Sommerfrische 1890.
A: „Sie wollen Ihre Sommer-
frische wohl schon ansgeben?"
B: „Doch nicht. Ich schaffe nur meine
Familie auf einige Tage zur Erhol-
ung in die Stadt — wir haben uns
bei dem schlechten Wetter Me erkältet!"
Trost.
„. . Nein, Papa, ich heirathe diesen
Mann nicht — seine rothen Haare sind
abscheulich!" — „Na ja, Kind, seine
Haare sind ein bischen lebhaft blond,
aber, siehst Du denn nicht, er verliert
sie ja schon!"
Poesie und Prosa.
«pricht nicht der Wald aus Busch und
Bäumen
Im lichten Frühlingssonnenschein
Von treuer Liebe sel'gen Träumen?
Wie! Sei so gut und sage: nein!
Ein jeder Hauch der Lüfte kündet
Und freudig flüstert jedes Laub
Dir Liebe, still und unergründet —
Ich glaube gar, du stellst dich
taub!
Und siehst du nicht, wie's ringsum blühet?
Die Rosen leuchten hell zu Hanf!
Wenn jetzt nicht Liebe dich durchglühet,
Fürwahr, dann hört sich Alles
auf!
O lasse bald mein Herz gesunden,
Das ich dir ganz zu eigen gab;
Wie, oder wär' dein's schon gebunden?!
Das ginge mir gerad' noch ab!
_ v. JÜiris.
Mit den Jahren.
„Eigenthümlich", rief ein Junge aus,
„wie ich mich verändert habe! Als ich
noch klein war, nannte mich meine Mama
immer ihr Lämmchen, und„jetzt heißt
sie mich bei jeder Gelegenheit einen
Schafskopf!" _
Verfehlte Verteidigung.
„Gnädige Frau, Ihr Fräulein
Tochter hat mich empfindlich 'beleidigt;
sie hat zu mir gesagt: Sie eitler Geck!"
— „Ach was, das dürfen Sie meiner
Tochter nicht so übel nehmen, Herr-
Baron; sie ist halt noch etwas — g'rad
heraus!" _
Junggesellenlied.
M^icht länger leb' ich mehr allein!
Ich sehne mich zum Zeitvertreibe,
Mag's auch recht unvorsichtig sein,
Wie Adam einst nach einem Weibe
Ehrgefühl.
Reisender: „Sagen Sie'mal, Herr Wirth,
hier scheint's täglich dreimal zu regnen?"
Wirth: „Ja, leider — wir müssen uns
wirklich vor den Fremden schämen!"
Auch ein Blumenfreund.
„Sind Sie auch ein Blumenfreund,
Herr Aktuar?" — „Gewiß, Fräulein
Sophie — Karfiol zum Beispiel eß' ich
für mein Leben gern!"
Ich will, obzwar der led'ge Stand
Das letzte Paradies auf Erden,
Mit einer Eva Hand in Hand
Aus ihm hinausgeworfen werden.
__ M. Lern.
Consequent.
Herr: „Sie betteln noch? Ich hörte doch,
Sie hätten so viel geerbt, daß Sie recht gut davon
leben können!" —Bettler: „Das stimmt auch!
Aber soll ich denn deßhalb faulenzen!"
A: „Sie wollen Ihre Sommer-
frische wohl schon ansgeben?"
B: „Doch nicht. Ich schaffe nur meine
Familie auf einige Tage zur Erhol-
ung in die Stadt — wir haben uns
bei dem schlechten Wetter Me erkältet!"
Trost.
„. . Nein, Papa, ich heirathe diesen
Mann nicht — seine rothen Haare sind
abscheulich!" — „Na ja, Kind, seine
Haare sind ein bischen lebhaft blond,
aber, siehst Du denn nicht, er verliert
sie ja schon!"
Poesie und Prosa.
«pricht nicht der Wald aus Busch und
Bäumen
Im lichten Frühlingssonnenschein
Von treuer Liebe sel'gen Träumen?
Wie! Sei so gut und sage: nein!
Ein jeder Hauch der Lüfte kündet
Und freudig flüstert jedes Laub
Dir Liebe, still und unergründet —
Ich glaube gar, du stellst dich
taub!
Und siehst du nicht, wie's ringsum blühet?
Die Rosen leuchten hell zu Hanf!
Wenn jetzt nicht Liebe dich durchglühet,
Fürwahr, dann hört sich Alles
auf!
O lasse bald mein Herz gesunden,
Das ich dir ganz zu eigen gab;
Wie, oder wär' dein's schon gebunden?!
Das ginge mir gerad' noch ab!
_ v. JÜiris.
Mit den Jahren.
„Eigenthümlich", rief ein Junge aus,
„wie ich mich verändert habe! Als ich
noch klein war, nannte mich meine Mama
immer ihr Lämmchen, und„jetzt heißt
sie mich bei jeder Gelegenheit einen
Schafskopf!" _
Verfehlte Verteidigung.
„Gnädige Frau, Ihr Fräulein
Tochter hat mich empfindlich 'beleidigt;
sie hat zu mir gesagt: Sie eitler Geck!"
— „Ach was, das dürfen Sie meiner
Tochter nicht so übel nehmen, Herr-
Baron; sie ist halt noch etwas — g'rad
heraus!" _
Junggesellenlied.
M^icht länger leb' ich mehr allein!
Ich sehne mich zum Zeitvertreibe,
Mag's auch recht unvorsichtig sein,
Wie Adam einst nach einem Weibe
Ehrgefühl.
Reisender: „Sagen Sie'mal, Herr Wirth,
hier scheint's täglich dreimal zu regnen?"
Wirth: „Ja, leider — wir müssen uns
wirklich vor den Fremden schämen!"
Auch ein Blumenfreund.
„Sind Sie auch ein Blumenfreund,
Herr Aktuar?" — „Gewiß, Fräulein
Sophie — Karfiol zum Beispiel eß' ich
für mein Leben gern!"
Ich will, obzwar der led'ge Stand
Das letzte Paradies auf Erden,
Mit einer Eva Hand in Hand
Aus ihm hinausgeworfen werden.
__ M. Lern.
Consequent.
Herr: „Sie betteln noch? Ich hörte doch,
Sie hätten so viel geerbt, daß Sie recht gut davon
leben können!" —Bettler: „Das stimmt auch!
Aber soll ich denn deßhalb faulenzen!"
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Zwei Ateliers"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 93.1890, Nr. 2359, S. 133
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg