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186

Tod und Amor.

Alles schreit, und klagt uns an.
Wenn den Pfeil sie spüren;
Pluto hol' ein solch' Geschäft!
Ich will abdiciren!"

„Leidensbruder, setz' Dich her!
Schon', dies gute Tröpfchen
Stahl ich heut' dem Ganymed,
Komm', trink' Dir ein Zäpfchen!"

Der Geplagte setzte sich.

Leerte Necktnrschalen;

Des Olympus Freudentrank
Scheuchte Erdenqualen.

Und sein blasses Angesicht
Fing sich an zu röthen;

Lachen, lieben wollt' er jetzt.

Aber nicht mehr tödten.

Amor küßte ihm den Mund:
„Brüderchen, sollst leben!

Gern' möcht' ich ein Gastgeschenk
Solchem Freunde geben.

Leider nenn' ich gar nichts mein.
Außer diesen Pfeilen,

Tod, mein Bruder und mein Freund!
Lass' uns Alles theilcn!"

Gab ein Bündel Pfeile ihm:
„Brauche sie mit Segen!"

Lallend sprach der Tod darauf:
„Freund! nimm die dagegen!"

Heiter leerten sie so fort
Volle Nektarschalen,

Grüßten noch am frohen Ort
Eos' ros'ge Strahlen.

Beide hatten einen Zopf
Sich des Nachts erworben.

Während dem ward nicht geliebt.
Ward auch nicht gestorben.

Lange läßt sich solch' Geschäft
Aber nicht vertagen;

D'rnm lallt Amor schweren Kopfs
„Auf, zum frohen Jagen!"

*

* *

Von dem sehr fatalen Scherz
Was ist uns geblieben?

Daß auch Junge trifft der Tod,
Daß auch Alte lieben.

Beide ließen doppelt schnell
Jetzt die Sehnen klingen.

Um, was gestern sic versäumt.
Heute einzubringen.

Da sah man mit einem Mal
Amor sich entfärben.

„Junge Leutchen, die ich traf.
Statt zu lieben — sterben!

„Weh", rief Tod, „was haben lvir
Gestern Nachts getrieben?!

Alte Narren, die ich schoß.

Statt zu sterben — lieben!"

Ihre Köcher nahmen jetzt
Beide ab in Eile:

„Jeder suche wieder aus
Seine eig'nen Pfeile!

Solche Amtsverwechslung wär'

Eine schöne Posse!" —

Wehe! wie ein Ei dem Ei
Gleich sind die Geschosse.

I. Mtschenlicrger.

Eine Original-Annonce.

Verdingung.

Die Lieferung von: 16 Waschtischen
für Unteroffiziere und Gemeine aus Eiche ri-
tz olz, 10 Stühlen mit Rohrgeflecht für Feld-
webel aus Birkenholz, 2 Stühlen mit
Rohrgeflecht für Offiziere aus Nußbaum-
holz soll im Wege öffentlicher Submission
am Montag, den 31. Oktober d. Js.,
Vormittags 10 Uhr, verdungen werden.

S . . .., den 17. Oktober 1881.

Die Garnison-Verwaltung.

Erk en nungszeich en.

Hausfrau: „ Lieber Herr Professor,
sagen Sie mir doch nur, woran man alte
Hühner von den jungen unterscheidet." —
Professor: „An den Zähnen."— Haus-
frau: „Aber, Herr Professor, die Hühner
haben ja keine Zähne!?" — Professor:
„Die Hühner nicht, — aber Ich."

Recht tröstlich.

Anbeter: „MeinFräulein,ich schwöre
es Ihnen .... Ja! ich liebe Sie, wie viel-
leicht noch Wenige zuvor!"

Sympathisches Kunsturtheil.

Herr von Schnitzel (in der Bildergallerie): „Mir geht halt nix über die
alten Bilder, — die hab'n alle so 'was G'selchtes!"
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Sympathisches Kunsturtheil"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Oberländer, Adolf
Entstehungsdatum (normiert)
1881 - 1881
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 75.1881, Nr. 1898, S. 186

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Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
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