Fliegende Blätter (75.1881 (Nr. 1875-1900))

110 Neue Hunderarc.

?(: „Da schau' nur, was dcr Herr Oberförster für einen
großen Hund hat, der ist doch viel zu groß für einen Hühner- '
Hund." — B: „O, warum denn, das iuirb halt ein Cochinchina- !
Hühnerhund sein." _

Seifenblasen.

Warum singt dcr Schwan vor dem Tode?

((iiwßuij oqoj; inaq (pvm jfppjpiq js pog)

Wenn man einen Neger um ein Paar fleischfarbene Hand-
schuhe schickt, was bringt er?

(■ot’.auaUpi avvü uiZ)

Doppelsinnig.

Tante: „So, da bin ich nun bei Euch, Kinderchen —
ich gedenke, ein halbes Jahr hier zu bleiben! —" — Neffe:
„Ein halbes Jahr? Na, was an mir liegt, will ich thun, Dir
diese Zeit zu verkürzen."

Max und Jaromir

oder

Der bcrhängnißvollc Ritterdienst.

Bon Jtl. Jlcijmonb.

I.

In einem Kurort ersten Ranges
Erscheint voll ernsten Hcirathsdranges
Ganz unerwartet eines Tag's
Freund Jaromir mit seinem Max.

An solchen viel besuchten Orten
Gibt's schöne Frau'n von allen Sorten;

Max für Brünetten heillos schwärmt.

Für Blond sich Jaromir erwärmt.

Sie sch'n nach rechts und links sich um
Dort unter'm Damenpublikum;

Max und Jaromir.

Doch will cs ihnen immer scheinen.

Als hätte Jede sonst schon Einen.

Vergeblich richten die Lorgnetten
Sic auf Blondinen und Brünetten,

Bis endlich durch des Zufalls Spiel
Ein Jeder findet, was er will.

Dort, wo an schattigen Alleen
Zerstreut die letzten Häuser stehen.

Guckt Blond und Braun zum Fenster 'raus
Aus einem und demselben Haus.

Beim Anblick dieser Wnnderlocken
Geräth der Freunde Puls in's Stocken,

Und ob sic kurz auch von Gesicht,

Das Herz bedarf dcr Lupe nicht!

Doch leider fehlt die Liebesprax
Dem Jaromir, sowie dem Max;

Von Weitem nur, im Bogen krumm.
Schleicht sich das Paar um's Haus herum.

Auch lassen die verschämten Feen
Sich niemals ans dcr Straße sehen;
Daheim sie sitzen Tag und Nacht
Vom Mutterauge scharf bcivacht.

Bei solchem Schleichen um das Haus
Kömmt selbstverständlich nichts heraus;

Die Mutter nur von Zeit zu Zeit
An's Fenster tritt voll Wachsamkeit.