DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.36443#0023
Der IDortfinn ber (Broteste — Barod — Schuaderei — (Brotestenmert Q
INanbgn^k Über $ranß Derbeet um 1540 ßu Bleueln, einen Nachfolger bes
Üier. Bof(h, fagt oan INanber ,,veele koddige Boerenbruiloften en dergeiyke
snakeryen worden van hem gezien"'^.
Diefe norbifche uiel ältere Parallel-
erfd^einung ßu der italienifchen (Broteste
ift, meil unantitifch, für oan INanber
teine (Broteste, es finb ,,wonderlyke
oft seldsam versieringhen — ghespok
en gedrochten der Helle'% ober ,,too-
veryen"k (Berabe beren l^umorooH-
tomifches dlement ift für oan Nlanbers
Scheibung beßeichnenb, al}o bas, mas
heute bas IDort uornehmlich in bem
Begriff (Broteste enthält: „Ook sietmen
weynich stucken van P. Breughei, die
een aenschouwer wyslyc sonder lachen
can aensien"s. Die oon INanber ben
Bofch, INanbin, Breughei attribuierte
Beßeid?nung ,,snakery" mirb um 1600
in Hugsburg, Nürnberg unb IDien
unb fpäter uon Sanbrart fd?led?tt?in
für ben aus norbifcher Phantaftit unb
italienifcher (Broteste ermachfenen (Dl?r-
mufchelftil angemenbet, bie (Benefis
mirb alfo auch burch bie IDortmanbe-
rung belegt, troh ber reinlichen Scheibung bes antitifch eingekeilten Htabemie-
grünbers oon ü^ci^Iem, oan INanbers.
— @fi)nacferci — @tote<§fe!UucU.
3m beutfchen Sprachgebrauch noch &er (Boetheßeit begegnet bas IDort
,,barock", um etmas — einen INenfchen, be)fen (Bebaren ober Rebe als bem
Normalen unb ber ge]el!]chaftlichen Regel ßumiberlaufenb ßu beßeichnen.
IDann bas IDort barod ßuerft für bie heute ]o benannte Stilperiobe angemenbet
mürbe, fcheint nicht feftßuftehen, feft fteht aber feine oiel frühere dyiftenß unb
ßmar mit einer Bebeutung, bie in ihrer IDurßel bem heutigen Sinn gleich ift,
fomeit biefer Nbmegigteit, bißarre (Begenftrömung, Hnormalität im Derhältnis
ßu herrfchenber Richtung bebeutet. ds mag bei biefer hiftorifchen Betrachtung
bes IDortes barod tlarer merben, marum es, uerallgemeinernb unb umfaffenber
* rtlan&et 5e Jong^ !, 329.
2 Nlanbet be ßong^ 1, 157.
^ $loetle I, 140ff.)
' $loetle I, 255.
s $loerle 1, 255.
gülc^, (Sntlte^ung be§ D^tmu}i^eIHiIeg.
2
INanbgn^k Über $ranß Derbeet um 1540 ßu Bleueln, einen Nachfolger bes
Üier. Bof(h, fagt oan INanber ,,veele koddige Boerenbruiloften en dergeiyke
snakeryen worden van hem gezien"'^.
Diefe norbifche uiel ältere Parallel-
erfd^einung ßu der italienifchen (Broteste
ift, meil unantitifch, für oan INanber
teine (Broteste, es finb ,,wonderlyke
oft seldsam versieringhen — ghespok
en gedrochten der Helle'% ober ,,too-
veryen"k (Berabe beren l^umorooH-
tomifches dlement ift für oan Nlanbers
Scheibung beßeichnenb, al}o bas, mas
heute bas IDort uornehmlich in bem
Begriff (Broteste enthält: „Ook sietmen
weynich stucken van P. Breughei, die
een aenschouwer wyslyc sonder lachen
can aensien"s. Die oon INanber ben
Bofch, INanbin, Breughei attribuierte
Beßeid?nung ,,snakery" mirb um 1600
in Hugsburg, Nürnberg unb IDien
unb fpäter uon Sanbrart fd?led?tt?in
für ben aus norbifcher Phantaftit unb
italienifcher (Broteste ermachfenen (Dl?r-
mufchelftil angemenbet, bie (Benefis
mirb alfo auch burch bie IDortmanbe-
rung belegt, troh ber reinlichen Scheibung bes antitifch eingekeilten Htabemie-
grünbers oon ü^ci^Iem, oan INanbers.
— @fi)nacferci — @tote<§fe!UucU.
3m beutfchen Sprachgebrauch noch &er (Boetheßeit begegnet bas IDort
,,barock", um etmas — einen INenfchen, be)fen (Bebaren ober Rebe als bem
Normalen unb ber ge]el!]chaftlichen Regel ßumiberlaufenb ßu beßeichnen.
IDann bas IDort barod ßuerft für bie heute ]o benannte Stilperiobe angemenbet
mürbe, fcheint nicht feftßuftehen, feft fteht aber feine oiel frühere dyiftenß unb
ßmar mit einer Bebeutung, bie in ihrer IDurßel bem heutigen Sinn gleich ift,
fomeit biefer Nbmegigteit, bißarre (Begenftrömung, Hnormalität im Derhältnis
ßu herrfchenber Richtung bebeutet. ds mag bei biefer hiftorifchen Betrachtung
bes IDortes barod tlarer merben, marum es, uerallgemeinernb unb umfaffenber
* rtlan&et 5e Jong^ !, 329.
2 Nlanbet be ßong^ 1, 157.
^ $loetle I, 140ff.)
' $loetle I, 255.
s $loerle 1, 255.
gülc^, (Sntlte^ung be§ D^tmu}i^eIHiIeg.
2