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126

Tie Lateiner.

(Nürnberger

Die olt'n Pfarrer af'n Land
Döi roft’n manchmoahl eih,

Vergess'n ihr lateinisch ganz
Es koh nicht anderscht seih.

A sotter denkt g'wieß af sein Duhrs,

On die Grammatick noh?

Wenn der die Sunnta nehr gout deutsch
A Prihdi halt'n koh.

Denn wenn er mit sein Bauerna,

Ah manchmoahl dischpatöiert,

Suh g'schiegt dös af lateinisch niht
Des G'spräch wird gout deutsch g'söiehrt.

Zo suh an alt'n Pfarrer kumt
Amoah! ah a Student
— Die Pfarren deckt grod 'n Tisch
Sie häit'n gehm fort g'schänd't. —

Der Kerl fängt gleih aft der Stell',
Lateinisch z'ried'n oh.

Dös geiht als wöi a Wasser raus,

Mer häiert daß er's koh.

Der Pfarrer schwitzt 'n Taudesschwahs
Er riedet gehr'n dreih,

Allah suh wöi er nix versteiht
Suh fällt'n ah nix eih.

Er langt nehr in die Tasch'n g'schwind
Zöigt an Sechsbätzncr raus.

Und reckt'n den Lateiner hih
Der steckt'n in sein Flaus.

Und sagt nau af lateinisch gleih
Sein Dank 'n Pfarrer her.

Und zöigt sie nauch der Stubathür,

Wenn er nehr draus scho war.

Mundart.)

Der Pfarrer, der beglatt'n scho.

Bis unter d'Hausthür naus
Dort, göinges asanander öitzt
Der Pfarrer und der Flaus.

Die Pfarren haut scho ohg'richt'

Und schreit: „Der Simp'l dau

Jh glahb meih Supp'n is verwaacht
Jh flouchet oder nau.

Der Kerl redt lateinisch fort
Du sagst ka Wührt niht drahf.

Der mahnt am End du kohnst's gar niht
Der richt die aus — paß' ahf!"

„Wöi?" fährt der Pfarrer hitzi ahf
Und wirft 'n Löffel hih.

„Lateinisch haut 'r mit mer g'redt?

Dös wenn i g'wißt häit ih.

Des wennst mer g'steckt haist, — wöi wollt ih.
Lateinisch g'antwort hohb'n.

Der Kerl häit mi niht g'noug g'fraugt.

Den häit ich's woll'n sog'n."

Die Frau siegt ihren Herrn oh
Und sagt: „öitzt is Verbei
Dös waß mer daß d' lateinisch lohnst
Sunst könnst ka Pfarrer seih."

Papierschnitzeln.

Schlau. „Wollen Sie so gut sein, Frau Geheimhofräthin
Putzet bei der Frau Hofräthin anmelden."

Dienst mädch e n. „Frau Geheime Hofräthinlgssen sehr
bedauern, Frau Geheime Hofräthin sind nicht zu Hause."

Putzet. „Das ist ja nicht möglich; vor zwei Minuten habe
ich ja die Frau Hofräthin in das Haus gehen sehen."

Dienstmädchen. „Frau Geheime Hofräthin können sich
darauf verlassen, Frau Geheime Hofräthin sind nicht zu Hause,
Frau Geheime Hofräthin haben es mir ja selbst eben erst gesagt."

Das Aussehen macht es nicht. Fürst. „Sie sehen
so gut aus, daß es Ihnen unmöglich so gar hart und kümmerlich
gehen kann, wie Sie in Ihrer Bittschrift vorstellen!"

Bittstellerin. „Es kommt nicht auf das Aussehen an;
denn Eurer Durchlaucht geht gewiß nichts ab, und Sie sehen
dennoch recht erbärmlich aus." —

Großmüthiges Anerbieten. Die seit unvordenklichen
Jahren gemachte betrübende Erfahrung, daß, wo dreizehn Per-
sonen an einem Tische speisen, einer von den Beisitzenden im
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

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Titel/Objekt
"Die Lateiner. (Nürnberger Mundart)"
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Fliegende Blätter
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Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

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Entstehungsort (GND)
München

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Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Pfarrer <Motiv>
Bitte <Motiv>
Student <Motiv>
Pfarrhaus <Motiv>
Gabe <Motiv>
Karikatur
Satirische Zeitschrift

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Digitales Bild
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Fliegende Blätter, 16.1852, Nr. 376, S. 126

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