Der neue
sichtlich vergnügt, er wichst noch am selben Abend dein Lieder-
kranz einige Füßchen Bier ans; er darf wohl vergnügt sein,
Ingenieur.
denn er ist ans eine eben so leichte als unerwartete Weise zu
einem schönen Titel und zu einer namhaften Gehalts-
zulage gelangt. Zp . . .
Beantwortung der Frage auf pag. 183 der
vorigen Nummer.
Eine Wittwc und deren Tochter lernen einen Wittwcr
und dessen Sohn kennen. Die Wittwe heirathet den Sohn,
die Tochter den Wittwer. Dadurch wird die Wittwc die
Mutter (die Schwiegersöhne nennen die Mütter ihrer Frauen
kurzweg „Frau Mutter") des Baters ihres Mannes und folg-
lich auch die Großmutter ihres Mannes. Aus dieser Ehe
geht ein Sohn hervor, und dessen Mutter ist demnach auch
zugleich seine Urgroßmutter. Da nun aber der einzige Sohn
einer Urgroßmutter nothwendiger Weise Großvater sein muß,
so ist der Knabe sein eigener Großvater.
Der schlafende Bettler.
Unter'm blauen Frühlingshimmel
Lacht die Flur und lacht das Thal;
Bon des Schlosses hohem Söller
Blickt der König bleich und fahl.
Auf des Schlosses Marmortreppe
Liegt ein Bettler ausgestreckt,
Der sich in der warmen Sonne
Träg und schläfrig dehnt und reckt.
Und die Sonne flicht ihm strahlend
Um die Schläf' ein Diadem;
Bald sinkt er in tiefen Schlummer;
Wie träumt er so angenehm!
Denn ihm träumt, er sei ein König,
Ruh' aus scharlachsammt'nem Pfühl,
Um ihn her die Höflingsschaaren
Und der Diener bunt' Gewühl.
Holde Frauen, sie kredenzen
Ihm den edlen Feuerwein,
Reichen ihm auf gold'nen Tellern
Allerfeinste Leckerei'n.
Dies erträumte Glück bekundet
Er durch lautestes Geschnarch;
Rieder auf den Bettler blicket
Tief beklommen der Monarch.
„O, wie prächtig!" ruft er seufzend,
„Schläft es sich auf Marmelstein!
Wenn ich nicht ein König wäre,
Möcht' ich dieser Bettler sein!"
Ludwig Lalisch.
sichtlich vergnügt, er wichst noch am selben Abend dein Lieder-
kranz einige Füßchen Bier ans; er darf wohl vergnügt sein,
Ingenieur.
denn er ist ans eine eben so leichte als unerwartete Weise zu
einem schönen Titel und zu einer namhaften Gehalts-
zulage gelangt. Zp . . .
Beantwortung der Frage auf pag. 183 der
vorigen Nummer.
Eine Wittwc und deren Tochter lernen einen Wittwcr
und dessen Sohn kennen. Die Wittwe heirathet den Sohn,
die Tochter den Wittwer. Dadurch wird die Wittwc die
Mutter (die Schwiegersöhne nennen die Mütter ihrer Frauen
kurzweg „Frau Mutter") des Baters ihres Mannes und folg-
lich auch die Großmutter ihres Mannes. Aus dieser Ehe
geht ein Sohn hervor, und dessen Mutter ist demnach auch
zugleich seine Urgroßmutter. Da nun aber der einzige Sohn
einer Urgroßmutter nothwendiger Weise Großvater sein muß,
so ist der Knabe sein eigener Großvater.
Der schlafende Bettler.
Unter'm blauen Frühlingshimmel
Lacht die Flur und lacht das Thal;
Bon des Schlosses hohem Söller
Blickt der König bleich und fahl.
Auf des Schlosses Marmortreppe
Liegt ein Bettler ausgestreckt,
Der sich in der warmen Sonne
Träg und schläfrig dehnt und reckt.
Und die Sonne flicht ihm strahlend
Um die Schläf' ein Diadem;
Bald sinkt er in tiefen Schlummer;
Wie träumt er so angenehm!
Denn ihm träumt, er sei ein König,
Ruh' aus scharlachsammt'nem Pfühl,
Um ihn her die Höflingsschaaren
Und der Diener bunt' Gewühl.
Holde Frauen, sie kredenzen
Ihm den edlen Feuerwein,
Reichen ihm auf gold'nen Tellern
Allerfeinste Leckerei'n.
Dies erträumte Glück bekundet
Er durch lautestes Geschnarch;
Rieder auf den Bettler blicket
Tief beklommen der Monarch.
„O, wie prächtig!" ruft er seufzend,
„Schläft es sich auf Marmelstein!
Wenn ich nicht ein König wäre,
Möcht' ich dieser Bettler sein!"
Ludwig Lalisch.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Der neue Ingenieur" "Der schlafende Bettler"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 48.1868, Nr. 1196, S. 188
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg