Aus der Land-Praxis.
(Oberbayerisch.)
109
Verlegenheit.
P atient: (nach der Ordination beim
Augenarzt): „Nun hat mir der Doktor
das Rauchen verboten, — da weiß ich
jetzt wirklich nicht, was ich im Bureau
thun soll'!"
Rücksichtsvoll.
Sie: „Lieber Emil, willst Du denn
stets so viel und gut essen? Bedenke
doch unsere Gläubiger...!" —
Er: „Aber Emma, ich muß mich doch
meinen Gläubigern zu erhalten suchen!"
Ein weiblicher Herkules.
Wie schwer wird nicht ein Berg ver-
rückt !
Der Sarah ist die Kunst geglückt:
Ihr Zauber hat schier über Nacht
Den Rosenberg verrückt gemacht.
Aus der Schul c.
Lehrer: „Weißt Du >vohl, Hans,
wer das gesagt hat: Die schönen Tage
in Aranjuez sind nun zu Ende?" —
Hans: „Ja, das hat mein Vater gesagt,
als die Mutter von der Badereise zurück-
gekehrt ist!"
In die Falle gegangen.
Künstler: „Sie kommen also ge-
^ 9t mein Concert?" — Herr:
" ist es denn?" — Künstler:
" ur9en!"— Herr: „Ach, wie schade
gerade morgen muß ich in Gesell-
Künstler: „Das dacht'
> > mir gleich __ mein Concert ist ja
auch erst übermorgen!"
Am Kirta hat beim Schwanawirth
Der Wastelbauer 'zecht.
Es is halt gar so lusti' g'we'n,
D'rum is ihm heut' nit recht.
G'rad' fanga d' Enten 's Streich'» an —
So hat's der Dokta gern —
Da schreit der Wastel, was er kann.
Und winkt mit'n Hut von fern.
Verfehltes Complime
Dame (vor einem Porträt
Maler): „Rein, diese Aehnlich
Baronesse wie sie leibt und leb
Sie nicht P h o t o g r a p h geworde.
Optimismus.
Professor (Familien-Recht cxa-
'»'nirend): „Was wird nun mit dem
Heirathsgut der Frau, wenn sie stirbt
und ihr Vater, oder wer ihr sonst das
Heirathsgut bestellt hat, schon vor ihr
gestorben ist?" — Candidat: „Aber
ich bitte Sie, Herr Professor, wer wird
denn immer gleich an's Sterben denken!"
,,J' woaß nit", sagt er, „was dees is,
I' kann do' 'was vertrag'».
Heut' aba liegt der Schweinebrat'n
Mir zentnerschwer im Mag'»."
Und tveil's 'n Wastel gar so zwickt,
Zum Dokta geht er d'rum.
„„Der Dokta, der is aus da Jagd!"" —
„A sakra! Dees is dumm!"
Der Wastelbauer b'sinnt si' nit.
Holt Bleistift und Papier
Und laust zum Dokta 'naus damit —
Er kennt scho' sei' Revier.
Der Dokta is suchsteufiswild:
„Hör' auf Du mit Dein' G'schrci!"
Was uutzt's ihm? — Mit 'n Entensall
Is 's scho' für heut' vorbei!
Da denkt der Dokta: „Wastel, wart'!
Dir will i' 'was verschreib'»!
Das; Du mi' suchst am Entenfall —
Dees laßt D' in Zukunft blcib'n!"
Nux vomioa et cetera —
Es war a' fein's Recept! — —
Der Wastelbauer — dees is g'wiß —
Denkt d'ra', so lang er lebt!
(Oberbayerisch.)
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Verlegenheit.
P atient: (nach der Ordination beim
Augenarzt): „Nun hat mir der Doktor
das Rauchen verboten, — da weiß ich
jetzt wirklich nicht, was ich im Bureau
thun soll'!"
Rücksichtsvoll.
Sie: „Lieber Emil, willst Du denn
stets so viel und gut essen? Bedenke
doch unsere Gläubiger...!" —
Er: „Aber Emma, ich muß mich doch
meinen Gläubigern zu erhalten suchen!"
Ein weiblicher Herkules.
Wie schwer wird nicht ein Berg ver-
rückt !
Der Sarah ist die Kunst geglückt:
Ihr Zauber hat schier über Nacht
Den Rosenberg verrückt gemacht.
Aus der Schul c.
Lehrer: „Weißt Du >vohl, Hans,
wer das gesagt hat: Die schönen Tage
in Aranjuez sind nun zu Ende?" —
Hans: „Ja, das hat mein Vater gesagt,
als die Mutter von der Badereise zurück-
gekehrt ist!"
In die Falle gegangen.
Künstler: „Sie kommen also ge-
^ 9t mein Concert?" — Herr:
" ist es denn?" — Künstler:
" ur9en!"— Herr: „Ach, wie schade
gerade morgen muß ich in Gesell-
Künstler: „Das dacht'
> > mir gleich __ mein Concert ist ja
auch erst übermorgen!"
Am Kirta hat beim Schwanawirth
Der Wastelbauer 'zecht.
Es is halt gar so lusti' g'we'n,
D'rum is ihm heut' nit recht.
G'rad' fanga d' Enten 's Streich'» an —
So hat's der Dokta gern —
Da schreit der Wastel, was er kann.
Und winkt mit'n Hut von fern.
Verfehltes Complime
Dame (vor einem Porträt
Maler): „Rein, diese Aehnlich
Baronesse wie sie leibt und leb
Sie nicht P h o t o g r a p h geworde.
Optimismus.
Professor (Familien-Recht cxa-
'»'nirend): „Was wird nun mit dem
Heirathsgut der Frau, wenn sie stirbt
und ihr Vater, oder wer ihr sonst das
Heirathsgut bestellt hat, schon vor ihr
gestorben ist?" — Candidat: „Aber
ich bitte Sie, Herr Professor, wer wird
denn immer gleich an's Sterben denken!"
,,J' woaß nit", sagt er, „was dees is,
I' kann do' 'was vertrag'».
Heut' aba liegt der Schweinebrat'n
Mir zentnerschwer im Mag'»."
Und tveil's 'n Wastel gar so zwickt,
Zum Dokta geht er d'rum.
„„Der Dokta, der is aus da Jagd!"" —
„A sakra! Dees is dumm!"
Der Wastelbauer b'sinnt si' nit.
Holt Bleistift und Papier
Und laust zum Dokta 'naus damit —
Er kennt scho' sei' Revier.
Der Dokta is suchsteufiswild:
„Hör' auf Du mit Dein' G'schrci!"
Was uutzt's ihm? — Mit 'n Entensall
Is 's scho' für heut' vorbei!
Da denkt der Dokta: „Wastel, wart'!
Dir will i' 'was verschreib'»!
Das; Du mi' suchst am Entenfall —
Dees laßt D' in Zukunft blcib'n!"
Nux vomioa et cetera —
Es war a' fein's Recept! — —
Der Wastelbauer — dees is g'wiß —
Denkt d'ra', so lang er lebt!
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Aus der Land-Praxis"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1885 - 1885
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 82.1885, Nr. 2071, S. 109
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg