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geberigoßuccaro. 1609 f — BucßbruderßeicßenunbDrud{tßrift 2^7

begehrtes Objett im grantfurter Kunßßanbel toaren. Rad^ Rlitellis Üiobe gab
beßen Kartu}d^enfolge bei Untmerpener g. oan ben Rlpngaerbe mit ßroei^
{pracßigem 3^eyt, ßollänbi{cß unb franßö{i{cß, heraus 1664: ,,selon ia maniere
d'Itali". Rlitelli ßatte mit dolonna eine Spezialität becoratiDer Rrcßitettur-
malerei ausgebilbet unb mar 1659 oon Delasgueß nacß Rlabrib gerufen ruorben,
too er 1660 ßarb.
^uc^i)n[cfer^eid)en unb S)tud(d)ti{t.
Um bie ßaßrßunbertmitte finbet {id^ in ßtalien allentßalben in ber Deto^
ration partes, {dimeres Rollmert mit grotesten Uttributen burcßflocßten,
Dinge, bie an gontainebleau unb ben glorisßil ber Uieberlanbe mahnen unb
nid^t oßne beren Ginroirtung }id^ entmideln. Der Denetianer Bucßbruder
(5. RIaria Bonelli füßrt 1560 eine Dignette: Rtßena, bie (Böttin ber R)i{{en{cßaften,
{türmt }peer}cßroingenb auf bem Sömen gegen bie Dummheit. Die RIasten
bes Raßmentoerfes brüllen aus aufgeri}{enen Rläulern bie R)aßrßeit in bie
U)eli. Rießge Oßren {ollen bie{e ßören. Die beabßcßtigte bud^ßänbleri}tße
Retlame Derbietet, bie}e törperlicßen Übertreibungen etrna als Stißymptome
aufßufa{{en. Die{e überra{d^enb bucßßäblid^e Sinnbeßießung bes Ornamentes
ßu bem gerahmten Bilbinßalt finbet )icß {päter häufiger, Oßren in Beßießung
auf (Beßör, RlußÜ. Die maleri{cße Drapierung Don Deden unb Hütern unb
bie Iangge{tßmeiften C- unb getnidten S-gormen, baßu bie unregelmäßigen
Stßnüre unbbidengrucßtbünbel als bemegte Raßmentompoßtionen ßu{ammen-
gefaßt, ergeben jebod? ein bebeutjames Stilmertmal bes Barods'^. (Bnea Dico
ßat an ber Uusbilbung bie{es Kartu{cßenmertes, bas er ßur Raßmung {einer
ßaßlreitßen porträtßid^e oermenbet, größten Hnteil. Dico aber ßeßt [cßon 1545
in per{önlicßer Beßießung ßu Rieberlänbern, in meinem ßaßre er einen oon ben
,,alumni" granß gloris unb ß. d. Saloiati geßeicßneten Reitertampf bem
dojimo oon RIebici ruibmet^. Der (Beiß bie}er Raßmenerfinbungen i{t grotestes
Satgr{piel, ein {eßr unantites Spiel mit antiten gormen! Ricßts be{{er, als bie
ßöcßß ungried^i{tß berittene unb in einer ißrem U)e{en biametral entgegen-
gejeßten dtßa{e erfunbene Rtßena ßeugt oon bem milltürlicßen (Beiß ber
„(Brotten"!
Die Sd^riftoorlagen ber Scßön)cßreiber unb ißre dntmürfe für ßnitialen
bes Runßbrudes greifen burcß ißre meite Derbreitung in Bücßern tief in bie
Stilentmidlung ein, menn {ie aucß in ben meißen gällen {elbß nur Dotumente
für eine {cßon Dotßanbene unb jeßt gemerblid^ angemenbete Stilpßaje {inb.
ßn 20 Blatt Seißen, Raßmen unb ßnitialen für ben Budßcßmud oon ß. Paulini
um 1560 {inb bie Bucßßaben in Scßmeifooluten gebilbet, RIasten in Stßroeif-
i Rabietung Rbt. Bo{{es, abgeb. Sei?nett, Kun{tgemetbe II, S.81. Silbettelief au^ bem RIei{tetbu<^ bet
(BoIb{c^miebe oon 1660, abgeb. in RlLgtanifutt 1904, S. 4.
s (Bit. Ruscelti, L'istorie di M. Oiovio, Sopplimento, Denebig 1560 bei (5. RI. Bonelli. — ÜI?nIid? bie Dignette
bes (Biotgio bi daoalii in datlo Pa{{i La seiva di varia istoria, Denebig 1564. — (Banß {tatt betont {inb bie ßum
träten aufge{pettten (D^ten in bem Detlagsßeid?en bes (Biotbano ßiletti in (Bit. Ruscelli, Lettre di Principi,
Denebig 1562. — d. Reumann, Rembtanbi 1905, S. 680. — R. Sptinget, I^unbett Kattu{d?en, Betlin 1879.
^ Kup{et{tid^tab. Stäbe!, gtanifuti Rt. 35098.
 
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