Wider die Streitsucht.
Nun ward das Schreiben unerträglich.
Sie schrieben wohl — doch nicht mehr täglich,
Bald alle Woche, nur zum Fest,
Bis endlich ganze Monde schwanden
Schafschur.
„Sie, Herr Hofmeister, das muß so einem Schaf doch recht
weh thnn!" — „Dummkopf! Thut's denn Deinem Papa weh,
wenn er rasirt wird?!"
Nach manchen so verlebten Jahren
Sie doch des Streitens müde waren
Und kamen dcßhalb überein,
Sic wollten nur mehr schriftlich zanken
Und niederschreiben die Gedanken,
So oft ein Anlaß möge sein.
Nun schrieb die Gattin, schrieb der Gatte,
Es blieb nicht lang bei einem Blatte,
Bald war's ein Buch — ein Ries Papier.
Die Zeit war kaum mehr aufzutreiben.
Und müde wurden sie vom Schreiben,
Und müder noch vom Lesen schier.
Es waren einst zwei Ehegatten,
Die täglich was zu streiten hatten
Und war's nur eine Kleinigkeit,
Sie zankten sich um jede Mücke,
Als brauchten sie zu ihrem Glücke
Ganz unumgänglich Zwist und Streit.
Und nichts mehr sie zu streiten fanden
Bis an ihr End'. Urobatnm est! v. Miris.
Merks.
Der Staat darf strafen — das ist bekannt, —
Der Tod als Straf' ist anerkannt:
Drum darf der Staat auch köpfen;
Und wenn der Staat nicht fleißig köpft,
So wird zuletzt er selbst geköpft —
Von den verdammten Tröpfen. v. Demis.
Nun ward das Schreiben unerträglich.
Sie schrieben wohl — doch nicht mehr täglich,
Bald alle Woche, nur zum Fest,
Bis endlich ganze Monde schwanden
Schafschur.
„Sie, Herr Hofmeister, das muß so einem Schaf doch recht
weh thnn!" — „Dummkopf! Thut's denn Deinem Papa weh,
wenn er rasirt wird?!"
Nach manchen so verlebten Jahren
Sie doch des Streitens müde waren
Und kamen dcßhalb überein,
Sic wollten nur mehr schriftlich zanken
Und niederschreiben die Gedanken,
So oft ein Anlaß möge sein.
Nun schrieb die Gattin, schrieb der Gatte,
Es blieb nicht lang bei einem Blatte,
Bald war's ein Buch — ein Ries Papier.
Die Zeit war kaum mehr aufzutreiben.
Und müde wurden sie vom Schreiben,
Und müder noch vom Lesen schier.
Es waren einst zwei Ehegatten,
Die täglich was zu streiten hatten
Und war's nur eine Kleinigkeit,
Sie zankten sich um jede Mücke,
Als brauchten sie zu ihrem Glücke
Ganz unumgänglich Zwist und Streit.
Und nichts mehr sie zu streiten fanden
Bis an ihr End'. Urobatnm est! v. Miris.
Merks.
Der Staat darf strafen — das ist bekannt, —
Der Tod als Straf' ist anerkannt:
Drum darf der Staat auch köpfen;
Und wenn der Staat nicht fleißig köpft,
So wird zuletzt er selbst geköpft —
Von den verdammten Tröpfen. v. Demis.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Wider die Streitsucht" "Schafschur"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 60.1874, Nr. 1501, S. 132
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg