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teä©S Briefkasten, gsssa

. :n. N.: Der „Kölnischen Zeitung"
vom 19. Dec. wird aus Aachen vom 14. Dcc.
berichtet: „Der Tiy-r Mädchenmord, welcher,
wie bereits gemeldet, am Dienstag vor dem
hiesigen Schwurgericht begann, dauerte volle vier
Tage." Kaum glaublich, daß der Mörder so
lange Zeit dazu brauchte, und daß niemand ihn
dabei störte.

Arnstadt. B. A.: Von der Versammlung
des „Kreisvereins Arnstadt i. V. D." meldet das
„Arnsiädler Nachlichts- und Jntclligcnzblatt" von:
15. Dcc. u. a.: „Es wurde beschlossen, in der
Zeit von Weihnachten bis Neujahr eine Abcnd-
untcrhaltung zu veranstalten, die hauptsächlich der
jaunesse doree und denjenigen Herren, die in
Folge ihrer Neisclhätigkcit an der geselligen Ver-
anstaltung des Krcisvercins zumeist nicht thcil-
nehmen können, zu angegebener Zeit aber hier
sind, zu Gute kommen" Also eine jaunassa
dorco besitzt Arnstadt? Alle Achtung!

Ballenstedt. R. D.: Mit Dank abgelchnt.

Berlin. Lapians: Sie konnten sich wohl
denken, das es „der" heißen soll. — M.: Mit
Dank abgelehnt. — P. R.: Die „Geschichten aus
Dur und Moll von Karl von Schlözer," von
Klinger, Hermann Prell, Paul Klette
und Richard Scholz illustrirt, sind ohne Bilder-
schmuck unter dem Titel „Seltsame Geschichten"
in zweiter vermehrter Auslage im Verlage von
Georg Stille, Berlin, erschienen.

Wir empfehlen Ihnen dieselben angelegentlich.

Bcrnburg. K.: Im „Inlelligenzblalt für
Anhalt und die Provinz Sachfen"iNr.49) empfiehlt
Adolph Schwanke „Sclbstgcschlachtctc Wurst."
Das Schlachten der Wurst ist eigentlich überflüssig,
da sic in normalem Zustande nicht lebt.

Bietigheim. H. M.: Von dem Componisten.
des Märchenspiels „Häusel und Grctcl" sagt der
Stuttgarter „Beobachter" vom 19. Dcccmber:
„Engelbert Hnmperdinck ist als Sohn des
Gymnasiallehrers Gustav Hump'xrdinck au,
I. September 1894 zu Siegbnrg geboren." Da
sieht man nun wieder, wie außerordentlich früh
, musikalische Talente sich entwickeln.

Bonn. H.: In der „Werkstatt" ,Nr. 5)
offerirt die Eisengießerei von I. F Jacob! in
. Hennef an der Sieg Maschinenfabriken und
■ Schlossereien billigst „Nohguß zu Göpel-Dresch-
maschinen, Futter- und Nübcujchncidcniaschink»,
Zauchepnmpen, Grabdenkmäler in 40 verschiedenen
Mustern und Größen, sowie passende Messer dazu,
auch einzelne Thcilc gedreht und gebohrt — alles
neueste Constructionen mit Aufguß jeder ge-
wünschten Firma." Für Grabdenkmäler passende
Messer dürsten ebensowenig verlangt werden, a!8
der Aufguß jeder beliebigen Firma bei ihnen
angemessen erscheint.

Breslau. H. P.: Schön wird im Breslauer
„General-Anzeiger" vom 16. Dcc. gesagt: „Es
gibt doch noch eine Nemesis. Mit dem Stilett
der Verleumdung hat der Bravo lGiolitti) sich
selbst den Hals abgcschnittcn." Zum Schneiden
ist das Stilett wohl nicht besonders geeignet. —
S.: Von dem in ein anderes Haus verlegten
Gasthof „Stadt Brandenburg" heißt es im „Bres-
lauer General-Anzeiger" vom 28. Dcc.: Hintcr-
zinimcr gicbt es nicht, da die Hintcxzimmer nach
der Ohle gehen." lind das soll man glauben?

Eharlottcnbnrg. O. W.: In dem Pariser
„Eig. Ber." der Tante Voß vom 11. Dcc.
wird über Lcsseps gesagt: „Er war schließlich
damals (als er das Panama-Abenteuer unter-
nahm) 77 Jahre alt, und in diesem Alter ist das
Gehirn des Mensche» nicht selten nur noch eine
Ruine. Daß er noch jahrelang Steden halten
konnte, würde gegen seine verringerte Unzurech-
nungsfähigkeit nichts beweisen. Die Gattung
Beredsamkeit, die von Lesscps seit 1882 gefordert
wurde, setzt nur eine ganz geringe geistige Thätig-
keit voraus, die mit beginnendem und sogar schon
ziemlich vorgeschrillencm Blödsinn sehr wohl ver-
einbar ist." Köstlich! Schlagender kann nicht
der Beweis erbracht werden, daß die Correspondenz
für die „Vossische Zeitung" und die Redaction
dieses Blattes mit vorgeschrittenem und sogar
schon vollständig entwickellcm Blödsinn sehr wohl
vereinbar ist.

Coblenz. I. F. K.: Der „Rhein- und
Mosel-Bote" vom 18. Dcc. meldet unter Localem:
„Heute Nachmittag rannte ein fertig gesatteltes,
jedoch harmloses Reitpferd in rasendem Galopp
' durch die Andcrnacherstraße." Der rasende

Galopp läßt denn doch nicht auf völlige Harm-
losigkeit schließen.

Dresden. F. S.: Di- „Deutsche Wacht"
vom 11. Dcccmber schreibt: „Gustav Adolfs
politischer Erbe war der große Kursürst, der
Sohn eines deutsch - protestantischen Kaisers."
Geschichte schwach. — E. C.: Ter „Kölnischen Ztg."
vom 14. Dcc. wird aus Madrid über die viel-
bcschriebene Thierhetze berichtet und dabei von
„dem jedem Spanier nun einmal ans Herz ge-
wachsenen Stier" gesprochen. Schön gesagt.

Duiöbnrg. I. L.: Mit Dank abgelchnt.

Frankfurt a. M. S.: Zur Ausschmückung
der Wcilinachtsfcsttafcl wird in einem Artikel des
„General-Anzeigers" vom 21. Dec. bemerkt: „Die

kommen diese Schalen wohl nicht auf den Eßtisch.
Ein Jrrlhnm ist cs auch wohl, wenn in demselben
Artikel die Verzierung des Speiscraumcs mit
Mispeln empfohlen wird. Die Atistcl eignet
sich mehr dazu.

(Köttingen. G. S.: Der Bericht über eine
Schöffciigcrichlsfitzung schließt in der „Göttinger
Zeitung" vom 23. Dcc. mit den Worten: „Wegen
Körperverletzung mit gefährlichem Werkzeuge an-
geklagt, erkannte das Schöffengericht auf vier
Monat Gcfängniß und Tragung der Kosten."
Sonderbar, daß das Schöffengericht in eigener
Sache zu erkennen hat.

Hamburg. A. v. S.: Wie wir aus dem
„General-Anzeiger für Hamburg-Altona" vom
16. Dcc. ersehe», besitzt Hamburg eine „elektrische
Pferdebabn." Da bleibt Berlin »id>ls übrig, als
sich eine elektrische Dampspscrdcbahn anznschaffcn.
— A. E. H.: In richtigem Rcporterstil heißt cs
im „Hamburger Frcmdcnblatt" von einem Mann,
der i» der Trunkenheit ans dem Felde liegen ge-
blieben und erfroren ist: Vom Schlaf bewältigt,
stellte sich der Tod durch Erfrieren ein."

Kiel. H. D: Die „Kieler ZciNing" vom
18. Dcccmber meldet: „Die Kaiserliche Canal-
Commission erläßt die Bekanntmachung, daß in
dcni Zcirrauni vom 18.—22. Decembcr die Fort-
schaffung der Eiienbahn-Drehbrückc bei Schwarten-
bcck erfolgen wird In dem erwähnten Zeitraum
können nur Schiffe mit 740 Meter Maste,ihöhc
diese Canalstrcckc passircn." Solche Schiffe gibt
cs ja gar nicht.

Leipzig. A. H.: In Bezug aus den Anbau
von Tuch- oder Ranh-Kardcn wird dem „Chem-
nitzer Tageblatt" vom l8. Dcc. geschrieben: „In
Deutschland stehe» jetzt Obcröslcrrcich, Stcycrmark
und Bayern als Prodnclionsgcbietc obenan."
Geographie schwach.

Linnich. H.: Der Linnichcc „Volkssrcund"
vom 19. Dec. schreibt: „Am gestrigen Abend fand
in der Aula des hiesig. Kgl. Lchrcr-Scminars,
veranstaltet von den, Kgl. Scminardircctor Herrn
Wüfllnghoff ein Concert statt, welches, der freund-
lichen Einladung des HcrrnSeminardircciorsFolge
leistend, zahlreich besucht wurde."S!cttcrZeitungsstil!

Magdeburg. Langjähriger Leser: In
der „Preußischen Radfahr - Zeitung" .(Nr. 51):
singt Emil Schwarz auS Königsberg i. Pr.


Der schlimmste Nadler dürfte aber dock) wohl
der dichtende sein.

München. E. H. K.: In reizendem Stil
schreibt F. Pt. _ in seinem Feuilleton über
„Münchener Kunst" (s. „Allgemeine Zeitung"
vom 12. Dec.): „Daneben ist Fr. v. G-bfattels
in derselben Technik hergcstcllic und so neugierig
in die Welt blickende elegante junge Dame aller-
dings reizender, was man ihrem Modrcn nicht
nachsagcn kann, wie Riepcrs trinkenden Bauern,
selbst Frl. I. Kirschs strickender Alien, obwohl
diese den Canaricnvogel auf ihrer Schulter so
zärtlich anlächclt. - Walter lehrt uns, daß
selbst mit einer Copic von Makarts Julia
Ca pulet immer noch Staat zu machen ist, während
Schmitzbcrgcr seinen Jäger den einen Hosen
bringenden Tackerl begrüßen läßt, womit wir
dann zur Landschaft übergehen wollen."

Naumburg. Studentenstammtisch bei
S u l tz n c r: „Frische Kin d S ka ld a n n e n" empfiehlt
Gustav Hering und zwar im „Naumburger
Krcisblatl". Wie entsetzlich!

Naunhof. Stapwilisch Gambrinns: Dem

„Bayerischen Vaterland" vom 8. Dec. wird aus
Rußland gemeldet: „Das Ccntrnm hat wieder
seinen Jcsuitcnantrag cingebracht, mit dem cs
den Himmel des Bnndesralhs stürmen will. Der
ist aber gänzlich abgeneigt.". Es ist bezeichnend
für Sigl, daß er seine Nachrichten über deutsche
Angelegenheiten aus Rußland bezieht. Uebrigens
ist nicht ganz klar, wer abgeneigt ist, ob der
Himmel oder der Bundesrath.' Vielleicht sind

Paffan. N. ?!.: In der „Donau-Zeitung"
vom 22. Dec. zeigt Ludwig Zach an: „Am
Wcihnachtslag und Stcphanitag Ausschank von
meinem vorzüglichen Wcizenbock mit Schwcins-
Bockwürstl; mache zugleich das verehrlichePublicum
ausmerksam, daß zu nicincm Musikwerk zwei neue
Musikstücke cingelroffcn sind, nämlich: „Sang an
Aegir" und Potpourri „Der Traum eines öster-
reichische» Reservisten." Man sicht, daß Zach
mit der Zeit fortjchreitct.

Schwerin. M. O.: Die „Mecklenburger
Nachrichten" (S!r. 289) empfehlen das jüngste
Heft der illuslrirtcn Halbmonatsschrist „Vom
Fels zum Meer" und sagen dabei: „Geradezu
unübertroffen ist die Jllustrationstechnik dieser
Zeitschrift, von der auch der „Die blaue Grotte
von Caprivi" darstellende Aquarellfacsimilc-
druck des Umschlages wieder ein glänzendes
Zeugniß ablcgl." Es handelt sich wohl um eine
Grölte, die unser zweiter Reichskanzler a. D. am
Genfer See entdeckt hat.

Seesen. l)r. Ri.: Mit Dank abgelchnt.

Sigmaringcn. B.: Der „Haigerlocher Bote"
weiß sich zu helfen. Am 10. Dcccmber erschien
er in zwei Ausgaben; die eine enthielt einen
Artikel über Gustav Adolf, die andere an dessen
Stelle einen Baucrnbricf. Die erste Ausgabe
wurde an die protestantischen, die zweite an die
katholischen Abonnenten versandt. Haigerloch ist
überhaupt ein merkwürdiger Ort. Es gibt dort
eine Gesellschaft „Museum", in der unlängst
beschlossen wurde, die Zeitschrift „Ueber Land und
Meer" wegen der Unsittlichkeit ihrer Siouiane und
Illustrationen von der Liste der für ihre Mit-
glieder aufgelegten Zeitschriften zu streichen.

Stettin. L.: In Ihrem „General-Anzeiger"
vom 14. Deo. niad>l die Polizei-Verwaltung bc-
kanitt: „In der Stacht vom 6. ■ zum 7. Oct. d. I.
sind auf der Langenstraße hicrselbst 3 Stühle
angchaltcn, welche anscheinend aus einem Dieb-
stahl herrührcn." Wie unheimlich, diese Nachts
sich umhcrlreibcnden «tühle!

Stuttgart. W. 5k.: Im „Neuen Tagblatt"
voni 17. Dcccmber finden wir'folgendes Inserat:
„Ncichshallcn. Theater Variala. Elite-Vor-
stellung. Stürmischer Applaus sämmtlich neu
engagirtcr Künstler." Auf die Art ist es keine
Kunst, stürmischen Beifall zu erzielen. — E. M.
und F. K.: Herzlichen Dank!

Triest. M.: Mit Dank abgelehnt.

Wilkau. B. und 5k.: Im „Offerten-Blatt"
ist „Ein Rnndgang durch das Kruvp'sche
Etablissement" veröffentlicht. Darin heißt eS:
„Besonders die Nickelplatten 260 m dick zeigen
eine Widcrstandssähigkeit, die man bisher über-
haupt nicht für möglich gehalten hat." Nun, bei
einer so enormen Dicke der Platten konnte man
doch ein- recht starke Widerstandsfähigkeit er-
warten. Weiler wird gesagt: „Eine Pcnsions-,
Wilnvcn- und Waiscnkasse für die Beamten ist,
Dank der Fürsorge des gegenwärtigen Inhabers,
am I. Juli 1890 vernichtet worden." Eine nette
Art von Fürsorge!

Würzburg. M.: Sehr glücklich drückt
Friedrich Dummer sich aus, indem er im
„Würzburger General-Anzeiger" seine Restauration
„Zur Ludwigsbrllckc" solgcndermaßen empfiehlt:
„Mil dem Besitzer der Stestauration haben sich
auch die Verhältnisse daselbst derart geändert,
daß cs dem anständigsten Menschen ermöglicht ist,
dieselbe anstandslos zu besuchen."

Zerbst. St. Si.: In der „Anhaltischen Landes-
zcitung" vom 15. Dcc. lesen wir: „Es besteht
zwischen der Uebcrheizung und den drei ge-
fürchteten, namcnilich dem Kindcsalter ange-
hörcnden Krankhcilscrschciniingcn Katarrh, Krupp
und Diphtherie ein enger Zusammenhang." Das
iff nicht sehr schmeichelhaft für Krupp.



^ ^B'i der grogin Menge der an
d>e Aufbewahrung der uni unverl

Rückfcndung der ledlere,, erfolgt___

crfarderliche Parw in Briefmarken b-ig-fugl iil.
_Ti- Rcdaciio» des ttladd.
 
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