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Der Gemeinde-Hase

Vor Allen fjat’n der Herr Pfarrer g'fehlt, und gleich d'rauf der Gemeinde-Vorsteher, nachher hat'n der Herr
Lehrer-Gemeindeschreiber g fehlt, und detto der Kirch npfleger, jetzt aber ist er dem ganzen Gemeinde-Ausschuß komma, die
Hab n alle naus g'schoß'n und hab'n auch g'fehlt, jetzt ist er erst noch dem Hauptschütz'n — nemlich dem Flurschütz'n komma,
und der, — der hat'n a g'fehlt. — Ergo hat'n die ganze Gmoa g'fehlt.

Geschichtelcher vom Herr Maier, wie er se als seine Werthshaussreind verzählt.

I.

Die Geschicht vun seim Sohn seiner Kunstausbildung

-„Des is schurr merklich historisch, wie wenig

Tank man dervun Hot, wann mer seine Kinder die gröschte
Opfer bringt. Do Hab ich Ihne so ne Lümmel vun eure
Sühn, Jean Baptiste heeßt er, grod wie ich, dem habe ich
loße s'Klarinet blose lern; nu, ich muß saache, er hat schun
was tichtigs gelernt, un er bloß Ihne jetzt Sache, daß em
grad der Deubel hole möcht, wann m'erm zuhört. Aber mir
loar das nit genug, ich hätten gern noch weiter gebracht;
gucke Sie, ich Hab mer gedenkt, wann der Borsch en gar so
famose Blosbalg Hot, da könnt er ja aach e Sänger wäre,
un bsunners hätt ich gern e Tenorischte aus'm gemacht ; dann
wann Ener so recht hoch singt un nufpeift bis ins x, das
kann ich Ihne gar nit saache, was mer des for Vergnüge
macht. Do nem ich denn de Junge an em schöne Morche

her, un will sei Stimm prvbire; aber heiliger Gott, was
bin ich Ihne verschrocke, wie der Kerl uf eemal mit 'ner
ferchterliche Baßstimm anfangt zu plärre, daß mer der Kopp
gebrummt Hot; »n almol, wann ich hob habe wolle, er solle
nufsinge, so in die hohe Tön', do Hot er wieder angefangc
zu grunze, wie e Ferkelschwein. Nu bin ich aber Gottlob
nit umsunscht Hornischt bei de freiwillige Jäger gewese un
kann schun sage, daß ich mich uf Stimme versteh'; un wann
eener gar kce Stimm hot, so mach ich em eene, die sich ge-
wasche hot; do denk ich mer werd ich doch aach ns ner Baß-
stimm e Tenor mache könne. Nu sollt ich's eegentlich nit
grad so eine jede saache, wie ich des mach, dann ich Hab
da so mei eegne Maniere derzu, die ich mer selbst erfunnc
Hab, un wo ich mer vielleicht e Privilegium drus gebe laß,
aber for mei gute Freund Hab ich gar kee Geheemniß. Also
höre Sie emol, wie ich das angefange Hab.
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Der Gemeinde-Hase"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Haider, Max
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Jagd <Motiv>
Hase <Motiv>
Jagdliches Schießen
Jäger <Motiv>
Karikatur
Schusswaffe <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 16.1852, Nr. 372, S. 94

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Erschließung

Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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