84
Vier und zwanzig Stunden auf dem Stuffenberge.
„Geh' Du nur immer hin, ich habe schon mein Theil," !
sang dieser lustig aus einem alten Studentenliede und fuhr
dann geheimnißvoll fort: „Ich will's Euch nur unter dem
Siegel der strengsten Verschwiegenheit anvertrauen, ich habe
schon eine Andere auf dem Rohre, ein schmuckes, appetit-
liches Mägdlein, runde Wangen, kecke Augen, volle Lippen,
braune Haare, kurz, ein Mädchen zum Entzücken. Ihr wer-
det die Augen aufreißen, wenn ich Euch einmal zu Gevatter
bitte, ha! ha! ich wollte sagen, zur Hochzeit.“
„Nun, so bleib' ich allein noch übrig, obgleich ich mir
eigentlich vorgenommen, blos meinen Classikern zu leben,"
setzte ich den Scherz fort, und wir stürmten dann lachend
und fast in übermüthiger Stimmung zum Zimmer auf den
altanartigen, westlichen Vorbau hinaus, denn eben wollte die
Sonne hinter den letzten Ausläufern des Harzes in der Ge-
gend von Goslar in einem Meer von Purpur und Rosen-
gluth untergehen und wandelte die Berge zu unserer Linken
in feurige Altäre und die weiten Ebenen von Quedlinburg
und Halberstadt vor uns in ein Meer von Feuer und Glanz.
(Fortsetzung folgt.!
Spiegelbilder aus unserer Zeit.
Scene bei dem letzten Hochwasser an der Donau.
„Ach, Emilie — Gott sei Dank — da kommt ein Kahn — gewiß sind's Leute, die uns helfen wollen. — Herz-
lichen Dank, mein Herr, daß Sie uns zu retten kommen!"
„Was, Dank?! — vier Kreuzer Pflastergeld zahln's!"
Vier und zwanzig Stunden auf dem Stuffenberge.
„Geh' Du nur immer hin, ich habe schon mein Theil," !
sang dieser lustig aus einem alten Studentenliede und fuhr
dann geheimnißvoll fort: „Ich will's Euch nur unter dem
Siegel der strengsten Verschwiegenheit anvertrauen, ich habe
schon eine Andere auf dem Rohre, ein schmuckes, appetit-
liches Mägdlein, runde Wangen, kecke Augen, volle Lippen,
braune Haare, kurz, ein Mädchen zum Entzücken. Ihr wer-
det die Augen aufreißen, wenn ich Euch einmal zu Gevatter
bitte, ha! ha! ich wollte sagen, zur Hochzeit.“
„Nun, so bleib' ich allein noch übrig, obgleich ich mir
eigentlich vorgenommen, blos meinen Classikern zu leben,"
setzte ich den Scherz fort, und wir stürmten dann lachend
und fast in übermüthiger Stimmung zum Zimmer auf den
altanartigen, westlichen Vorbau hinaus, denn eben wollte die
Sonne hinter den letzten Ausläufern des Harzes in der Ge-
gend von Goslar in einem Meer von Purpur und Rosen-
gluth untergehen und wandelte die Berge zu unserer Linken
in feurige Altäre und die weiten Ebenen von Quedlinburg
und Halberstadt vor uns in ein Meer von Feuer und Glanz.
(Fortsetzung folgt.!
Spiegelbilder aus unserer Zeit.
Scene bei dem letzten Hochwasser an der Donau.
„Ach, Emilie — Gott sei Dank — da kommt ein Kahn — gewiß sind's Leute, die uns helfen wollen. — Herz-
lichen Dank, mein Herr, daß Sie uns zu retten kommen!"
„Was, Dank?! — vier Kreuzer Pflastergeld zahln's!"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Spiegelbilder aus unserer Zeit"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 18.1853, Nr. 419, S. 84
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg