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Dobschütz, Ernst von
Christusbilder: Untersuchungen zur christlichen Legende — Leipzig, 1899

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https://doi.org/10.11588/diglit.4919#0021
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Kapitel I.

Die himmelentstammten Götterlbilder der Griechen.

Vielbesungen ist das Palladion von Troja, und reich der
Sagenkreis, der sich, um dies Bild der Pallas Athene rankt.1) Es
galt als Diipetes,2) vom Himmel gefallen, oder was dasselbe
besagt, von Zeus auf die Erde herabgeworfen.3) Dieser Gedanke
verknüpft sich so enge mit dem Palladion, dem Bilde der Lanzen-

1) Der Gegenstand ist in alter wie neuer Zeit überaus viel behandelt.
Eine vollständige Zusammenstellung des Materials ward jedoch noch ver-
misst. Wir versuchen unten in den Belegen zu diesem Kapitel eine solche
in chronologischer Anordnung zu geben. Dort findet man an der Spitze
auch eine Litteraturübersicht. In der Darstellung hier konnte nur das be-
rücksichtigt werden, was für die Frage der wunderbar entstandenen Bilder
von Bedeutung ist.

2) Die Form διιτίετής ist die alte, von Homer an gebräuchliche (s. 1. 4.
12. 18); von der Alexandrinerzeit an sagt man lieber διοπετής (s. 40.42.48.
58. 64. 70. 74i. 94. 100. 105. 106. 119 d. 120. 121. 128), die eine Stelle bei
Euripides (12ad) ist sehr unsicher. Daneben hält sich die ältere Form bei
den Dichtern (83, bes. 96), den aus ihnen schöpfenden Mythographen (7Sab,
auch 81 ac), besonders aber in der grammatisch-lexikographischen Litte-
ratur (1 Schob 71 Schob 84c. 117. 123. 125a. 128e. 133a). Bemerkenswert
ist, dass zuweilen die jüngere Form neben die ältere tritt (bes. l&ßaa;
71 Schob aß:: γ; 109a aß:: γδ). Ein Grammatiker der Kaiserzeit (61)
wollte in Verbindung mit einer besonderen Deutung διειπετής schreiben.

3) Dem griechischen Sprachgefühl scheint bei δαπετής der Gedanke
an den Himmel fast näher gelegen zu haben als der an Vater Zeus.
Letzterer findet sich mit Bezug auf das Palladion 78 a. 92. (42) (58 a, ß) (94),
daneben von Personen mit der Deutung = δίογενης lad Schob HQT-P;
vgl. auch ϋ-εόπεμπτος bei Dion. Hai. (4Sa?6. C6). Thatsächlich überwiegt

Texte u. Untersuchungen. N. F. III. 1
 
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