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Buchbruderßeichen unb Drud[chrift — Der Rorben

feboQ nur auf dinßeler{cheinungen be)Qräntte taprißiö}e Rote. dapricci
nennt Stefano {e!b}t {eine gei[tDollen drfinbungen „mie traummanbelnb fügt
er bas {Qeinbar Unoereinbare ßu ornamentalen Harmonien ineinanber. Uls
lebte ihr Schöpfet ßmi}Qen Rototo unb Kla{{ißismus" (Peter Be{[en). ßn
Paris lebte Stefano bella BeHa 1639—1650, Pariser Derleger brauten {eine
Stiche auf alle europäi[chen Rlärtte. Run i{t Stefano burd?aus tein Kün[tler
bes (Di?rmu)d?el{tiies, hoch meih {eine bemegliQe Rabiernabel Rlotioe, bie aus ber
Richtung bes Sucas Kilian unb bes Ubam Dianen ßu {tammen {feinen, mit
oirtuo[er $lü)[igteit unb Bieg{amteit in {eine dapricci einßufleQten. ähnliches
hatte )Qon {ein Sehrmei[ter Jacques dallot (1593—1635) in Umrahmungen
aus Delphiumotioen unb ßerfliejßenben RIasten angebahuU. Um mei{ten hoben
bie franßö}i{chen (Bolb)chmiebe bem Knorpelme{en [iQ $ür bie[e
im Rahmen ber franßö[i}chen Kun{t extreme RiQtung [chufen Daniel Rabe!
(1578—1637) (Ubb. 31) unb Hbraham Bo}{e (1605—1676) aus nieberlänbi}chen
unb beut[Qen (S. Kiiian) Unregungen ihre ,,Caprices" unb Kartu[chenfolgen^.
@ttqiel)ttttg be§ Clitmtt(dielfttl§ im Sorbett.
I.
Die italieni[che Proteste, bas UntiRdroteste, naQ U)e[en, Umfang unb
deltung ßu um{d?reiben hotte {ich ols notmenbige Doraus{ehung ergeben,
nachbem ertannt mar, bajß bie)e (Proteste drreger unb Quelle ber baroden
Qrnamentrichtung bes Rorbens {ei. Uuf ber Sud?e nad? frühen Spuren unb
Unfängen bes (Dhrmu{chel{tiles {teilte [iQ an ben Brennpuntten ber dntmidlung
bas (Broteste mit Sicherheit ein, ob man Daniel Ißopfer unb Peter glettner,
ober ben Kreis um Ducerceau, ober bie Uustlänge ber OrlerpDetoration
prüft, {ie führen auf bie (Broteste ßurüd. Die dat{aQe, bah ber römi}che $rüh^
barodturß nad? 1530 nach $ontainebleau übergreift unb bort in meinen Stud-
betorationen ben Rollmert{til entmidelt (naQ mancherlei Dor{tabien), i{t in[o-
fern oon Bebeutung, als hi^r bie (Broteste in Derbinbung mit einer — als antü
ti{ch prioilegierten — 3ügeIlo)igteit ber Sinne auftritt, bie teine (Brenßen
tennt. Die nadte Schönheit antiti{ch gebilbeter Seiber agiert ben ganßen
RIpthos ber tla}[i)Qen t)eibenmelt, antite Phantajie tritt bem im Dämmerlicht
{putenben Phanta{iemert bes Rorbens gegenüber: Die (Broteste unb t)ierong-
mus Bo{ch berühren {ich! (Ubb. 3—6.) 3n ihm hotte ber Rorben ben großen
(Be{talter [einer Sputmelt gefunben, ber Kreis um ihn mar }tart genug, bie oon
Süben einbringenbe neue Sehre abermals, mie uor tau{enb ßahren, ßu einem
Uttomobationsproßejß ßu ßmingen, {tatt {ie ßu reßipieren. Rotmenbig muh es
ba aufbrobeln, mo bas Ulte unb bas Reue gebunben merben [oll. R. t)ebide
beßeid?net bas [ehr treffenb mit „Uuflobern einer glamme'ü Die[er Proßeh
begann }id?er niQt er[t mit Pieter doede uon Ul{t unb bem Bahre 1539, [o
{tart auch fein dinfluh auf bie Umge[taltung i[t. Dorher mar Score! in Rom —

* p. p. plan, ß. dallot Patts 1914; R. Betltnet, Otn.-Dotl., CEa^el 288.
2 p. ße^en, (Dtn.=Stid^, S. 194; R. Betltnet, Otn.=Dotl.; Kunjigetuetbl. Bibi. Betlin.
 
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