,q Bestellungen werden in allen Buch- und Kunst- ._T _ Erscheinen wöchentlich ein Mai. Suvscriplionö-
Handlungen, sowie von allen Postämtern und preis für den Band von 26 Nummern 3 fl. 84 kr. "v.
Zeitnngserpeditionen angenommen. od. 2Rthlr.5Sgr. Einzelne Nummern kosten 9 kr. od.2'/zSgr.
Eine Brückenbaugeschichte.
In Folge des trockenen Sommers des Jahres 1854
war der Wasserstand der Elbe bei Dingelskirchen, einer volk-
reichen Stadt zwischen Leitmeritz und Stade, zwei Ellen
unter den Nullpunkt gesunken und dadurch an dem mittelsten
Pfeiler der alten Brücke, die seit länger als hundert Jahren
viel harte Kampfe mit wild auf sie losstürmenden Eisgän-
gen tapfer widerstanden, Verwüstungen sichtbar geworden,
welche das letzte Hochwasser am Grundbau desselben ange-
richtct. Tausende von Menschen, welche täglich diese Brücke
pasflrten, sahen jetzt mit Staunen und Bcsorgniß, wie arg
hier Strömung und Eisgang bei Rückzug des verflossenen
Winters gewüthet; große Quaderstücke waren ans dem Mauer-
werke des Pfeilers herausgerissen worden, und Höhlungen
mehrerer Ellen, tief und breit zeigten sich da, wo fester ge-
mauerter Grund gewesen war, während am oberen Theile
desselben bedenkliche Sprünge sichtbar wurden. Der so hart
mitgenommene Pfeiler wurde daher bald der Gegenstand des
Tagesgesprächs auf allen öffentlichen Orten der Stadt, und
der Rathsmaurermeister mußte sich im „blauen Hecht", wo
er Abends sein Töpfchen Cnlmbacher trank, oft bitter über
die Sticheleien ärgern, die er über die Saumseligkeit der
städtischen Baubehörde zu hören bekam, und wobei man ihn
sogar spöttisch fragte: „ob denn das Stadtbauamt mit der
Brückenreparatur warten wolle, bis der Pfeiler in der Elbe
Handlungen, sowie von allen Postämtern und preis für den Band von 26 Nummern 3 fl. 84 kr. "v.
Zeitnngserpeditionen angenommen. od. 2Rthlr.5Sgr. Einzelne Nummern kosten 9 kr. od.2'/zSgr.
Eine Brückenbaugeschichte.
In Folge des trockenen Sommers des Jahres 1854
war der Wasserstand der Elbe bei Dingelskirchen, einer volk-
reichen Stadt zwischen Leitmeritz und Stade, zwei Ellen
unter den Nullpunkt gesunken und dadurch an dem mittelsten
Pfeiler der alten Brücke, die seit länger als hundert Jahren
viel harte Kampfe mit wild auf sie losstürmenden Eisgän-
gen tapfer widerstanden, Verwüstungen sichtbar geworden,
welche das letzte Hochwasser am Grundbau desselben ange-
richtct. Tausende von Menschen, welche täglich diese Brücke
pasflrten, sahen jetzt mit Staunen und Bcsorgniß, wie arg
hier Strömung und Eisgang bei Rückzug des verflossenen
Winters gewüthet; große Quaderstücke waren ans dem Mauer-
werke des Pfeilers herausgerissen worden, und Höhlungen
mehrerer Ellen, tief und breit zeigten sich da, wo fester ge-
mauerter Grund gewesen war, während am oberen Theile
desselben bedenkliche Sprünge sichtbar wurden. Der so hart
mitgenommene Pfeiler wurde daher bald der Gegenstand des
Tagesgesprächs auf allen öffentlichen Orten der Stadt, und
der Rathsmaurermeister mußte sich im „blauen Hecht", wo
er Abends sein Töpfchen Cnlmbacher trank, oft bitter über
die Sticheleien ärgern, die er über die Saumseligkeit der
städtischen Baubehörde zu hören bekam, und wobei man ihn
sogar spöttisch fragte: „ob denn das Stadtbauamt mit der
Brückenreparatur warten wolle, bis der Pfeiler in der Elbe
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Eine Brückenbaugeschichte"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)