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dtoteste (Dtnamentfiid)e

oetlieten ihte Sttaffheit unb ihte fehnig-tonfttuttioe Spannung; alles mitb
flei}chiget unb {aftiget, jettet unb fttohenbet. güllhötnet ß. B. oetlieten bie
elegante Sd)meifung unb betommen etmas Rüt}elmd^iges, Blästen metben
bteitmdulig unb [chlappöhtig, tnollenmd^ig. IKan tud)t bas IDeite unb Kanten-
lote, bas deigig-gotmenfd)mdchete mit [einet ausge)ptod?enen Reigung, fid)
nad) unten ßu ßiehen, }id) bem Sd?metgetDid?t nach ßu [aden unb ßu Rängen,
dleichßeitig begegnet abet ein ßunet?menb tdumliches Dot unb 3uiüd mit Rus-
nu^ung ltdftig}tet Schattenmittung, ein Detftdtten allet Ranblinien (eben mie
bie Rdnbet bes (Di?tes), mobutd) bie de}amtfilhouette ttdftig mitb, unb neben
bem etmdhnten {d?taffen Sid)}aden ein degenßug mustulöfet Spannung fid?
ßeigt". Dom Rtd)itetten Betnhatb Buontalenti (f 1608) bilbet d. Reumann
bisset unbeachtete 1574- batiette unb butd) 36id)nungen einmanbftei beglau-
bigte IDette ab: Die dhottteppe aus St. Stefan unb däcilien, bie aus bet
Kitd)e bet Trinitä {tammt, unb als ,,bizarra invenzione" beßeichnet mitb.
Die Sd?mentung bes dteppenlaufs in ßmei Ki[d?en hinein ift hiuteid^enb bißatt.
Daßu bie Kontutbiibung bet Stufen mit ben teppid)Idufetattigen Detbidungen.
Detmanbt i{t bas boppelldufige dteppenmotio in ben gen}tetni{chen bes dtb-
ge{d)ot{es im pittipala[t, mo {ich bide Schmimmhautfüjße auf bie Stufen legen,
unb auch on ^6n übtigen gotmen etmas n)aftetaufge{chmemmtes, Didglit}d)iges
ßu {eben i[D. glotentinet Stopfungen bes Riebetldnbets diooanni ba Bologna
(1529—1608) hebert ddfiguten, bie mie lebenbig gemotbene Detotation an-
muten. Das glei[ch ift ictppig unb aufgetoHt, bie güjße gehen in fchmethdngenbe
pautmaffe übet, gebilbet aus einet ftifd?en t)unbehauD. t)äute als dtäget uon
3nfd)tiften finb abet oiel dltet, [chon uon Dütet in bet dhtenpfotte oetmenbet,
unb etfahten eine gefteigette Rnmenbung in ben Stichen bet Säbelet unb bes
Domenitus du[tobes. din Dampgt am Sodel bet t)ettulesftatue im Rational-
mufeum uon glotenß gehött in ben Kteis bes Bologna: Die glüge! [inb ßu
Schneden getollt, mächtige dh^en unb [chmete pautfalten oetmulften bas
defid)t. Hhnütes beobachten mit an einem Ballonttdget bes Bilbhauets
Rafaele duttabi am Palaßßo genßi oon 1580^. 3^ifd)en tie(igen, meichgefotm-
ten Bodshötnetn hodt ein Satgt, bet mit einem Rleinfchlaud) ouf bem Rüden
als Kif[en bie ootgettöpfte Rtd)itettut ttdgt. Das danße i[t hnmotooll fta^en-
haft, untet bet Saft fd)teien unb minben fid) bie deftalten. Die demdnbet finb
oom IDinb in bau{chige Doluten gebläht. Det gtoteste Sebensttieb btid)t oon
innen nach oujßen übet febe tlat{i}che Kontutietung hintoeg. dto^bem hot bie
fotgfdltigeRusatbeitung bes menn auch gtotestendeiftigenfelbftintlaffißiftif^et
3eit Beifall gefunben, einßelne Rtotioe biefes übetquellenben Detotations-
ttiebes mit diefenbtang enthält auch Rtd)itettuta bes Betnatbino Rabi

i 3. Reumann, a. a. (D., Rbb.
^ 3s i)t )ür bie 3ntroidlung bes Stiles mistig, fe^tßu^telten, ba{ß im Kunftl?anbel nörblid^ ber Rtpen um 1600
eine aujßerorbentlid^e Rad^page nad? arbeiten bes Bologna bejtanb. (t)ain^ofers Korrejponbenß 1610 mit perßog
Philipp non Pommern, Quellen^riften ßur Kun)tgetd?id?te 1894, R. $. 6, 78.) pirtl?s $ormen^a^ 1889, 2
bilbet ein gutes Beispiel ber Kunjt bes (5. ba Bologna ab.
3 pirtl?s $ormen)d]a^ 1899, Rr. 139. — 3. (Burlitt, a. a. 0., S. 252. — R. Speliß, Der <3)rnament{til 1904,
3afel 210.
 
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