(Broteste (Drnament}tiche — Der SQilötrötenbrunnen in Rom. 1585 41
Rom 1619i. Stili[ii[d) gehört in öie^e 3?it 6er bei dorraöo Ricci mit ßu [pater
Dotierung abgebilöete ddbrunnen, angeblich Don BuontalentD, öe[)en Brunnen-
}d)ale ber be$ Sd)ilötrötenbrunnens nahe oermanöt i[t (Hbb. 18). Sichtbar
[tehen l^ier Detoration unb (Dbjett in ibeeller Beßiehung, bie INu[cheI ßum
Brunnen. Die breit ouslobenben, meinen gormen ber RIu}c^el [inb feöod)
}d)on gemeingültiger Rusörud eines bie Rrdpteitur ergreifenden Stilgefühles^.
IKan oergleiQe etmo noch die breitlappig, tartu[d?enartig oerßierten gen[ter
in St. Sotenßo ßu glorenß um 1605—10ü noch deutlicher ausgedrüdt in ber
(Brabplajtit bes grangois bu Quesnog genannt giammingo 1628: über oer-
tropfte RrQitettur fließt eine [dimere Rta[[e in breiten 3ungen auslappenb;
ßmei (^ngel halten ein toeichfliehendes 3^ud) als Präger ber 3n[d)nft^ (Rbb. 19).
Die Beßiehung ßu ben [päter ßu behanbelnben (Brotesten bes dornelis gloris
brängt [id) auf, um[omehr, meil beibe Rieberldnber [ind^.
3)er ^^ilbfrötenbntntten in tHom. 1585.
Der Schilbtrötenbrunnen gilt als batiertes 36ugnis für ben frühen Knorpel-
[til in gtolien*. drbauer i[t Digniolas Schüler (Biacomo bella Porta (1541 bis
1604). Hus rneiter Brunnen[d)ale erhebt ]ich bie ge}chmeifte Ba}is bes Huf-
{ahes mit balu[terartiger Säule unb Brunnenjchale. Dier mul[tige, teigige
RIu}cheln mit roeichen Sd)nedentringeln ragen ma){ig über. Dier uon dabbeo
Sandini (?) mobellierte ßünglinge halten mit einer t)anb bie ma}[er}peienden
Delphine, mit ber anberen heben }ie eine SQildtröte ßur Schale hinauf. Diefe
in bie Brunnenardptettur in dramati[d)er Belebung hineintomponierten uier
Httfiguren erfüllen nur einen 3toed: durd) bas Spiel ihrer Körperlinien ben
Raum ßtui}chen Schale unb Rtu[cheln harmoni}ch fließend ßu Derbinden. 3n
ihrer Erfindung )inb [ie aus bem milltürlichen (Bei[t ber „(Broteste" abßuleiten
unb baßu [ehr nahe ben ßgnudi ber }qtini[chen Dedenmalerei uermanbt, al]o
bie (Broteste unb Rtichelangelo [ind bie Quellen bes (B. bella Porta geroe]en.
Die ßgnudi ber Si^tina über 3e[aias, Daniel, Sgbica, baßu nor allem bie nadten
(Biebelfiguren ßroi}chen Per}ica unb dßed)iel la[[en bie Erfindung bes Sd)ild-
trötenbrunnens nur als eine recf?t [pät noch einmal in ber Detoration „ange-
^ Kunftgem. Bibi. Berlin mtl. 1407.
^ Bautunft bet Barodßeit Stuttgart 1912, S. 96.
s d. Reumann, a. a. (D.
^ Ricci, a. a. <D., S. 106.
s a. a. O. 107.
^ Unter ber Obrere bes (5. 3. Roffi erfc^ien 1660inRombieRusgabe bet Palaßßi, Dille, $ontani etc. Rlit
Benu^ung einer Reil?e älterer Kupferftid^merte, ß. B. bes bes Stephan bu Petac 1575; aus ben Datierungen unb
ben Künjtlerfignaturen ergibt fid^ eine gtojße 3ai?l niebetlänbifc^er unb ftanßöfifd?er Stecher, bie um 1600 für ben
tömifd?en Derlag arbeiten, ßum deil untergegangene Rrd^itetturen unb Stulptuten aus bem frühen italienifd^en
Batod finb l^ier burd] gleid^ßeitige Stid?e erhalten. (Sammelbanb bes Hrc^itetten Baltl^at Reumann bet tfeibep
berget Unioerfitdtsbibliotl?et, tff.c. 6426, 2, umfaßt ungefähr 800 Stiche, cf. ßüld?, ßtfd^r. f. (5efd?. b. Htd^., l)eibel-
berg, Vlll, 3. 212.)
^ d. durlitt, Barodinßtalien, S. 74: Rbb. 33. — Durm, Bautunftber Renai)f., S. 376, Rbb. 456. — $!el?nett,
defd^id^te b. Kunftgem. 11, S. 9. — 1). Dojß, Berninis $ontäneni. ßal^rb. b. Pteujß. Kftflg. XXXI, 1910. — d. Rem
mann, Rembranbt 111, 774.
8 ßt d), tSntltetmng be§ D^mu}c$eH'ttle3.
C
Rom 1619i. Stili[ii[d) gehört in öie^e 3?it 6er bei dorraöo Ricci mit ßu [pater
Dotierung abgebilöete ddbrunnen, angeblich Don BuontalentD, öe[)en Brunnen-
}d)ale ber be$ Sd)ilötrötenbrunnens nahe oermanöt i[t (Hbb. 18). Sichtbar
[tehen l^ier Detoration unb (Dbjett in ibeeller Beßiehung, bie INu[cheI ßum
Brunnen. Die breit ouslobenben, meinen gormen ber RIu}c^el [inb feöod)
}d)on gemeingültiger Rusörud eines bie Rrdpteitur ergreifenden Stilgefühles^.
IKan oergleiQe etmo noch die breitlappig, tartu[d?enartig oerßierten gen[ter
in St. Sotenßo ßu glorenß um 1605—10ü noch deutlicher ausgedrüdt in ber
(Brabplajtit bes grangois bu Quesnog genannt giammingo 1628: über oer-
tropfte RrQitettur fließt eine [dimere Rta[[e in breiten 3ungen auslappenb;
ßmei (^ngel halten ein toeichfliehendes 3^ud) als Präger ber 3n[d)nft^ (Rbb. 19).
Die Beßiehung ßu ben [päter ßu behanbelnben (Brotesten bes dornelis gloris
brängt [id) auf, um[omehr, meil beibe Rieberldnber [ind^.
3)er ^^ilbfrötenbntntten in tHom. 1585.
Der Schilbtrötenbrunnen gilt als batiertes 36ugnis für ben frühen Knorpel-
[til in gtolien*. drbauer i[t Digniolas Schüler (Biacomo bella Porta (1541 bis
1604). Hus rneiter Brunnen[d)ale erhebt ]ich bie ge}chmeifte Ba}is bes Huf-
{ahes mit balu[terartiger Säule unb Brunnenjchale. Dier mul[tige, teigige
RIu}cheln mit roeichen Sd)nedentringeln ragen ma){ig über. Dier uon dabbeo
Sandini (?) mobellierte ßünglinge halten mit einer t)anb bie ma}[er}peienden
Delphine, mit ber anberen heben }ie eine SQildtröte ßur Schale hinauf. Diefe
in bie Brunnenardptettur in dramati[d)er Belebung hineintomponierten uier
Httfiguren erfüllen nur einen 3toed: durd) bas Spiel ihrer Körperlinien ben
Raum ßtui}chen Schale unb Rtu[cheln harmoni}ch fließend ßu Derbinden. 3n
ihrer Erfindung )inb [ie aus bem milltürlichen (Bei[t ber „(Broteste" abßuleiten
unb baßu [ehr nahe ben ßgnudi ber }qtini[chen Dedenmalerei uermanbt, al]o
bie (Broteste unb Rtichelangelo [ind bie Quellen bes (B. bella Porta geroe]en.
Die ßgnudi ber Si^tina über 3e[aias, Daniel, Sgbica, baßu nor allem bie nadten
(Biebelfiguren ßroi}chen Per}ica unb dßed)iel la[[en bie Erfindung bes Sd)ild-
trötenbrunnens nur als eine recf?t [pät noch einmal in ber Detoration „ange-
^ Kunftgem. Bibi. Berlin mtl. 1407.
^ Bautunft bet Barodßeit Stuttgart 1912, S. 96.
s d. Reumann, a. a. (D.
^ Ricci, a. a. <D., S. 106.
s a. a. O. 107.
^ Unter ber Obrere bes (5. 3. Roffi erfc^ien 1660inRombieRusgabe bet Palaßßi, Dille, $ontani etc. Rlit
Benu^ung einer Reil?e älterer Kupferftid^merte, ß. B. bes bes Stephan bu Petac 1575; aus ben Datierungen unb
ben Künjtlerfignaturen ergibt fid^ eine gtojße 3ai?l niebetlänbifc^er unb ftanßöfifd?er Stecher, bie um 1600 für ben
tömifd?en Derlag arbeiten, ßum deil untergegangene Rrd^itetturen unb Stulptuten aus bem frühen italienifd^en
Batod finb l^ier burd] gleid^ßeitige Stid?e erhalten. (Sammelbanb bes Hrc^itetten Baltl^at Reumann bet tfeibep
berget Unioerfitdtsbibliotl?et, tff.c. 6426, 2, umfaßt ungefähr 800 Stiche, cf. ßüld?, ßtfd^r. f. (5efd?. b. Htd^., l)eibel-
berg, Vlll, 3. 212.)
^ d. durlitt, Barodinßtalien, S. 74: Rbb. 33. — Durm, Bautunftber Renai)f., S. 376, Rbb. 456. — $!el?nett,
defd^id^te b. Kunftgem. 11, S. 9. — 1). Dojß, Berninis $ontäneni. ßal^rb. b. Pteujß. Kftflg. XXXI, 1910. — d. Rem
mann, Rembranbt 111, 774.
8 ßt d), tSntltetmng be§ D^mu}c$eH'ttle3.
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