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Offenherzig.
„Wohin so eilig, lieber Doktor?" — „Ich muß schleunigst zu einem
Patienten!" — „Ist er denn so schwer krank?" — „Das nicht — aber wissen
Sie, ich habe zweierlei Klassen von Patienten. Für die Einen bin Ich da
und die Andern sind für mich da, und bei denen pressirt es immer!"
Aus der Heuernte.
Aus dem Tagebuch einer Sängerin.
M o n t a g: Als Aida reichen Beifall ge-
erntet. Mit dem Geliebten in der Kerkergruft
verhungert. — Dienstag: Gilda im
„Rigoletto" gesungen. Ermordet in einem
Sacke von der Bühne geschleppt worden. —
Mittwoch: War „Traviata" — ich sang
die Bioletta und hustete, virtuos — tuberculos,
mein Leben aus. — Donnerstag: Als
Selika (Afrikanerin) unter dem Manzanillen-
baum dessen Gifthauch erlegen. — Freitag:
War „Die Jüdin". Sang die Titelrolle;
wurde zum Finale in den siedenden Oelkessel
geschleudert. — Samstag: Als Sulamithc
in der „Königin von Saba" vom Samum
der Wüste erstickt. — Sonntag: „Hamlet."
Und ich, Ophelia — ertrank, vom Beifallssturm
des Publikums begleitet, im Bache. —
Wie schön ist es doch, wenn man Kunst
und Leben der Erheiterung seiner Zeitgenossen
weihen darf!
töhjiiiin« Krawtic?ell —
Besenstiel-Cregh elli.
i,
JH?
Bauer: „Oha! — Jetzt hätt' i' beinah' an' unrecht'n Büsch'l erwischt!"
Redaetion: I. Schneider in München. — Verlag von Brau» & Schneider in München.
Kgl. Hos-Buchdruckerci von E. Mühlthalcr in München.
Offenherzig.
„Wohin so eilig, lieber Doktor?" — „Ich muß schleunigst zu einem
Patienten!" — „Ist er denn so schwer krank?" — „Das nicht — aber wissen
Sie, ich habe zweierlei Klassen von Patienten. Für die Einen bin Ich da
und die Andern sind für mich da, und bei denen pressirt es immer!"
Aus der Heuernte.
Aus dem Tagebuch einer Sängerin.
M o n t a g: Als Aida reichen Beifall ge-
erntet. Mit dem Geliebten in der Kerkergruft
verhungert. — Dienstag: Gilda im
„Rigoletto" gesungen. Ermordet in einem
Sacke von der Bühne geschleppt worden. —
Mittwoch: War „Traviata" — ich sang
die Bioletta und hustete, virtuos — tuberculos,
mein Leben aus. — Donnerstag: Als
Selika (Afrikanerin) unter dem Manzanillen-
baum dessen Gifthauch erlegen. — Freitag:
War „Die Jüdin". Sang die Titelrolle;
wurde zum Finale in den siedenden Oelkessel
geschleudert. — Samstag: Als Sulamithc
in der „Königin von Saba" vom Samum
der Wüste erstickt. — Sonntag: „Hamlet."
Und ich, Ophelia — ertrank, vom Beifallssturm
des Publikums begleitet, im Bache. —
Wie schön ist es doch, wenn man Kunst
und Leben der Erheiterung seiner Zeitgenossen
weihen darf!
töhjiiiin« Krawtic?ell —
Besenstiel-Cregh elli.
i,
JH?
Bauer: „Oha! — Jetzt hätt' i' beinah' an' unrecht'n Büsch'l erwischt!"
Redaetion: I. Schneider in München. — Verlag von Brau» & Schneider in München.
Kgl. Hos-Buchdruckerci von E. Mühlthalcr in München.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Offenherzig" "Aus der Heuernte"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1881
Entstehungsdatum (normiert)
1876 - 1886
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 75.1881, Nr. 1878, S. 32
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg