156 Geschiiftsgeheimniß.
In B. herrscht unter den Kellnern allgemein die Unsitte,
stets nur so viel herauszugeben, daß noch 10 Pfennige fehlen
und nach diesen dann so lange zu suchen, bis sie das Geld
von dem Gaste geschenkt bekommen. Namentlich ein Kellner
besaß in. dem Suchen eine kolossale Fertigkeit. Der Professor
Müller, neugierig, wie es der Kellner anstelle, daß er wirk-
lich nie die 10 Pfennige finden konnte, beobachtet ihn eines
Abends und bemerkt, daß derselbe alle Zehn-Pfennigstücke, die
er cinnahm, in die Westentasche steckte, während das übrige
Geld in die Hosentasche wanderte. Als er später zahlte, richtete
er es so ein, daß ihm der Kellner herausgeben mußte. Natür-
lich konnte dieser wieder „mit dem besten Willen" kein Zehn-
Pfennigstück finden. „Greifen Sie doch einmal in Ihre linke
Westentasche," sagt der Professor lächelnd, „vielleicht ist ein's
darin!" — Der Kellner macht zuerst ein etwas verblüfftes
Gesicht, faßt sich jedoch schnell und flüstert, indem er sich zu
dem Professor herabbeugt, diesem in's Ohr: „Sie sind wohl
früher och 'mal Kellner jewesen?"
Vcrthcidigung comme il faut.
Vertheidiger: „Ein Umstand, der sehr für den An-
geklagten spricht, ist der, daß er ledig ist. Denken Sie sich,
wie leicht hätte er Frau und Kinder jetzt in's Unglück gebracht
— aber er that es nicht, er blieb ledig!"
Der Pechvogel.
(Neue Version.)
„Ich wette, wenn ich Zahnarzt geworden wäre, so kämen
gewiß alle Menschen mit einem Schnabel auf die Welt!"
Wahrheit im Widerspruch.
Frau (zu ihrem Mann): „Bitte, lieber Karl, kauf' mir
doch dies reizende Necessaire!" — Mann: „Was, Necessaire?
Das ist ja der reinste Luxus!"
In B. herrscht unter den Kellnern allgemein die Unsitte,
stets nur so viel herauszugeben, daß noch 10 Pfennige fehlen
und nach diesen dann so lange zu suchen, bis sie das Geld
von dem Gaste geschenkt bekommen. Namentlich ein Kellner
besaß in. dem Suchen eine kolossale Fertigkeit. Der Professor
Müller, neugierig, wie es der Kellner anstelle, daß er wirk-
lich nie die 10 Pfennige finden konnte, beobachtet ihn eines
Abends und bemerkt, daß derselbe alle Zehn-Pfennigstücke, die
er cinnahm, in die Westentasche steckte, während das übrige
Geld in die Hosentasche wanderte. Als er später zahlte, richtete
er es so ein, daß ihm der Kellner herausgeben mußte. Natür-
lich konnte dieser wieder „mit dem besten Willen" kein Zehn-
Pfennigstück finden. „Greifen Sie doch einmal in Ihre linke
Westentasche," sagt der Professor lächelnd, „vielleicht ist ein's
darin!" — Der Kellner macht zuerst ein etwas verblüfftes
Gesicht, faßt sich jedoch schnell und flüstert, indem er sich zu
dem Professor herabbeugt, diesem in's Ohr: „Sie sind wohl
früher och 'mal Kellner jewesen?"
Vcrthcidigung comme il faut.
Vertheidiger: „Ein Umstand, der sehr für den An-
geklagten spricht, ist der, daß er ledig ist. Denken Sie sich,
wie leicht hätte er Frau und Kinder jetzt in's Unglück gebracht
— aber er that es nicht, er blieb ledig!"
Der Pechvogel.
(Neue Version.)
„Ich wette, wenn ich Zahnarzt geworden wäre, so kämen
gewiß alle Menschen mit einem Schnabel auf die Welt!"
Wahrheit im Widerspruch.
Frau (zu ihrem Mann): „Bitte, lieber Karl, kauf' mir
doch dies reizende Necessaire!" — Mann: „Was, Necessaire?
Das ist ja der reinste Luxus!"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Geschäftsgeheimniß" "Der Pechvogel" "Wahrheit im Widerspruch"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 68.1878, Nr. 1712, S. 156
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Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg