124
Szeklcr Volkslied.
Als kürzlich ich nach Hause kam, da sah ich in der Reih'
Etwelche Pferde schön geschirrt, es waren ihrer drei.
Da fragt' ich denn: „Du, liebe Frau!" — „Was will
mein Engel fragen?" —
„Was wollen denn die Pferde dort? kannst Du mir das
nicht sagen?" —
„Da seht einmal den Tölpel an!— Wer sieht denn Pferde hier?
. Milchkühe sind's, die schickte meine Mutter mir." —
„Milchkühe! gesattelt und gezäumt!
O Gott, ich bin ein betrog'ner Mann,
Und And're sind's wie ich!"
Und als ich kam in's Haus hinein, da sah ich in der Reih'
Etwelche Sporenstiefcl steh'n, der Paare waren's drei.
Da fragt' ich denn: „Du, liebe Frau!" — „Was will mein
Engel fragen?" —
„Was wollen denn die Stiefel da? kannst Du mir das
nicht sagen?" —
„Ei, seht einmal den Tölpel an! Wer sicht denn Stiefel hier!
Milchtöpfe sind's, die schickte meine Mutter mir." —
„Milchtöpfe! mit Reitersporen d'ran!
O Gott, ich bin ein betrog'ner Mann,
Und And're sind's wie ich!"
Und als ich auf den Rechen sah, da fand ich in der Reih'
Etwelche Säbel hingehängt, es waren ihrer drei.
Da fragt' ich denn: „Du, liebe Frau!" — „Was will meiu
Engel fragen?" —
„Was sollen denn die Säbel da? kannst Du mir das nicht
sagen?" —
..Ei, seht einmal den Tölpel an! Wer sieht denn Säbel hier?
Bratspieße sind's, die schickte meine Mutter mir."
„Bratspieße! mit Portepees verseh'n!
O Gott, ich bin ein betrog'ner Mann,
Und And're sind's wie ich!"
Die Kirchweih-Nudel.
Und als ich blickt' in's Bett hinein, da sgh ich in der
Reih'
Wohl einige Hußaren d'rin, es waren ihrer drei.
Da fragt' ich denn: „Du, liebe Frau!" — „Was
will mein Engel fragen?" —
„Was wollen die Hußaren hier? kannst Du mir das
nicht sagen?"
„Ei, seht einmal den Tölpel an! Wer sieht Hußaren hier!
Dienstmägde sind's, die schickte meine Mutter mir."
„Dienstmägde! den Schnurrbart aufgewichst!
O Gott, ich bin ein betrog'ner Mann,
Und And're sind's wie ich!"
Und als ich Alles dieß gcseh'n, nahm ich den Stock herbei,
Und schwang ihn dreimal um mein Haupt mit: Eins
und zwei und drei!
Da fragt mein Weib: „Ei, lieber Mann!" — „Was
will mein Engel fragen?" —
„Was fuchtelst Du mit Deinem Stock? willst Du mir
das nicht sagen?" —
„ Ei, seht einmal die Närrin an! Wer sieht denn
Fuchteln hier?
Liebkosung ist's, die beut die Liebe Dir."
„O Gott, ich bin ein geschlag'ncs Weib,
Und And're sind's wie ich!"
A. D.
Die Kirchweih-Nudel.
Hauptmann zum Soldaten : „Da hat Er acht Kreuzer,
gehe Er in die Küche und hole Er dafür zwei Kirchweih-
Nudel, die eine kann Er für sich behalten und die andere
bringt Er mir!"
Soldat (zurückkommend): „Herr Hauptmann, da haben
Sie vier Kreuzer retour, cs war nur noch eine da, und die
Hab' ich gleich unterwegs selber gegessen."
Szeklcr Volkslied.
Als kürzlich ich nach Hause kam, da sah ich in der Reih'
Etwelche Pferde schön geschirrt, es waren ihrer drei.
Da fragt' ich denn: „Du, liebe Frau!" — „Was will
mein Engel fragen?" —
„Was wollen denn die Pferde dort? kannst Du mir das
nicht sagen?" —
„Da seht einmal den Tölpel an!— Wer sieht denn Pferde hier?
. Milchkühe sind's, die schickte meine Mutter mir." —
„Milchkühe! gesattelt und gezäumt!
O Gott, ich bin ein betrog'ner Mann,
Und And're sind's wie ich!"
Und als ich kam in's Haus hinein, da sah ich in der Reih'
Etwelche Sporenstiefcl steh'n, der Paare waren's drei.
Da fragt' ich denn: „Du, liebe Frau!" — „Was will mein
Engel fragen?" —
„Was wollen denn die Stiefel da? kannst Du mir das
nicht sagen?" —
„Ei, seht einmal den Tölpel an! Wer sicht denn Stiefel hier!
Milchtöpfe sind's, die schickte meine Mutter mir." —
„Milchtöpfe! mit Reitersporen d'ran!
O Gott, ich bin ein betrog'ner Mann,
Und And're sind's wie ich!"
Und als ich auf den Rechen sah, da fand ich in der Reih'
Etwelche Säbel hingehängt, es waren ihrer drei.
Da fragt' ich denn: „Du, liebe Frau!" — „Was will meiu
Engel fragen?" —
„Was sollen denn die Säbel da? kannst Du mir das nicht
sagen?" —
..Ei, seht einmal den Tölpel an! Wer sieht denn Säbel hier?
Bratspieße sind's, die schickte meine Mutter mir."
„Bratspieße! mit Portepees verseh'n!
O Gott, ich bin ein betrog'ner Mann,
Und And're sind's wie ich!"
Die Kirchweih-Nudel.
Und als ich blickt' in's Bett hinein, da sgh ich in der
Reih'
Wohl einige Hußaren d'rin, es waren ihrer drei.
Da fragt' ich denn: „Du, liebe Frau!" — „Was
will mein Engel fragen?" —
„Was wollen die Hußaren hier? kannst Du mir das
nicht sagen?"
„Ei, seht einmal den Tölpel an! Wer sieht Hußaren hier!
Dienstmägde sind's, die schickte meine Mutter mir."
„Dienstmägde! den Schnurrbart aufgewichst!
O Gott, ich bin ein betrog'ner Mann,
Und And're sind's wie ich!"
Und als ich Alles dieß gcseh'n, nahm ich den Stock herbei,
Und schwang ihn dreimal um mein Haupt mit: Eins
und zwei und drei!
Da fragt mein Weib: „Ei, lieber Mann!" — „Was
will mein Engel fragen?" —
„Was fuchtelst Du mit Deinem Stock? willst Du mir
das nicht sagen?" —
„ Ei, seht einmal die Närrin an! Wer sieht denn
Fuchteln hier?
Liebkosung ist's, die beut die Liebe Dir."
„O Gott, ich bin ein geschlag'ncs Weib,
Und And're sind's wie ich!"
A. D.
Die Kirchweih-Nudel.
Hauptmann zum Soldaten : „Da hat Er acht Kreuzer,
gehe Er in die Küche und hole Er dafür zwei Kirchweih-
Nudel, die eine kann Er für sich behalten und die andere
bringt Er mir!"
Soldat (zurückkommend): „Herr Hauptmann, da haben
Sie vier Kreuzer retour, cs war nur noch eine da, und die
Hab' ich gleich unterwegs selber gegessen."
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Szekler Volkslied" "Die Kirchweih-Nudel"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Thema/Bildinhalt (normiert)
Kirchweihnudel
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 40.1864, Nr. 980, S. 124
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg