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handlungen, sowie von allen Postämtern und

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mTro Erscheinen wöchemllich. Subscriptionspreis fürs IV 33an\

den Band von 24 Nummern 3 fl. 36 kr. R.-W.' _’

ob. 2 Rthlr. Einzelne Nummern kosten 12 kr. R.-W. od. 3 ggr.

solle, und Niemand daran gedenke, daß der Zeiger der fliegen-
beschmuhten Schwarzwälderuhr schon auf dieMitternachtsstunde
deute. Da erschien mit einemmale der Nachtwächter unter der
Thüre des Tanzplahes mit seinem Spieße, und schrie herein,
oder sang vielmehr:

„Meine lieben Leute geht nach Haus,

DieKirmeß und der Tanz ist jetzt aus!" — ,.Zwölf Uhr vorbei!"

Die Musikanten spielten ihr Stück zu Ende, packten ihre
Instrumente schlaf- und biertrunken ein, und verloren sich Einer
nach dem Andern, trotz dem Gelärm und Geschrei der jungen
Burschen, die noch länger tanzen wollten. Nur Krispin, der
Siebmacher von Weiher, blieb auf seinem Posten fest und un-
erschütterlich, und schaute nach den Steinkrügen unter der Bank
des Orchesters, damit sich nicht etwa ein bösartiges Gerede
unter den Leuten verbreite, als hätten die Spielleute auf der
A b b r e i t e r Kirmeß einen Trunk Bier im Stiche gelasten.
Ob zu seinem Aerger oder seiner Freude — ist ungewiß — fand
er indeß alle leer bis auf die Nagelprobe, und konnte nun sei-
nerseits getrost auf den Rückzug denken. Er packte seine Cre-
monesergeige in den ledernen Schnappsack, nahm Stock und
Hut, stieg bedächtig von seinem Posten, überschaute noch einmal
das Feld seiner Thaten, und zog dann, dem Feldherrn gleich,
der das Schlachtfeld behauptet hat, den übrigen nach. An der
Stiege stolperte der gute Fiedler ein klein wenig, und rollte und'
kollert« kopfüber kopfunter die Treppen hinab, mit Sack und
Pack, und Alles wunderte sich, daß die Cremoneserin nicht unter
der Wucht ihres Herrn zum letztenmale geächzt und gekrächzt
hatte. Nur der Gefallene selbst sah das für gar kein Wunder
an, denn der Fall war ihm schon so oft pastirt, daß er es für
ein Wunder gehalten hätte, wenn sie zertrümmert neben ihm
gelegen wäre. Muthig hängte er den Schnappsack sammt der
Geige wieder auf den Rücken, »änderte guter Dinge, lustige
Weisen trillernd und brummend, hinaus in's Freie, und es schien,

Drs Spielmanns Heimkehr.

Heididldum' mein Weib ist krumm,

Sie hot 'neu wehen Zeh'

Und hupft jetzt in der Stub' herum-

Spielt auf! Aufgespielt! Laßt einen Dreher los, Spielleute,
. aufgemacht! Juchhui! — und es schmetterte das Horn, es brummte
der Baß, die Geige ächzte und krächzte, und die Paare flogen
herum auf dem Tanzplatz wie's Wetter. Immer wilder stampf-
ten die wohlbestiefelten Füße den Boden, flatterten die radför-
migen Röcke, und es war gerade, alö ob der Tanz erst beginnen

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Des Spielmanns Heimkehr"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Muttenthaler, Anton
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Narr <Motiv>
Tanz <Motiv>
Geiger <Motiv>
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 4.1846, Nr. 79, S. 49
 
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