Mißglückte Artigkeit.
„Verzeihen Sic. Frau Baronin, vielleicht störe ich." —
"0. das nicht, —- ich war nur mit meinen eigenen Gedanken
^schaftigt." — „Frau Baronin sehen auch recht angegriffen
aus." _
Uebcrgang.
Bejahrte Schauspielerin: „Wie?! Mutterrolleu soll ich
übernehmen?... Dazu, Herr Direktor, bin ich noch viel zu jung."
Direktor: „Nun denn, mein Fräulein, so versuchen Sie es
öuerst mit Müttern von ganz kleinen Kindern."
Zu viel verlangt. 149
Frau (weinend): „Du hast mir doch civigc Liebe und Treue
geschworen, und wir sind nun kaum drei Jahre verheirathet, und
Liebe und Treue sind schon gänzlich verschwunden!" — Mann:
„Da brauchst Du mir keine Vorwürfe zu machen — es ist Deine
Schuld, wenn Du nicht zufrieden bist. Wie lange bildest Du Dir
denn überhaupt ein, daß ewige Liebe und Treue dauern sollen?"
Aus der höheren Töchterschule.
Mutter (zu der aus der Schule heim kehrenden Tochter): „Nun.
Anna, bist Du versetzt worden?" — Tochter: „Ja, Mama, und
denke Dir, in der zweiten Klasse haben wir nun auch Physik und
Chemie." — Mama: „Ach, Du weißt ja noch gar nicht, was das
ist." — Tochter: „O doch, Mama! Lilli, die schon ein Jahr in
der Klasse ist, hat es mir genau erklärt: Wenn die Flaschen zer-
| platzen, ist es Chemie, wenn sie ganz bleiben, Physik."
_
Deplacirte Genugthuung.
Weinreisender: „Wie geht es Ihnen, Herr Oberst? ,
Sie sehen ja brillant aus! Sic sind seit meiner letzten
Tour um zehn Jahre jünger geworden!
Oberst: „Ja. ja — aber bestellen wcrd ich Ihnen doch
nichts!" --1—
„Ja, um Gottcswillen. Eduard. >vie siehst denn Du aus.
was ist Dir denn geschehen?" — „Ja weißt Du. lieber Freund,
da hat mich vorige Woche der Doktor im Kaffeehaus einen
Esel genannt, und dafür hat er mir nun Genugthuung gegeben."
Alles falsch.
Herr: „Sie haben mir diesen Stock als echtes Elfenbein ver-
kauft; — das ist aber falsch und ich ersuche Sie deßhalb, den Stock
zurückzunehmen!"
Drechsler: „Was fällt Ihnen ein?! Da kann Ich nichts da-
für! Ich bezieh' mein Elfenbein direkt von Ceylon; — es ist traurig,
wenn, wie mir scheint, die Elephanten auch schon falsche Zähne
i tragen." _
u Ul sonst!
„Verzeihen Sic. Frau Baronin, vielleicht störe ich." —
"0. das nicht, —- ich war nur mit meinen eigenen Gedanken
^schaftigt." — „Frau Baronin sehen auch recht angegriffen
aus." _
Uebcrgang.
Bejahrte Schauspielerin: „Wie?! Mutterrolleu soll ich
übernehmen?... Dazu, Herr Direktor, bin ich noch viel zu jung."
Direktor: „Nun denn, mein Fräulein, so versuchen Sie es
öuerst mit Müttern von ganz kleinen Kindern."
Zu viel verlangt. 149
Frau (weinend): „Du hast mir doch civigc Liebe und Treue
geschworen, und wir sind nun kaum drei Jahre verheirathet, und
Liebe und Treue sind schon gänzlich verschwunden!" — Mann:
„Da brauchst Du mir keine Vorwürfe zu machen — es ist Deine
Schuld, wenn Du nicht zufrieden bist. Wie lange bildest Du Dir
denn überhaupt ein, daß ewige Liebe und Treue dauern sollen?"
Aus der höheren Töchterschule.
Mutter (zu der aus der Schule heim kehrenden Tochter): „Nun.
Anna, bist Du versetzt worden?" — Tochter: „Ja, Mama, und
denke Dir, in der zweiten Klasse haben wir nun auch Physik und
Chemie." — Mama: „Ach, Du weißt ja noch gar nicht, was das
ist." — Tochter: „O doch, Mama! Lilli, die schon ein Jahr in
der Klasse ist, hat es mir genau erklärt: Wenn die Flaschen zer-
| platzen, ist es Chemie, wenn sie ganz bleiben, Physik."
_
Deplacirte Genugthuung.
Weinreisender: „Wie geht es Ihnen, Herr Oberst? ,
Sie sehen ja brillant aus! Sic sind seit meiner letzten
Tour um zehn Jahre jünger geworden!
Oberst: „Ja. ja — aber bestellen wcrd ich Ihnen doch
nichts!" --1—
„Ja, um Gottcswillen. Eduard. >vie siehst denn Du aus.
was ist Dir denn geschehen?" — „Ja weißt Du. lieber Freund,
da hat mich vorige Woche der Doktor im Kaffeehaus einen
Esel genannt, und dafür hat er mir nun Genugthuung gegeben."
Alles falsch.
Herr: „Sie haben mir diesen Stock als echtes Elfenbein ver-
kauft; — das ist aber falsch und ich ersuche Sie deßhalb, den Stock
zurückzunehmen!"
Drechsler: „Was fällt Ihnen ein?! Da kann Ich nichts da-
für! Ich bezieh' mein Elfenbein direkt von Ceylon; — es ist traurig,
wenn, wie mir scheint, die Elephanten auch schon falsche Zähne
i tragen." _
u Ul sonst!
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Mißglückte Artigkeit" "Umsonst!" "Deplacirte Genugthuung"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1885
Entstehungsdatum (normiert)
1880 - 1890
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 82.1885, Nr. 2076, S. 149
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg