75
Der glückliche Gewinner.
unserer Vereinbarung die zweite Hälfte des Schweines mir gehört."
„Was?" rief Fleischer erregt, „die Hälfte des Schweines
gehört mir, denn ich habe mit dem Förster halbpart gemacht. —
Wo ist Schatte?"
Schatte war verschwunden. Das lebhafte Gespräch hatte
die übrigen Anwesenden herbeigczogen, welche sich neugierig um
die Streitenden sammelten, und den sich hierdurch bildenden
Knäuel mußte Schatte geschickt benutzt haben, um aus der
Kegelbahn zu entkommen. Auch seine Gattin nmr nicht mehr
zu sehen; doch während diese sich bereits auf dem Heimwege
befand, heimste Schatte im Schenkzimmer seine „Prämie" ein, —
das heißt: er bezahlte das Hectoliter Bier und berichtigte seine
Zeche, worauf auch er eiligst den Gasthof verließ.
Böse.Zungen behaupteten später. Schatte wäre in dieser
Nacht nicht nach Hause, dann aber etwa acht Tage lang nicht
aus dem Hause gekommen — ob mit Recht mag nnerörtert
bleiben. So viel ist gewiß, daß er im Kegelclnb nicht mehr
gesehen wurde — doch „dem Einen zum Leid, dem Andern
zur Freud'". Des Kegcljungcn Gesicht strahlte in hellster Freude,
als ihm nach beendeter Kegelei der Doktor abseits ein glänzen-
des Fünfmarkstück in die Hand drückte und diese Freude gab
dem Doktor die Gewißheit, der Kegeljunge werde sein Ver-
sprechen halten und verschwiegen sein wie das Grab.
Behelf.
(In der Sviroe.) Gast: „Sagen
Sie, Herr Baron, hat denn der
Künstler dort in der Ecke, welcher
sich soeben so selbstbewußt seinen
Bart streicht, einen Namen?"
Baron: „Nein — der hat
gar keinen — der behilft sich
mit dein seines berühmten
Bruders!"
Eigcnthümlich.
„.. Lieber Freund, Du wirst
gar nicht älter; je öfter ich Dich
seh', desto unveränderter
sich'st Du auS!"
Nicht recht verstanden.
Neffe: „Hier bringe ich Dir
ein reizendes Jagdbuch, lieber
Onkel — cs ist aber noch nicht
ausgeschnitten!" — Onkel (et-
tvas schwerhörig): „Jagdbuch
— nicht ausgeschnitten? —
gibt's nicht!"
Alte Melodie.
„Ah, lieber Freund, Sie da!
Haben Sie meine neue Ouver-
türe schon gehört: Tarati tarati
tarata tarataridada bumm?" —
„Sie, aber das Bumm ist alt!"
Nur nobel!
Wie der Herr Rentier Müller Nachmittags auf die Abend- und Morgenpiirsch fährt.
und wie er am frühen Morgen wieder heimfährt.
10
Der glückliche Gewinner.
unserer Vereinbarung die zweite Hälfte des Schweines mir gehört."
„Was?" rief Fleischer erregt, „die Hälfte des Schweines
gehört mir, denn ich habe mit dem Förster halbpart gemacht. —
Wo ist Schatte?"
Schatte war verschwunden. Das lebhafte Gespräch hatte
die übrigen Anwesenden herbeigczogen, welche sich neugierig um
die Streitenden sammelten, und den sich hierdurch bildenden
Knäuel mußte Schatte geschickt benutzt haben, um aus der
Kegelbahn zu entkommen. Auch seine Gattin nmr nicht mehr
zu sehen; doch während diese sich bereits auf dem Heimwege
befand, heimste Schatte im Schenkzimmer seine „Prämie" ein, —
das heißt: er bezahlte das Hectoliter Bier und berichtigte seine
Zeche, worauf auch er eiligst den Gasthof verließ.
Böse.Zungen behaupteten später. Schatte wäre in dieser
Nacht nicht nach Hause, dann aber etwa acht Tage lang nicht
aus dem Hause gekommen — ob mit Recht mag nnerörtert
bleiben. So viel ist gewiß, daß er im Kegelclnb nicht mehr
gesehen wurde — doch „dem Einen zum Leid, dem Andern
zur Freud'". Des Kegcljungcn Gesicht strahlte in hellster Freude,
als ihm nach beendeter Kegelei der Doktor abseits ein glänzen-
des Fünfmarkstück in die Hand drückte und diese Freude gab
dem Doktor die Gewißheit, der Kegeljunge werde sein Ver-
sprechen halten und verschwiegen sein wie das Grab.
Behelf.
(In der Sviroe.) Gast: „Sagen
Sie, Herr Baron, hat denn der
Künstler dort in der Ecke, welcher
sich soeben so selbstbewußt seinen
Bart streicht, einen Namen?"
Baron: „Nein — der hat
gar keinen — der behilft sich
mit dein seines berühmten
Bruders!"
Eigcnthümlich.
„.. Lieber Freund, Du wirst
gar nicht älter; je öfter ich Dich
seh', desto unveränderter
sich'st Du auS!"
Nicht recht verstanden.
Neffe: „Hier bringe ich Dir
ein reizendes Jagdbuch, lieber
Onkel — cs ist aber noch nicht
ausgeschnitten!" — Onkel (et-
tvas schwerhörig): „Jagdbuch
— nicht ausgeschnitten? —
gibt's nicht!"
Alte Melodie.
„Ah, lieber Freund, Sie da!
Haben Sie meine neue Ouver-
türe schon gehört: Tarati tarati
tarata tarataridada bumm?" —
„Sie, aber das Bumm ist alt!"
Nur nobel!
Wie der Herr Rentier Müller Nachmittags auf die Abend- und Morgenpiirsch fährt.
und wie er am frühen Morgen wieder heimfährt.
10
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Der glückliche Gewinner" "Nur nobel!"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum
um 1886
Entstehungsdatum (normiert)
1881 - 1891
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 85.1886, Nr. 2145, S. 75
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg