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dinßeler[d?einungen. Die (Braphit

Beilagen arbeiten, oerborgen unter ber italieni(chen Hbre[[e. panb in panb
mit ber IKalerei hatte bas ge[amte Kun[tgeroerbe burd) bie ber Hntite entlehnten
Phanta[ieformen einen oöllig oeränberten dharatter angenommen. „Beroegte,
gueHenbe, non ben Hrcpitetturformen enbüch oöllig emanßipierte Bitbung ber
(Befäße unb (Beräte^K gm Dorbergrunb [teßt ber für Italien unb grantreid)
mistige (BoIb(chmieb dellini (1500—1572). De[(en „H)ert" begeht noch immer
ßum größten deil aus 3u[d)reibungen. dine Saliera in ben glorentiner Uffißien
mit oerßogenen IKasten an ben dden, oerbogenen permen unb ben burcß oer-
}d)lungene Delphine malerisch beroegten glächen bes Silbers, bie (ilberne
Kanne aus bem pau[e Setaro unb bie Detoration ber per[eus(tatue (1550)
in ber Soggia bet Sanßi in glorenß [inb gute Beispiele. Hm Posament bes
Perseus über ben Ki(d)en ßmi[d)en ben aufgerollten (Biebeln fließt ein eigen-
artig meines, an gerounbene paarßrähnen erinnernbes (DrnamenK.
Italien hat niemals bis ßu ben aufgelößen (Behüben bes norbi[d)en (Dhrmu-
}chel]tiles geführt toerbentonnen, gn dinßeler[d)einungenaberroerbenPrototgpen
unb Dorßufen geraffen, bie, oom Korben übernommen unb einheitlich burch-
gebübet, bort ßu einem neuen Detorationsßil führen, gm Be[iße ber (Broteste
[prubelt bie italieni]che Detoration, oon ben größten Kteißern in]piriert, einen
unerphöpfüchen gormenreichtum h^roor, ohne [ich ^ard) ein[eitige 3a[ammen-
fa[[ung oerroanbter Bübungen auf ein Sgftem, einen Stil fe[tßulegen. Der-
munbert es, roenn bei (Biorgione (*fl511) am Hltar[odel ber IKabonna oon
da[telfranco eine KoHroerttartu[che ooreilig auftaucht? Der aus bem Blech
unb polß ber Schilbform erroach[ene Kollmert[til, [truttio unb [traff gebilbet
unb geßeichnet, entmidelt [ich parallel bem d)h^mu}d)el}til, bauernb [ich mit
ihm berührenb, bleibt jeboch [tets eine eigene, ihm roe[ensfrembe Bilbung^.
Hm dhrone ber IKabonna bes do[imo dura oon gerrara (1450—95) treiben
(puthaft phanta[ti(che Delphine ihr K)e(enü darlo drioelli (1440—93), ber
[tart norbifch beeinflußte, malt in phanta[ti[chem Beimert auf ber Berliner
IKagbalena (Kr. 1156) einen (Drnamentfries, be[[en miebertehrenbes dinßel-
motio einen dlefantentopf mit Kü[[el unb (Dt)ren aus Htanthus ßeigt. Solche
ornamentale Spielerei, gauna mit glora, roie IKen[d) unb dier ßu launigen
giguren ßu oerbinben, finbet }id) als dinßel[chbpfung überreich in ber (Botit.
Külbmänner im Kampf haben einen aus bem Körper toadßenben Panßer
aus Saubroert. 3a erinnern i[t auch an ben goti[chen Blättertopf, ber im
graßen- unb IKostenme(en fortlebt. Die in gorm oon Htanthus aus bem
Körper toach(enben Bein[chienen ber Kteergötter auf bem betannten oon
Dürer nad)geßetd)neten Blatt bes Htantegna [inb oft mieberßolt roorben. gn
ähnlich phanta[ti[cher Bilbung rollt [ich auf einem Stid) bes IKeißers oom
Hmßerbamer Kabinett, bas durnier, alles Beroeglid)e an ben Kämpfern,

^ 3. Butdl?arbt, R. S. 382.
s pittl?s $otmenfd]a^ 1896, Kt. 90, 1900, Kt. 30, 3. Keumann IIIA. S. 773.
3 KI. Deti, D. Rolltoetf 1906. — p. ße^fen, Ornamentftid?, S. 61 ff., tritt füt bie Gntftel?ung bes RollmetK
ftiies in Fontainebleau nad? 1530 butd^ itaiienifd^e Klalet unb Studatbeiter ein; nad; ßtuei (Benetationen um
1600 ettoeid?i fid^ bas RoHmert gefe^mä^ig (S. 127) ßum KnotpeU unb Heigftil.
^ Berlin, Kaifet $tiebtid; Kluf. Kt. 111.
 
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