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Ein Brief Theobalds rc.

sigen Enthusiasmus den Weg verlegt. Und beim Zeus, ich !
hatte keine Lieder in der Tasche, welche die Dwina singen :
sollte; ich wollte sie zu keinem Wohlthätigkeitsconcerte veranlassen
und wollte keinen unkündbaren Pump bei ihr negoziren — ich
bin zwar ziemlich auf dem Trocknen, doch davon nachher. Ich ;
mußte mich auf eine List legen. Hättest du je solche Consganz
in meinen 8-xri gesetzt? Ich liirte mich mit einem Schornstein-
fegergesellen — die Copulationsgebühren betrugen einen Thaler
— zu dem mich ein gewisser sympathetischer Zug hingezogen,
schwärzte mich ganz und gar, und in eine Kaminröhre ein-
rutschend, beabsichtigte ich zu den Füßen der Gefeierten zu ge-
langen, um ihr zu sagen, was mich für sie in reinster geistiger
Adorazion animirte. Aber mein Pech! Während ich pa a Pa
und pö a pö meinem Ziele entgegenrutschte, machte ein modites
Dienstmädchen auf dem Herde Feuer an, um ihrem Liebsten eine
Tasse Kaffee zu wärmen. Ich bekam einen heillosen Terror,
das Holz qualmte schauerlich und vor Zirprie hatte ich mich
sestgeritten. — O Neldchen, diese Zituazion! Daran war bloß die
Censur schuld; keine Censur mehr! — Ich nahm von Euch allen
Abschied. Ich starb ja für sie — der Singemeister hatte recht
und ich keine Stimme mehr. Ich dachte an Euch und an das
paternelle Dach und an die schönen Schambons und die Gänse-
brüste, die daheim im Rauchfang hängen. — Ich lernte die Thier-
quälerei hassen! — Endlich gewann ich meine Stimme wieder.
Ich schrie los, daß das ganze Haus zitterte. Von der Erschüt-
terung lösten sich drei Mauersteine aus dem Schornsteine los
und fielen mir auf den Kos. Ich war
betäubt — daran war bloß der Censor
schuld: Wie ich hinausgezogen worden
bin, weiß ich bis heutigen Tages noch
nicht. Genug, als ich erwachte, lag
ich in der Küche auf einem Strohsack.
Die mitleidige Künstlerin stand neben
mir mit einer Flasche dubel Exträ do de
Cologne — Yedi Jenny e puömuori!
Als Freya erschien sie mir, ich mir als
Thor ; — verstehe mich recht, ich meine
nicht Thor als Einfaltspinsel oder Narr,
sondern den nordischen Kriegsgott, von
dem ich in direkter Linie abzustammen
glaube, denn ich studire jetzt nordische Götterreligion und Theo-
logie. — Ich erholte mich und begann:

Ein Jüngling, den des Wissens heißer Durst
Nach Sais in Egypten trieb, der Priester
Geheime Wissenschasten zu erlernen, hatte
Schon manchen Grad mit schnellem Geist durcheilt. —

(Fortsetzung folgt.)

Zwölf Landsknechtlieder.

(Fortsetzung.)

Liebeslied.

Thu ich mit meinem Liebchen gehn.

Das treue Schwert zur Seite:

So bleiben alle Leute stehn.

Und haben ihre Freude!

Es fällt der blonden Locken Zier
Ihr auf die Brust und Wangen!

Es thut bis auf die Schulter mir
Vom Hut die Feder hangen!

Das Liebchen gehet stille mit,

Thuts Aeuglein Niederschlagen.

Ich aber mache große Schritt,

Die Nase hoch getragen!

Sie lispelt leis', ich spreche hart!

Ihr glüh'n verschämt die Wangen!

Ich streiche lustig meinen Bart,

Seh' an sie mit Verlangen!

Doch wenn sie einer scheel anschaut.

Mit seinen dummen Blicken:

Bei Gott! Mein treues Schwert, das Ham
Den frechen Kerl in Stücken.

Und kehren wir dann spät iu's Haus,
Wenns dunkel ist, zurücke,

So lösch' ich alle Lichter aus!

Mir leuchten Liebchens Blicke!

(Fortsetzung folgt.)
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Zwölf Landsknechtlieder."
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Schmolze, Carl Hermann
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Paar <Motiv>
Landsknecht <Motiv>
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 3.1846, Nr. 49, S. 7

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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