Schlechte Aeiten.
Der neue Tantalus.
Papa: „Du hast genug, Alfred! Eine alte Lebensregel
sagt: Du sollst zu essen aufhören, wenn cs dir am Besten
schmeckt." — Alfred: „Aber, Papa, es schmeckt mir ja noch
nicht am Besten!"
Grob ans Verlegenheit.
Schüler: „ . . .Herr Professor, dürfte ich Sie nicht um
Ihre unmaßgebliche Meinung gebeten haben?"
Ein Bettler überzählt Abends jcine Barschaft und findet,
daß er sich tagsüber nur 5 Mark verdient hat. Voll Zorn
ruft er da: „Zahlt sich rein nimmer aus, bei der schuftigen Zeit
Bettler werden — das verdient sich jetzt schon jeder Beamte!"
Neb erhört.
„Sehen Sic diesen steinalten Mann dort; — der ist so
stocktaub, das; er cs wahrscheinlich überhört hat, als sein
letztes Stündlein geschlagen hat."
Protest.
Ein Antiquar stand vor dem Schrank voll Gläser,
Die in Venedig fein geschliffen waren;
Voll Porzellan, das Sovre zart gebildet.
Und voll Majolika von hohem Werthe.
Den ganzen Tag vor seinen Schätzen stehend.
Hat Staub er eingeschluckt in schwerer Menge;
Die Sonne brannte durch die Fensterscheiben —
Was Wunder, wenn der Alte durstete,
lind wenn die Zunge ihm am Gaumen klebte! —
Ein Brunnen plätschert draußen ans dein Hofe,
Die Tropfen sprühen an das Fenster fast.
Und laden ein, den heißen Durst zu löschen.
Nun, warum trinkt der Alte nicht? —
Er hat kein Glas,
Womit den Labetrunk er schöpft! Schuchardt.
Der neue Tantalus.
Papa: „Du hast genug, Alfred! Eine alte Lebensregel
sagt: Du sollst zu essen aufhören, wenn cs dir am Besten
schmeckt." — Alfred: „Aber, Papa, es schmeckt mir ja noch
nicht am Besten!"
Grob ans Verlegenheit.
Schüler: „ . . .Herr Professor, dürfte ich Sie nicht um
Ihre unmaßgebliche Meinung gebeten haben?"
Ein Bettler überzählt Abends jcine Barschaft und findet,
daß er sich tagsüber nur 5 Mark verdient hat. Voll Zorn
ruft er da: „Zahlt sich rein nimmer aus, bei der schuftigen Zeit
Bettler werden — das verdient sich jetzt schon jeder Beamte!"
Neb erhört.
„Sehen Sic diesen steinalten Mann dort; — der ist so
stocktaub, das; er cs wahrscheinlich überhört hat, als sein
letztes Stündlein geschlagen hat."
Protest.
Ein Antiquar stand vor dem Schrank voll Gläser,
Die in Venedig fein geschliffen waren;
Voll Porzellan, das Sovre zart gebildet.
Und voll Majolika von hohem Werthe.
Den ganzen Tag vor seinen Schätzen stehend.
Hat Staub er eingeschluckt in schwerer Menge;
Die Sonne brannte durch die Fensterscheiben —
Was Wunder, wenn der Alte durstete,
lind wenn die Zunge ihm am Gaumen klebte! —
Ein Brunnen plätschert draußen ans dein Hofe,
Die Tropfen sprühen an das Fenster fast.
Und laden ein, den heißen Durst zu löschen.
Nun, warum trinkt der Alte nicht? —
Er hat kein Glas,
Womit den Labetrunk er schöpft! Schuchardt.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Schlechte Zeiten" "Protest" "Der neue Tantalus"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1881
Entstehungsdatum (normiert)
1876 - 1886
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 75.1881, Nr. 1894, S. 156
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg