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Herr: „Mein werthes Fräulein, ich hatte gestern Abend
im Theater das Vergnügen Ihrer Gesellschaft, dürfte ich bitte»,
mir zu sagen, ob und wann mir diese Ehre wieder zu Thcil
werden könnte, cs würde mir der Abend ewig unvergeßlich sein!"

Dame: „Glauben Sie, Herr Doktor? Ich bedauere, Ihnen
den Rath geben zu müssen, lieber mit Ihrer Frau Gemahlin in's
Theater zu gehen, für welche Sie vor einigen Wochen den prach-
Noch etwas kleiner in ihrer Größe sind die Ge- , H„t j» meinem Geschäfte bestellt haben."
müse oder sogenannten Zuspeisen wie z. B. Krautsalat,

Populärwissenschaftlicher Vortrag ans dem Gebiete
der höheren Botanik von Prof, kopulornm.

theils in die Finanzwissenschaft, theils zu den Turnvereinen
und gehen uns nur dem Namen nach etwas an, sonst aber
nichts.

Zeitbild.

Kohlrabi, gelbe Rüben oteotera; köstlich ist auch der Kohl
besonders durchpassiert mit Karbonaden oder anderem Geflügel.

Die kleinste unter den Pflanzen ist das Gras. Es ist
so klein und zart, daß kurzsichtige Leute glauben könnten,
es sei die Erde nur mit einer grünen Farbe angcstrichen, so
filigran sind die einzelnen Blatteln und Blättchen.

Höchst interessante poetische Pflanzen sind die Weimuths-
fichtcn, der Cytisus, die Gcisblattlaubc, das Jelängerjelieber,
Vergißmeinnicht, der Hagedorn, die Trauerweide, Olivenhaine
mit Mondschein in südlichen Gegenden und die deutsche Eiche
in den 35 deutschen Bundesstaaten, welche daher vorzüglich
in Gedichten und romantischen Beschreibungen mit Nutzen
gebraucht werden. Es ist dabei nur zu bemerken, daß zwischen
dem Hagedorn stets der Wind saust, daß unter Cytisus
und Weimuthsfichten nur unglückliche Liebende sitzen dürfen,
hcrcntgegen unter Trauerweiden sich gewöhnlich junge Witt-
wen befinden, während sich in Geisblattlauben gemeiniglich
Brautpaare und unter den deutschen Eichen patriotische Jüng-
linge anfznhaltcn pflegen. (Schluß folgt.)

Etwas kleiner als die Bäume sind die Gesträuche;
eS ist aber nicht der Mühe werth, viel von ihnen zu
reden, da sie ohnehin von Jedermann auf Spazier-
gängen gesehen werden können und auch wenig Nutzen
bringen, höchstens als lebendige Zäune um Obstgärten,
in denen aber nichtsdestoweniger viel Aepfel und Birnen
gestohlen werden, wie es die bittere Erfahrung mancher
harmloser Landbewohner lehrt. Die Gesträuche rechne
ich dannenhero füglich zu den Anomalien oder Aus-
nahmen in der Botanik wie z. B. die Kaktüsie in
Sizilien oder wo. Noch kleiner als die Gesträuche,
aber eleganter sind die Blumentöpfe, in welchen aller-
hand wächst, wenn man es nur früher anbaut und
nachher gehörig begießt. Man zieht darin z. B. Nelken,
Balsaminen, ja sogar die schönsten Centivogerln etcetera.

Zeitbild.
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Populärwissenschaftlicher Vortrag aus dem Gebiete der höheren Botanik von Professor Populorum" "Zeitbild"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Ille, Eduard
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Botaniker
Herr <Motiv>
Untreue
Annäherung
Abweisung
Lupe
Entlarvung
Botanik
Karikatur
Junge Frau <Motiv>
Purzelbaum
Satirische Zeitschrift
Thema/Bildinhalt (normiert)
Schlagbaum <Motiv>
Kescher <Motiv>
Botanisierbüchse <Motiv>

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 40.1864, Nr. 966, S. 15

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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