Fliegende Blätter (75.1881 (Nr. 1875-1900))

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Das Kegel-Kränzchen.

. „Ich sage Ihnen, über das Kegelscheiben geht nichts, da schmeckt
ein guter Trunk und eine feine Cigarre!"

„Mir ift'ä schon lieber, wenn die Herren scheiben, — denn
die Damen zahlen schlecht und lassen nie einen Tropfen für uns
Kegelbuben übrig!"

Scherz-Bild»

Zw e i Englein siehst du fliegen hier.
Schaust du genau, sind's ihrer Vier'.

Der Glücklichste.

Als Gott der Herr im Paradies
Die Vöglein schuf zumal.

Da gab er jedem etwas mit
Nach seiner Lust und Wahl.

Dem Adler gab das Auge er,

! Der Nachtigall' das Lied,

Der Schwalbe ihren raschen Flug,

? Der Taube das Gemüth.

Zum Gimpel sprach nachdenklich er
Nach einer-kurzen Weil':

„Geh' hin und sei der Glücklichste
Die Dummheit ist dein Theil."

Ein Söhnchen der Zeit.

Pfarrer: „Denke Dir, mein Kind, cs
stiege ein Mann auf einen hohen Thurm,
beugte sich da zu weit über's Geländer,
stürzte herab und erhübe sich unverletzt vom
Boden — was würdest Du dazu sagen?"

- Kind: „Das ist Zufall."— Pfarrer
(bedenklich den Kopf wiegend): „Zufall? mein
Kind? Zufall? Denke Dir, derselbe Mann
stiege nochmals auf denselben Thurm, stürzte
ein zweites Mal, vom Schwindel erfaßt,
herab, und zwar auf's harte Pflaster, und
abermals stünde er heil und unverletzt auf

— was würdest Du jetzt sagen?" — Kind:
„Das ist Gliick." — Pfarrer: „Aber,
mein liebes Kind, wie kannst Du das Glück
nennen? — Stelle Dir jetzt vor, der Mann
versuchte Gott, und ein drittes Mal erstiege
er den Thurm, schwänge sich in frevelhaftem
Uebermuthe über die Brüstung und stiirztc
sich, den Kopf voran, ans die spitzen Steine
des Pflasters herab; — aber siehe! wiederum
erhübe er sich und ginge unbeschädigt von
dannen. Was sagtest Du aber nun?" —
Kind (zögernd): „Das ist — Uebnng."

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