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98

Boshaft.

Der Ursprung der Edelsteine.

Und Corund, Topas und Saphir
Entfalteten die reichste Zier,

Wenn sich das Zwielicht siebenfach
In tausend, tausend Flächen brach.

Doch erst in stiller Mondennacht
Da zeigte sich des Demants Pracht,

Der all des Tages Sonnenglanz
In sich gesogen voll und ganz
Und in der Nacht vom Wnnderhaus
Ihn strahlte in die Welt hinaus.

Das Auge war im Stande nicht
Zu schauen all das bunte Licht,

Das allumher von Sims und Dach,

Vom Giebel, aus den Fenstern brach
Und in bem Garten sich verlor.

Den Gott den Menschen auserkor. —

Des Wunderbaues Herrlichkeit,

Dem ersten Elternpaar geweiht.

Das unter'm freien Himmelsdom,

Umflossen von des Urlichts Strom,

Lustwandelnd durch den Garten ging
Und selig an dem Schimmer hing, —

Des Wunderbaucs Herrlichkeit,

Sie währte, ach, nur kurze Zeit! —

Der erste Sündenfall geschah.

Und schon war Gottes Strafe nah'! —

Mit Donnerkrach ein greller Blitz
Von Gottes hohem Wolkcnsitz
Fuhr unter Sturm und Windgebraus
Hernieder in das Wunderhaus,

Das; all der Edelsteine Glanz
In kunterbuntem Wirbeltanz
Nach allen Richtungen verflog
Und alle Welt um's Glück betrog.

Denn diese Millionen all
Von Edelsteinen und Krystall,

Von Corund, Demant und Rubin,

Von Amethyst und Turmalin,

Die einst der Menschen Aug' erfreut.

Sie wurden allumher zerstreut:

Aus weitem, weitem Erdenrund,

Tief in des Meeres Felsengrund,

Tief in der Berge dunklen Schacht
Und in des Urwald heil'ge Nacht. —

Jetzt ist der arme Menschensohn
Erfreut, entzückt und jubelt schon.

Wenn er den kleinsten Edelstein
Mit Wohlbehagen nennet sein!

Wie jetzt sein Herz nach Golde brennt.

Wie er nach Schätzen ringt und rennt.

Wie er, von wilder Gier erfaßt.

Nach Edelsteinen sucht mit Hast, —

Und doch wird nie sein Wunsch erfüllt.

Sein Sehnen nimmermehr gestillt! —

Das ist nach Gottes Urtheilsspruch

Der ersten Sünde Jammerfluch! I. Ludwig.

Die kleine Else bringt mehrere Freundinnen aus der Schule »nt. Ihr
Vater begrüßt jedes Kind mit einem Kuß. „Du Else", meint Aennchen, als
die Reihe an sie kommt, „Dein Papa ist ja der reine Schmetterling!"

„Ob man nach meinem Tode wohl auch eine Inschrift
unter meinem Fenster anbringen wird?" — „„Ohne Zweifel:
. . . Hier ist ein möblirtes Zimmer zu vermiethen!""

Enfant terrible.
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Boshaft" "Enfant terrible"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Flashar, Max
Albrecht, Henry
Entstehungsdatum
um 1885
Entstehungsdatum (normiert)
1880 - 1890
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 82.1885, Nr. 2070, S. 98

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Erschließung

Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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