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Die Schwester des Schwärzers.

Die Vorgelassene wurde von diesem alsbald für eine Wäld-
lerin erkannt, denn nicht allein die Tracht, sondern Gestalt und
Züge des Mädchens bezeugten den Ursprung aus jenem frischen,
starken und wohlgebildeten Menschenschläge, der die „neue Welt"
und man darf sagen den passauischen Antheil des Waldes über-
haupt bewohnt. Dort gedeihen Prachtgestalten des im Ganzen
schon gut und lebenskräftig erhaltenen, heitern und rührigen
ostbayerischen Stammes, wie derselbe am rechten Jnnufer. an
der Donau bis hinein in die norischen Gebirge wohnt und Aus-
läufer in die Thäler der Roth und Vils und in den Gränz-
wald gegen Böhmen schickte.

Ein schüchternes „Grüßgott!" war das einzige Wort, mit
dem sich das Mädchen einführte und sodann mit gesenktem Blick
und beinah zitternd an der Thüre stehen blieb.

Der Offizier mahnte zum Nähertreten, zur Angabe ihres
Begehrens. Er vermuthete bei dem langen Zögern und Schwei-
gen irgend eine Bedrängniß, die dem Schamgefühle der Betrof-
fenen einige Ueberwindung auferlegte, eine Anklage gegen einen
leichtfertigen Frevler unter seinen Leuten.

„Du kömmst gewiß wegen eines meiner Soldaten zu mir?"
fragte er das Gespräch anbahnend.

Ein hastiges „Ja," ein freierer Blick bestätigten die Ber-
muthung.

„Welcher ist es denn, wegen deffcn du dich bei mir einstellst?

„Halt wegen des Martin Prunner," lautete die Antwort.

„Martin Prunner? — Mein bester Schütz, Gefreiter, jetzt
in Urlaub, was hast du mit dem zu schaffen? Das ist sonst
ein braver Kerl, den ich recht wohl leiden mag, — ich will
nicht hoffen, — bist du etwa sein —*

(Schluß folgt.)

Neueste Soldatenlieder.

Im Winter.

Es fällt der Schnee auf Baum und Strauch;
Auf Unsereinen fällt er auch.

Es ist so frostig, ist so kalt —

Ich wollt es käm der Frühling bald!

Es steht im Wald ein einsam Haus,

Da schleicht mein Schatz des Nachts heraus:
Die Lieb ist warm — der Winter kalt, —

Ich wollt', es käm der Frühling bald!

Das Achte.

Du lieber Schatz — rc.

Du lieber Schatz, es geht nun fort.

Wer weiß, wann ich dich wiedrum seh?!
Ich bleib dir treu an jedem Ort,

Dein Weinen aber thut mir weh!

Die Lieb zu dir wird niemals kalt.

Bleib nur so gut, bleib nur so fromm.
Und frag den Kuckuck in dem Wald,
Der sagt dir, wann ich wiedrum komm'.

Und wenn er einst nicht Antwort gibt.
Dann denk du nur in deinem Sinn,
Daß ich, der dich so treu geliebt,

Wohl gar derzeit gestorben bin.

Neueste Soldatenlieder.

Das Siebente.

Das Neunte.
Der Tambour.

Heda! du kleine Kellnerin,

Was soll dein dummer Trutz?

Du glaubst wohl weil ich Tambour bin.
Da sei ich nicht viel nutz?!

Laß du den Tambour Tambour sein.
Und nimm' du nur den Mann,

Schenk' mir ein frisches Seidel ein.

Und sag mir wo? und wann?

Dein Zieren ist da nicht am Platz,
Drum laß den dummen Trutz:

Ein Tambour ist, mein lieber Schatz,
Am End' schon auch was nutz!

17 *
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

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Titel/Objekt
"Neueste Soldatenlieder"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

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Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

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Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Soldat <Motiv>
Winter <Motiv>
Kälte <Motiv>
Helm <Motiv>
Karikatur
Uniform <Motiv>
Wachlokal
Satirische Zeitschrift

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Fliegende Blätter, 16.1852, Nr. 377, S. 131

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