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1 ' bandlungen, sowie von allen Postämtern und rDÄR.» preis für den Band von 26 Nummer» 3 fl. 54 fr. -'-'A i».

Z e i l u n g s c r p c d i I i o n en angenommen. od. 2 Ntlstr. 5 Sgr. Einrelne Nummern kosten 9kr. od. 2VS 2-».

Die böse und die gute Magd.

Märchen für große Kinder.

Mitten in einem finsteren Walde, in einem alten, alten
Hanse, lebten drei Schwestern, vom Morgenrot!) bis "Abend-
schein in nimmer müder Thätigkcit. Rustica, die ällestc der
Schwestern, besorgte Feld und Garten und was sonst noch
dazu gehörte; die jüngere, Jndnstria, spann und wob und die
jüngste, Jntclligentia geheißen, die schrieb und arbeitete und
wachte, unter Büchern vergraben, oft und oft bei rauchender
Lampe den kommenden Tag heran. Trotz allem Fleiße aber
und trotz aller Mühe verfiel das Hauswesen von Tag zu Tag
immer mehr und mehr. Was die Schwestern auch znm Bcr-
kaufc schickten, die Magd die alles und alles besorgte, brachte

immer zu weuig Geld nach Hause, und machte obendrein noch
ein bärbeißiges Gesicht, wenn die Schwestern zu jammern an-
singen. Zornesrokh wurden die feisten Wangen der Magd,
wenn die Schwestern von der Nothwendigkeit größerer Einschränk-
ung im Haushalte zu reden begannen. „Schulden machen sei
keine Schande, ist in andern Häusern auch", war immer die
heftige Gegenrede der erzürnten Magd, die cs bei solchen Ge-
legenheiten nie fehlen ließ, die Borircfslichkeit ihres Regimen-
tes hervorzuhcben. Sie sollen nur den Thorwart fragen, der
es ihnen wie jeder Andere sagen niiissc, daß Schulden haben
ein Zeichen von gutem Credit, und guter Credit immer das
Zeichen eines guten Hauses sei. Die Magd aber war längst
schon im Einverständnisse mit dem Thorwart und spielte mit
ihm unter einer Decke. Der dicke Thorwart sagte immer nur
das zu den Schwestern, was die Magd befahl, und wußte
jeden Unberufenen durch seine Hunde so gut abzuhalte», daß
Niemand die Schwestern besuchen konnte, als wer hiezu die
ausdrückliche Erlaubniß der Magd halte. So kam cs nun,
daß die Schwester» immer mehr und mehr der Welt entfrem-
det wurden und endlich Alles für gut finden mußten, was der
herrschsüchtigen Magd eben gefiel. Ein Frühlingstag erschien
im Lande, wie lange nicht die Welt ihn sah und Jubel schallte
in Flur und Wald. Ans grünem Waldes Dämmerschein kam
hoch und hehr mit Hellem Sailenspiel ei» schöner Jüngling
rasch geschritten und zauberhcll erscholl sei» mächtig Lied.
Die jüngste Schwester schaute oben zum Fenster heraus u»d
horchte und horchte und sah erstaunt dem Jünglinge nach,
als dieser längst entschwunden. Zu den Schwestern zurück-
gekehrt, berichtete sie nun, was sic gesehen »ud gehört und
wußte auch noch eine Strophe des Gesanges mitzutheilen, die
also lautete:
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Die böse und die gute Magd"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Schwester <Motiv>
Schreibfeder
Einsiedlerin
Betrug
Haus
Wald
Magd
Fleiß <Motiv>
Ähre <Motiv>
Arbeitsteilung
Karikatur
Landarbeit
Schulden
Spinnen <Handwerk>
Schreiben
Krug <Motiv>
Spinnrocken
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 35.1861, Nr. 851, S. 129
 
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