bie nicht runb [inb,
}onbetn eine unorbentliche gorm hoben. Solche großen beformierten
Perlen erfreuten (ich im ausgehenben }ed/ßehnten unb im fiebßehnten gahr-
hunbert, in bet Barodßeit, einet befonberen Dotliebe. Hbbilbungen bei
Rt. Ro)enbetg, bie Sammlung gigbot 1911, ßeigen, mie bie gormen bieSet
Perlen mit bem Detorations}til ihrer gaSfungen hotmonieren, mie ßmifd?en
ihnen eine Dermanbt[chaft be}teht. Die uon d. Reumann^ uertretene Rertunft
bes R)ortes Batod uon bet Benennung gemiSfet perlen läjßt (ich früh belegen.
1636 metben im Rachlajß bes grantfurter gumeliers goft delme „2 patoden
perlen mit dolb gefaxt" ermähnt. (Mme mar um 1605 ßum KaiSer naQ Prag
berufen morben, um bort als gumelier für ben Rof ßu arbeiten, gebenfalls
lä^t bie Benennung ber Perlen als batod burd? ben grantfurter Rntfchreibet
auf einen längeren unb bereits üblichen Sprachgebrauch }chlie)ßen^. Das bem
Rormalen, ber natürlichen (Dtbnung R)iber}trebenbe ber perlen i}t ihr barodes
dharatteri}titum, ähnlid/ mie jener logi}d?en Sd/lu^figur bem einfachen Denten,
menn auch nur Scheinbar, H)ibet}inniges etmuchs. Das prinßip ber tlaSSiSchen
RenaiSSance be}tanb in ber (Dtbnung ber Säulen, in Klarheit, (5e}ehmä{$igteit.
^ Sie^e ganbtoötterbud^ 5er pf?iI<qopf?ie sub. tit.
^ $ran^uriet Büd^epteurtb, 1920/21, U. $. 1!1, Ißeft 5, Seite 1.
3 Rembtanbt 1922 11, S. 555.
4 Stabtaid^D grantfurt.
 
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