Beklagen swrrthcS Ercignist
Natalie von Jammerach wurde derart von Gram ver-
zehrt, daß nach Verlauf von 20 Minuten nichts mehr von
ihr zu erblicken war, alS ihre Crinolinc.
Verzeihlicher Jrrthum.
Das Mutterhcrz. 37
Das Mutterhcrz — o wundcrreicher Vorn,
Der ewig sprudelt, ohne zu empfangen,
Im Schmerz heroisch, göttlich fast im Zorn,
Von Muth beseelt, wo Alle muthlvs bangen —
Ein Balsamhauch, der, wenn die Brust beengt,
UnS sanft erquickt mit seiner duft'gcn Kühle;
Ein FricdenSport, der schirmend uns umfängt,
Wenn heim wir kehren aus dem Kampfgcwühle.
Am Mutterbusen sanft das Kindlein ruht —
Des Lebens Lenz beut auch ja seine Schmerzen —
Das Kindlcin schrie; doch nun ist Alles gut,
Es ruhet ja am treuen Muttcrherzen,
Ob seine Wieg' im düstcr'n Kämmerlein,
Ob in dem goldverzierien, Hellen Saale —
Es glänzt ihm Himmelblau und Sonnenschein
Auö seiner Mutter warmem Augcnstrahle.
Ter Jüngling wendet von der Mutterbrust
Sich zu der Jungfrau, die sein Herz empfangen;
In ihrer Nähe sprießt ihm höchste Lust;
Zu ihr entführt ihn einzig sein Verlangen —
Da, aus dem Himmel zückt ein herber Schmerz:
Die er geliebt, hat ihm die Treu' gebrochen;
Wer anders, als das treue Mutterhcrz,
Versteht zu stillen seines Schmerzes Pochen?
Von wilder Flamme in der Brust erfaßt,
Ein Mann hat frevelnd fremdes Blut vergossen;
Natalie von Jammerach wurde derart von Gram ver-
zehrt, daß nach Verlauf von 20 Minuten nichts mehr von
ihr zu erblicken war, alS ihre Crinolinc.
Verzeihlicher Jrrthum.
Das Mutterhcrz. 37
Das Mutterhcrz — o wundcrreicher Vorn,
Der ewig sprudelt, ohne zu empfangen,
Im Schmerz heroisch, göttlich fast im Zorn,
Von Muth beseelt, wo Alle muthlvs bangen —
Ein Balsamhauch, der, wenn die Brust beengt,
UnS sanft erquickt mit seiner duft'gcn Kühle;
Ein FricdenSport, der schirmend uns umfängt,
Wenn heim wir kehren aus dem Kampfgcwühle.
Am Mutterbusen sanft das Kindlein ruht —
Des Lebens Lenz beut auch ja seine Schmerzen —
Das Kindlcin schrie; doch nun ist Alles gut,
Es ruhet ja am treuen Muttcrherzen,
Ob seine Wieg' im düstcr'n Kämmerlein,
Ob in dem goldverzierien, Hellen Saale —
Es glänzt ihm Himmelblau und Sonnenschein
Auö seiner Mutter warmem Augcnstrahle.
Ter Jüngling wendet von der Mutterbrust
Sich zu der Jungfrau, die sein Herz empfangen;
In ihrer Nähe sprießt ihm höchste Lust;
Zu ihr entführt ihn einzig sein Verlangen —
Da, aus dem Himmel zückt ein herber Schmerz:
Die er geliebt, hat ihm die Treu' gebrochen;
Wer anders, als das treue Mutterhcrz,
Versteht zu stillen seines Schmerzes Pochen?
Von wilder Flamme in der Brust erfaßt,
Ein Mann hat frevelnd fremdes Blut vergossen;
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Beklagenswerthes Ereigniß" "Das Mutterherz" "Verzeihlicher Irrthum"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 48.1868, Nr. 1177, S. 37
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg