Fliegende Blätter (48.1868 (Nr. 1173-1198))

84 Wenn man seinen Schneider nicht bezahlt.

Herr staunte nicht wenig, als er die Verwirrung vernahm,
die ein Schneider in seines Neffen Haus gebracht. Lächelnd
verzieh er. Ja er lud die Beiden sogar ein, für immer bei
ihm zu bleiben. Tibullus und Adelaide stimmten freudig ein,
um so nichr, da, wie sie erfuhren, der vcrhängnißvolle Schnei-
j der in der Stadt gerade ihrer Wohnung gegenüber seinen
! neuen großen Laden eröffnet hatte. F. A'. S.

Mittel gegen Schwindel.

Zukunfts-Gcsctzgebungß-Schnadahiipfl.

Kein Bub'n mehr prügeln,
Kein Lumpen mehr zügeln,
Kein' Dieb mehr dcrwischcn,
Beamte auszischen,

Die Spitzbuben schonen,

Das muß sich verlohnen.

Sächsische Gcmüthlichkcit.

Ein Fremder findet auf dem Markte in Dresden ein
Portemonnaie mit 171/2 Silbergroschen und liefert es auf
dem Polizei-Bureau ab. B eam te r: „ Heren Se, mein Kutester,
bei uns werden die Portemonnaies gewöhnlich leer gefunden,
des is also een ganz besonderer Fall, den ich genau unter-
suchen muß. Wie heißen Se?" — Fremder: „Schulze!"

| — Beamter: „Wo wohnen Se?" — Fremder: „Auf
| dem Brühl Nr. ö." — Beamter (int Meldebuch nach-
schlagend) : „Ja, Heren Sc, mein Kutester, dann bezahlen
\ Se mal gleich erst eenen Dahler Ordnungsstrafe, denn Se
sind ja gar nicht gemeldet."