Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Unteroffizier: „Ihm soll ja gleich ein Kreuzdonner-
wetter in den Mage» fahren! Wie kann Er meine Fran so
beleidigen?" —Soldat: „Ich, Ihre Fran beleidigen? im
Gegentheil. — Unteroffizier: „Was? hat Er nicht ge-
sagt, Er habe sie gekannt, daß sie nur ein Hemd ans dem
Leibe gehabt, und das sei geflickt gewesen." — Soldat:
„Ist denn Ihre Frau so verschwenderisch, daß sie zwei
Hemden anzieht und so unordentlich, daß sie ihre Hemden
! nicht flickte, wenn sie zerrissen sind?"

_

Riithscl.

So schlimm hat nie der dümmste Tropf
Die Welt gestellt auf ihren Kopf
Wie dies gelehrte Ungeheuer:

Es stellt die Betten vor das Hans,

Das Haus selbst vor die Thür hinaus,

Die Krippe vor die Ochsenscheuer.

Es kommt vor Zank und Zorn zur Welt,

- Es kommt vor Schreck und Graus zu Geld,

Jedoch nach Geld und Gut zu Sorgen.

Vor Tag beginnt sein Abendschmans;

Zwar kommt es stets vor Nacht zu Hans,

Doch kommt ihm nie der Schlaf vor Morgen.

Es hat den Juli nach August,

Den Herbst lang vor des Sommers Lust,

Den Sommer vor der Sonnenwende;

Erst nach der That bedcnkts den Zweck
Erst nach dem Tod hat's Todesschreck,

Doch lange vor dem Tod ein Ende.

_

Auflösung

des Rebus in Nummer 1084:

„C o u s i n e."

„Das tvill ich Euch noch verzähle, wie ich von Moskau
nachem Bayerische raus bin nn mit dem alte Napoleon d'ruf
nach Frankreich, habbe mer uf eemol gegen ihn g'stanne.
Ich wor ewe ns de Borposchte, da knmmt der große Kaiser
ns mich zu nn segt: „Du bischt der Wetterfriedel aus de
Palz, merk dersch, die Zeit von Moskau bis dv riwer werd
der net als Kriegsdienst in bei Militärverzeichniß eingetrage,"
streicht sei Schnorr nn reit an mer voriwer. Ich guck nn
guck, schon wollt ich mich bei Napoleon vcrdeffetire, do wor
er verschwunne."

Ein Zuhörer: „Was! der alte Napoleon mit Schnurr-
bart? Wetterfriedel, das heißt lügen, schan des Kaisers
Portrait unter Glas und Rahmen."

Wetterfriedel: „Dünnerkeil noch e mol, anno dozu-
mal wor das Preßgesctz so verflucht kniffig, daß die Ferschte
wie die Minischter sich nit mit Schnorre durfte drucke un
colportire lasse, abcr g etr vgc Hobe sie deswegen doch eene."

Es regnet.

Schreiber Bierzierl (kommt langsam ans dem
Wirthshaus, schaut in die Höhe): „Schau, schau, jetzt
regnet's. Hm! Sollt' man's nicht glauben."

Strenges Preßgesctz. 135

Keine Beleidigung.
Image description

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Keine Beleidigung" "Strenges Preßgesetz" "Es regnet"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Diez, Wilhelm von
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Reiter <Motiv>
Ausrede
Soldat <Motiv>
Eingang <Architektur>
Unteroffizier
Gast <Motiv>
Begegnung <Motiv>
Regen <Motiv>
Schnurrbart
Empörung
Ehefrau <Motiv>
Presserecht
Lügenerzählung
Karikatur
Beleidigung
Gaststätte
Satirische Zeitschrift
Napoleon I., Frankreich, Kaiser

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 44.1866, Nr. 1085, S. 135

Beziehungen

Erschließung

Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg
 
Annotationen