Fliegende Blätter (40.1864 (Nr. 965-990))

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Sentimentale Jurisprudenz.

(Schluß.)

Geister grüß.

Dort oben auf jenem Berge
Dort steht ein neues Haus,

Auf fremdem Gründ und Boden —
Da wird nichts Gutes draus.

Der Boden ächzt und stöhnet,

Sobald eö dunkel wird,

Und auch im neuen Haufe
Manch' seltsame Klage irrt.

Es schleichet um die Mauer
Ein höllisches Gespenst,

Das Du mit juridischem.-Takte
Als mala fides erkennst.

Und um die zwölfte Stunde
Wird Deinem Scharfsinn klar,

Daß jenes Klagen ein Seufzer
Des tignum junctum war.

So finden keine Ruhe
Der Boden und das Haus,

Ein titulus alleine
Treibt allen Spuk hinaus.

Die Väter.

Es waren drei luft'ge Gesellen
Gesessen bei dem Wein,

Und warfen auf dem Heimweg
Die Gaölatcrncn ein.

Und als sie kamen vorüber
An einem Omnibus,

So schirrten sie aus die Rosse
Und zogen ihn tief in den Fluß.

Und' als sie lärmend stießen
Auf ein Nachtwächtcrlein,

So trieben sie ihm den Felder
Tief in's Gesicht hinein.

Sie sungen und ercessirtcn,

Und wurden zuletzt arretirt,

Und als es die Väter erfuhren,

So waren sie sehr blamirt.

Doch Einer besonders kratzen
Sich, hinter den Ohren mag,

Es heißt, er solle bezahlen
Den ganzen Schadensbetrag.

Nur Er war zahlungsfähig,

Was nützt ihm selbst zur Zeit,
Daß Sammtverbindlichkeit noch
„ Nicht wirkt Unteilbarkeit?

Hat er den Beutel geöffnet,

So hilft ihm weiter kein Gott —
Hat Einer einmal den Schaden,
Sorg' er nicht für den Spott!