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Briefe aus St. Petersburg von Rentier Dionvfius Bitterle aus Munberkingen an der Donau

an seinen Vetter im Schwabenland.

(Fortsetzung.)

Ich aber mußte hinab, um die Kinder zu Bett zu bringe.

Das war nun für mich, gechrtester Herr Rotzweuik, eine
schwere Aufgab', denn erstens könnt' ich mich Wege dem ver
dämmte Schaukle nicht auf die Füsse hatte und zweitens tur
melten die Kinder auch immer hin und her, und dann die
viele Knöpf' und Bändle und Hafte aufmache, das war meinl-
halb wegemeiner eine wahre Herkules-Arbeit.

Endlich wurde wir fertig und sie tage d'riuu in ihre
Kommodekäste. (Denn Sic müsset sich, gechrtester Herr Rotz-
wenik, die Bettlade im Schiff vorstelle, wie Schublade an
einem Kommodekaste, wo ein's in einer solche Schublad' über
dem andere liegt.) Nun'wollten die Krampen aber nicht allein
bleibe und ich mußte doch obe nach meiner Frau sehe, denn
das Schiff fing meiucthalb wegemeiner au zu tanze, daß
es schon über allen Spaß 'nüber war. Als ich auf's Verdeck
kam und das ging schwer genug, weil man immer mit aus-
gespreizte Beine gehe muß, — lag meine Frau da, Wind und
Regen ausgesetzt, daß es mciuthalb wegemeiner ein Jammer
anzusehe war und auch mein Landsmann, Ulrich Poppcle, mciulc,
sic könnte wirklich »achgehends wie ein Luftballon, von wegen
ihrer Criuoliue, von dem starken Wind fortg'nomme werde.

Auf vieles Zurede und Bitte entschloß sie sich, in die
Cajüte zu gehe. Aber wenn das „Gehe" heißt, so ist ein Be-
trunkener mciuthalb wegemeiner ein wahrer Balletmeister gcgc
uns g'wesc. — In ihren Kommodekaste wollte sich meine
Frau nun schon partout nicht lege und so balancirte ich sie
endlich im Salong auf's Kanapee hin und ich legte mich zu
meine Kinder auf den Boden, blieb mciuthalb wegemeiner in
den Unterhosen, mit Respekt zu vermelden und deckte mich mit

dem Pelzrock zu. Aber was war denn das'? mir wurde ganz
sonderbar zu Muth.

Rn» haben Sie, bester Herr Rotzweuik, wohl auch schon
von der sogenannten Meer- oder Seekrankheit etwas gehört,
die die Pattaschiere so mörderisch mitnehme thut, daß es, meint
halb wegemeiner, unser Doktor und Apotheker nicht besser
machen könnt'. — „Holla!" dacht' ich in meinem Sinn,
soll das gar meinthalb wegemeiner die Seekrankheit sein'?
Bewahr' es Gott, sagt' ich zu mir selber, du hast den Mage

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Briefe aus St. Petersburg von Rentier Dionysius Bitterle aus Munderkingen an der Donau an seinen Vetter im Schwabenlande"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Dunkelheit <Motiv>
Nacht <Motiv>
Weibliche Reisende <Motiv>
Karikatur
Seekrankheit
Schiffsreise <Motiv>
Reisender <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 35.1861, Nr. 836, S. 9
 
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